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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes
Autoren: Heather Graham
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wahren Zusammenhänge zu schildern und zwischendurch eine Geschichte einzustreuen. Zum Ende der Fragestunde wollte ein Reporter wissen: „Was haben Sie als Nächstes vor, Mr. O’Hara? Werden Sie in der Politik Irlands aktiv werden?“
    „O nein,“ erwiderte Danny. „Ich bleibe in Amerika. Sie müssen wissen, ich werde heiraten.“
    Moira war so erschrocken, dass sie ein Glas ins Spülbecken fallen ließ. Sie war noch immer fassungslos, als Danny sich zu ihr umdrehte.
    „Vorausgesetzt, sie will mich“, sagte er lächelnd.

EPILOG
    B elfast, Nordirland
    Heute
    Die Straße hatte sich verändert. Überall hatten kleine Geschäfte aufgemacht.
    Danny stand auf dem Gehweg und ließ den Anblick einen Moment lang auf sich einwirken. Das machte er immer, wenn er in Belfast war, weil er so in der Zeit zurückreisen konnte. Es ging ihm nicht darum, sich den Verlust vor Augen zu führen. Er wollte sich einfach nur an die Familie erinnern, die er früher einmal hier gehabt hatte.
    Er liebte Belfast, so, wie er den ganzen Norden liebte. Sie hatten Armagh und Tara besucht, waren über endlose grüne Hügel gewandert und hatten Weite, Wildnis, Schönheit und den Zauber vergangener Zeiten erfahren. Dann waren sie nach Belfast zurückgekehrt, einer Stadt, in der das Leben pulsierte.
    Heute erschien es ihm besonders wichtig, hier zu stehen, denn das abgelaufene Jahr war das beste seines Lebens gewesen.
    Er würde seine Jugend nie vergessen. Tief in seinem Herzen würde ihn der Verlust immer schmerzen. Doch auch wenn der Schmerz niemals verschwand – und auch nicht verschwinden
sollte
–, hatte er sich verändert. Die Feder war
wirklich
mächtiger als das Schwert. Er hatte viel dazu beigetragen, die Welt zu ändern, zumindest aber seine Welt. Seine Eltern wären stolz auf ihn. Und Moira … Moira hatte ihm erlaubt, seinen eigenen Frieden zu finden. Ein Mann, der seinen Frieden gefunden hatte, war in der Lage, ihn auch anderen Menschen zu bringen.
    „Danny!“
    Er sah sie die Straße entlangkommen. Sie trug Grün – Kelly-Grün. Der Hosenanzug betonte ihre langen Beine ebenso, wie er ihre schmale Taille unterstrich. Ihr Haar leuchtete im Sonnenschein und fiel ihr wallend über die Schultern. Ein Anflug von Sorge war in ihren blaugrünen Augen zu sehen, als sie vor ihm stand, seine Hand nahm, ihn zärtlich auf den Mund küsste und ihm dann wieder in die Augen blickte.
    „Alles in Ordnung?“
    Er lächelte. „Absolut alles.“
    „Ich hatte mir Sorgen gemacht. Ich wusste nicht, wo du hingegangen warst.“
    Zugegeben, er hatte sich vor dem Empfang gedrückt. Andrew McGahey wurde im großen Ballsaal des Hotels für seinen Einsatz für die Kinder in Nordirland geehrt. Und Andrew war nicht allein. Seit er und Sally Adair bei der Hochzeit von Moira und Danny miteinander bekannt gemacht worden waren, hatten sich ihre Wege nicht mehr getrennt. Natürlich blieb Andrew ein überzeugter Katholik, und Sally war nach wie vor eine Anhängerin des alten keltischen Glaubens. Vielleicht würden sie es aber trotzdem schaffen.
    Danny hatte sich die meisten Reden angehört, er hatte amüsiert mit angesehen, wie sein Schwager Gnade gegenüber den Gästen hatte walten lassen, indem er seine Auszeichnung mit nur wenigen dankenden Worten angenommen hatte. Dann hatte ein sehr weitschweifig palavernder Professor den Platz am Podest eingenommen, und Danny hatte dem inneren Zwang nachgeben müssen, einen Spaziergang zu unternehmen. Es war für ihn wichtig, hierher zu kommen. Jedes Mal, wenn er in seine Geburtsstadt zurückkehrte, machte er das.
    „Hier ist es geschehen?“
    „Ja.“
    Sie drückte seine Hand. „Geht es dir gut, Danny?“
    Er sah sie lange an. Es erstaunte ihn nach wie vor, dass sie geheiratet hatten. Er hatte sie immer geliebt, aber als sie noch sehr jung gewesen waren, hatte er gewusst, dass er nicht der Richtige für sie war, weil es ein paar Dämonen gab, denen er sich ganz allein stellen musste. Und dann …
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte sie schaudernd neben ihm gelegen. Ihm war klar gewesen, dass sie noch immer von ihren Erinnerungen verfolgt wurde. Erinnerungen an einen Mann, der behauptet hatte, er würde sie lieben, und der trotzdem noch andere Frauen gebraucht hatte. Frauen, die von ihm wie Laborratten behandelt worden waren, indem er sie nach Erfüllung ihres Zwecks kurzerhand getötet hatte.
    Alles in allem hatten sie den Albtraum aber gut überstanden. Die Hochzeit war ein wahres Spektakel geworden. Bei der Messe,
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