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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes
Autoren: Heather Graham
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lange vermissten Sohn begrüßte.
    In dicke Decken gehüllt und mit einer Tasse heißem Kakao in der Hand saß sie da und betrachtete die beiden Männer.
    „Also gut, was wird hier gespielt?“ wollte sie wissen. „Wenn du kein Cop bist“, sagte sie zu Danny, „dann musst du für die irische Regierung arbeiten. Die nordirische?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, Moira, ich verdiene mein Geld mit dem Schreiben und mit Lesungen. So wie schon immer.“
    „Außerdem ist er ein sehr guter Freund“, sagte Brolin.
    „Genauer gesagt: Wir sind uns durch deine Mutter begegnet.“
    „Meine Mutter?“ Sie sah ihn verständnislos an.
    Danny zuckte mit den Schultern. „Der Frieden in Nordirland ist für mich das wichtigste Ziel. Ich arbeite darauf hin, indem ich über das Leben der Menschen schreibe, das durch die Gewalt zerstört worden ist. Aber es gab eine Zeit, da schien der Weg meines Onkels – nämlich Gespräche zu führen und zu verhandeln – nichts zu bewirken. Ich bin nun mal nicht vollkommen, und daher gab es Zeiten, in denen ich sehr verbittert war. Ich war ein Hitzkopf, und ich war fast davon überzeugt, dass das Versprechen, das ich mir selbst gegeben hatte, nichts weiter war als der idealistische Traum eines Idioten. Ich hätte durchaus einen anderen Weg einschlagen können. Deine Mutter erwähnte bei meinem Onkel den Namen Jacob Brolin, und ich verbrachte einen Sommer bei ihm.“ Er zögerte. „Es stimmt, was du gehört hast. Mein Vater und meine Schwester wurden erschossen. Ich habe sie sterben sehen. An dem Tag schwor ich mir, alles zu tun, damit der Hass der Erwachsenen nie wieder ein Kind töten würde.“
    „Ich hatte einige der Fehler begangen, die Danny auch hätte machen können“, fuhr Jacob fort. „Ich entstamme einer Familie von protestantischen Oraniern, und ich verliebte mich in eine Katholikin. Da meine Eltern sich weigerten, meine Freundin zu akzeptieren, wechselte ich die Seiten … und erlebte härtere Lektionen. Aber das ist eine andere Geschichte, an der Danny im Augenblick schreibt.“
    Moira sah Danny an. „Warum hast du mir nicht gesagt, was los war?“
    „Er durfte Ihnen rein gar nichts sagen“, beantwortete Brolin die Frage. „Michael McLean war zumindest auf dem Papier ein Musterknabe. Wir fürchteten, Andrew McGahey könnte der Verbindungsmann sein, der über Ihren Bruder Kontakt aufnehmen sollte. Und Jeff Dolan … er ist heute sauber, aber bei seiner Vergangenheit konnten wir kein Risiko eingehen. Mc-Lean und Ihr Bruder genossen Ihr Vertrauen. Wer vermochte zu sagen, was Sie ihnen erzählen würden? Wir hatten unsere Vorbehalte gegenüber Kyle Browne, wollten jedoch gegen ihn nichts unternehmen, weil wir nicht wussten, mit wem er sich traf.“
    „Die beiden wollten Danny reinreißen, indem sie das Gewehr unter seinem Bett deponierten?“
    „Genau. Weißt du noch, als deine Handtasche verschwunden war?“ fragte Danny.
    „Ja“, sagte sie halblaut.
    „Ich glaube, deine Handtasche wurde gestohlen, um einen Nachschlüssel anfertigen zu lassen. Dann mussten sie nur noch den geeigneten Zeitpunkt abwarten, um mir das Gewehr unterzuschieben. Sie wollten nicht nur Jacob ermorden, sondern mir den Mord in die Schuhe schieben.“
    „Aber diese Sache ist … so unglaublich komplex“, sagte Moira. „Und wenn ich mich nicht von meiner Mutter hätte überreden lassen, nach Boston zu kommen, dann wäre dieser Plan doch gescheitert.“
    „Dieser spezielle Plan ja“, sagte Danny. „Aber dann hätte die Zeit noch gereicht, um einen Alternativplan anlaufen zu lassen. Das sind Profis, Moira, und die überlassen nichts dem Zufall. Wenn Michael mit dir nach Florida geflogen wäre, hätten sich ein paar andere Killer auf den Weg gemacht. Und wenn ich nicht hergekommen wäre, dann hätte man einfach einen anderen Kandidaten ausgesucht, dem man die Schuld in die Schuhe schieben konnte.“
    Sie sah Danny nachdenklich an.
    „Wir waren einfach zur falschen Zeit am falschen Ort“, meinte er. „Oder zur rechten Zeit am rechten Ort. Wenn du und ich nicht hergekommen wären … wer weiß, ob das Attentat dann verhindert worden wäre.“
    „Profis“, murmelte Moira. „Profikiller.“
    „Ja, echte Profis. Sie gehörten beide einer Splittergruppe namens Irish American Liberation People an. Sie nehmen Gelder von den Amerikanern entgegen, die glauben, dass sie für Kinder spenden, die Opfer der Gewalt in Nordirland geworden sind. Tatsächlich finanzieren sie aber damit ihre
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