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Brennende Hunde

Brennende Hunde

Titel: Brennende Hunde
Autoren: Laabs Kowalski
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Rätsel, über das ich mir nicht klarwerden konnte.
Die einzige, die wußte, wo Ihr Mann sich befand, waren Sie. Aber sie waren in
Florida, mehrere hundert Meilen entfernt, und wurden überwacht. Womit sie ein
wasserdichtes Alibi hatten. Eine Zeitlang hatte ich daher die Sekretärin Ihres
Mannes in Verdacht, Mrs. Daggin. Möglich, daß Ihr Mann vielleicht mit ihr
telefoniert hatte. Außerdem hätte auch sie eventuell ein Motiv haben können. Wir
hatten seinen Van untersucht und ahnten bereits, wozu er ihm diente. Doch auch
Mrs. Daggin hatte ein Alibi für den fraglichen Zeitpunkt. Sie stand bei einer
Laienaufführung auf der Bühne eines Theaters. So blieb mir also nichts anderes
übrig, als Riley zu finden und zu hoffen, daß er mich auf eine Spur bringen
würde.“
    Rita McCullum reichte Dess seinen Drink. Er trank einen
Schluck und wandte sich wieder an Jodie.
    „Erlauben Sie mir, Ihnen noch eine Frage zu stellen?“
    Jodie nickte.
    „Wie hat ihr Vater reagiert, als sie ihn in der Hütte
besuchten?“
    „Er war irrtiert. Immerhin glaubte er ja, ich wäre tot. Er
begann, vor lauter Freude zu weinen und versuchte, mich zu umarmen. Ich entzog
mich seinem Versuch. Alles in mir war kalt. In seinem Van war mir ein Mensch
begegnet, der sein Recht, Vater zu sein, verwirkt hatte. Mehr noch: Er hatte
alle Rechte verwirkt. Auch das Recht, am Leben zu sein. – Ich fragte ihn:
,Erinnerst du dich an die Nacht, bevor du Rileys Villa aufgesucht hast? Das
Mädchen in deinem Van, das war ich!’ Er starrte mich an, drehte sich um und
lief aus dem Haus. Ich rannte ihm nach, die Pistole in der Hand, und traf ihn
unten am See.“
    „Es wäre wichtig, daß ich die Pistole sehen dürfte. Haben
Sie sie noch?“
    Jodie nickte. „Ich wußte nicht, wohin damit. Sie befindet
sich in Noonas Apartment.“
    „Was geschieht nun mit uns?“ fragte Rita McCullum.
    „Nichts, wovor Sie oder Ihre Tochter Angst haben müssen.“
Dess blickte zu den Blumendolden hinüber. „Schöne Blumen, die Sie da haben. Ich
wäre dankbar, bei Gelegenheit vielleicht einen Strauß Azaleen bekommen zu
können.“
    Er erhob sich, lächelte schmerzlich und sagte: „Danke,
ich finde alleine hinaus.“
    Azaleen waren Sui Lees Lieblingsblumen gewesen.
     
    ***
     
    Am Morgen hatte Dess Noona einen Besuch abgestattet und
die Waffe, mit der Buster McCullum erschossen worden war, sichergestellt. Sie
war bereits gereinigt worden, es befanden sich keine Fingerabdrücke darauf. Dess
fuhr nach Hause, legte die Pistole auf den Wohnzimmertisch und entnahm einer
Schublade ein Glas, das er in der Hütte vorgefunden hatte. Es trug, wie er
wußte, die Fingerabdrücke McCullums. Er hatte es an sich genommen, ehe er die
örtliche Polizei verständigte, die bald darauf mit der Spurensicherung
erschien. Er griff nach dem Spezialvlies, das er bei Johnson in der Pathologie
eingesteckt hatte, und übertrug McCullums Finger-abdrücke vorsichtig von dem
Glas auf das Vlies und von dort auf die Waffe.
    Draußen auf der Straße sah er Nachbarskinder spielen. Er
ging hinaus und rief zu ihnen hinüber.
    „He, ihr zwei! Habt ihr schon mal ’ne echte Pistole
gesehen?“
    Die beiden Jungen, ungefähr zehn, kamen heran. Dess
zeigte ihnen die Waffe.
    „Cool!“ sagte der eine der Jungen, dessen Gesicht
zahlreiche Sommersprossen zierten. „Darf ich sie mal anfassen?“
    „Klar darfst du“, antwortete Dess. „Und dein Freund auch,
wenn er will.“
    Vierzig Minuten später stand er in Looneys Büro, bei dem
sich soeben Commander Gerrick befand, um dessen Anwesenheit der Detektiv gebeten
hatte.
    „Schön, Sie zu sehen, Mr. Dess“, begrüßte ihn Gerrick. „Sie
sagten, Sie hätten was für uns.“
    „Ich bin noch einmal am Fundort der Leiche von Buster
McCullum gewesen“, entgegnete Dess. „Ich hab’ mich immer gefragt, warum die
Tatwaffe nie entdeckt worden ist.“
    „Weil der Täter sie vermutlich mitgenommen hat“, erläuterte
Looney.
    „Irrtum“, erwiderte Dess.
    Er legte die Pistole, die sich in einem Klarsichtbeutel
befand, auf den Tisch.
    „Hier ist sie. Zwei Kinder, die in der Nähe des Sees
einen Bach anstauten, hörten einen Schuß, liefen herbei und haben sie leichtsinnigerweise
an sich genommen. Überprüfen Sie die Fingerabdrücke und lassen Sie eine
ballistische Analyse erstellen.“
    „Wie haben sie diese Kinder ausfindig gemacht?“ wandte
sich Gerrick an ihn.
    „Zufall würde ich sagen. Ich traf sie im Wald. Es dauerte
eine Weile, bis sie endlich mit der Sprache
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