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Brennende Hunde

Brennende Hunde

Titel: Brennende Hunde
Autoren: Laabs Kowalski
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Schiebeglastür trat Black Jake ins
Haus. Im weitläufigen Wohnzimmer waren die Spuren der Party noch deutlicher als
draußen zu sehen. Möbel lagen umgestoßen am Boden, und unter seinen Füßen war
das Knirschen von Scherben zu hören. Dann entdeckte er die beiden Hunde, die an
einem angekohlten Seil von der Decke herabhingen. Ihr Fell war ein Fraß der
Flammen geworden. Irgendein perverses Arschloch hatte die Tiere mit dem Seil in
die Höhe gehievt und angesteckt. Es war nicht viel von ihnen übrig geblieben –
ein mehr als qualvoller Tod. Black Jake spürte, wie es in seinem Magen zu
rumoren begann. Man erzählte sich viele Geschichten über die Orgien, die in
Rileys Villa stattzufinden pflegten, und ihm war klar, daß es mit Sicherheit
nicht zimperlich zuging, wenn Riley und seine Gäste, vollgepumpt mit Drogen,
ein Fest steigen ließen; doch die Sache mit den Hunden ging weit über das
hinaus, was Black Jake unter einer gelungenen Party verstand. Es war krank, und
Riley konnte von Glück sagen, daß nichts im Zimmer Feuer gefangen und das Haus
entzündet hatte.
    Black Jake holte sein Butterfly-Messer hervor und
durchtrennte die Seile. Mit einem dumpfen Ton fielen die Kadaver nacheinander zu
Boden. Jetzt, da sie nicht mehr in der Luft schwebten, spürte er, wie sein
Magen sich langsam entspannte. – Riley! Wo steckte der Penner?
    Black Jake durchsuchte zunächst den unteren Teil des
seiner Meinung nach geschmacklos eingerichteten Hauses, ehe er hinaufging, um
im oberen Stock nach seinem Kunden zu suchen. Irgendwie erwartete er, Riley
komatös auf dem Bett in einem der zahlreichen Schlafzimmer zu finden. Was er
statt dessen fand, ließ ihn taumeln und leicht in die Knie gehen. Er hielt sich
am Türrahmen fest. Raus hier, war sein nächster Gedanke. So eine Scheiße, wie
sie hier passiert war, war ein direktes Ticket zur Hölle. Besser, ich mach’
schleunigst die Biege, sagte er sich. Und wenn jemand fragt: Ich bin den ganzen
Tag über beim Zocken gewesen. Nelson soll mir ein Alibi geben.
     
    ***
     
    Nur selten klemmte McCullum sich selbst hinter ein Steuer,
und nicht einmal Martha wußte davon, daß in der Tiefgarage seines Konzerns ein
schwarzfarbener Van bereitstand, der McCullum dazu diente, nach Downtown zu
fahren, eine billige Nutte einzuladen und ihr im Wageninnern einen Vorgeschmack
auf das Fegefeuer zu geben – eine Tätigkeit, bei der er die Anwesenheit eines
Chauffeurs als störend empfand. Das letzte Flittchen, an dem er seine abnormen
Vorlieben abreagiert hatte, lag noch immer im L.A. Memorial Hospital, den
Körper von oben bis unten von Blessuren und Wunden bedeckt. Kaum daß McCullum
daran dachte, wie er sein Sperma in die von einem Schlagring herrührende, weit
klaffende Wunde über ihrem rechten Auge ergoß, begann sich erneut das rote Tier
zwischen seinen Lenden zu regen. O ja, es war gut, wenn er Rita, seiner Frau,
den Schaft bis zum Anschlag in den Rachen rammte, so daß sie würgte und ihre
Augen sich flehentlich zu weiten begannen, ohne daß Gnade von ihm zu erwarten
war. Für eine Ehefrau hielt sie erstaunlich viel aus. Die Hände auf dem Rücken
zusammengeschnürt, seinen Schwanz tief in ihrem Hals, seine Ohrfeigen
unterdessen stoisch ertragend, gab sie ein wunderbar gedemütigtes Geschöpf, das
dankbar sein durfte, überhaupt von ihm beachtet zu werden. Noch stärker jedoch
erregte es ihn, wenn nicht Unterwürfigkeit und Qual, sondern echte Todesangst
in den Gesichtern dieser Schlampen stand. Also hatte er den Van mit falschem
Kennzeichen besorgt, um seine wahren sexuellen Präferenzen in die Tat
umzusetzen. Rita schien froh, nun nicht mehr selbst so oft herhalten zu müssen
und sich ganz und gar ihrer Kaufsucht und dem sie umgebenden Luxus hingeben zu
können, ohne dafür regelmäßig eine Gegenleistung erbringen zu müssen.
    McCullum stellte das Radio an, um auf andere Gedanken zu
kommen. Es galt jetzt, einen klaren Kopf zu bewahren, die Bestie zwischen
seinen Beinen mußte warten. Woher hatte der unbekannte Anrufer die Geheimnummer
seines Mobiltelefons und wieso hatte er gewußt, welche Krawatte er trug? Und
vor allem: Was hatte Jodie angeblich mit Riley zu schaffen?
    Nun, McCullum war sich im klaren darüber, daß seine
einzige Tochter keine Heilige war. Sie war neunzehn und streunte Abend für
Abend mit ihrer aufgeputschten Clique durch die Clubs und Bars dieser Stadt,
daran gewöhnt, das nötige Kleingeld dafür von ihrem Dad zu bekommen. Es waren
nicht immer die besten Typen,
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