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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes
Autoren: Heather Graham
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die in der Gemeindekirche ihrer Familie in Boston zelebriert worden war, hatte Moira ein schimmerndes langes Kleid mit Schleier getragen. Verzichtet hatte sie dabei auf die traditionelle Farbe Weiß und sich stattdessen für eine Kombination aus Weiß, Silber und Malve entschieden, die bei jeder Bewegung etwas Magisches verbreitete. Der anschließende Empfang hatte natürlich in Kelly’s Pub stattgefunden.
    Danach hatten sie sich für zwei Wochen auf eine abgeschiedene Privatinsel in der Karibik zurückgezogen. Mal hatten sie stundenlang geredet, dann wiederum hatten sie sich nur geliebt, ohne ein Wort zu sagen. Das Einzige, was die ganze Zeit über gezählt hatte, war, dass sie einander hatten, dass sie zusammen waren – ein Bollwerk gegen die Vergangenheit, ein Team, um gemeinsam die Zukunft zu formen.
    Das Leben war großartig. Moira war seine Frau, und es war unmöglich, einen Menschen mehr zu lieben, als er sie liebte. Und es machte ihn ehrfürchtig, so sehr geliebt zu werden.
    Es war unglaublich, wie gut sie sich verstanden.
    Nächsten Monat würde das Buch erscheinen, das er über jene Ereignisse verfasst hatte, die Jacob Brolins Leben und politische Perspektive geformt hatten. Es war davon auszugehen, dass es für einige Kontroversen sorgen würde.
    Das war für ihn in Ordnung. Er hatte nichts gegen ein vernünftiges Maß an Kontroversen. Es gab nichts Besseres, als mit harten Bandagen ein Streitgespräch zu beginnen – und zu gewinnen. Außerdem nahm Moira nie ein Blatt vor den Mund, was zahlreiche hitzige Diskussionen zur Folge hatte – und genauso viele leidenschaftliche Versöhnungen. Er war nach New York City gezogen, und Moira war mit ihm allein im ersten Jahr ihrer Ehe sechsmal nach Irland geflogen. Beim ersten Mal unternahmen sie die Reise allein, hatten sich Belfast angesehen und waren dann weiter nach Norden gefahren.
    Beim zweiten Mal waren sie mit Granny Jon und der Familie nach Dublin geflogen. Sie waren alle mitgekommen, auch Siobhan mit den Kindern. Es war großartig gewesen. Den Kindern das erste Mal Irland zu zeigen und ihnen die Ursprungsorte so vieler Geschichten zu präsentieren, die sie ihnen erzählt hatten, war ein wundervolles Erlebnis gewesen. Molly war voller Begeisterung auf einem stämmigen irischen Pony über die smaragdgrünen Wiesen geritten, Brian hatte sich von den Geschichten über Ritter in ihren strahlenden Rüstungen fesseln lassen, und Shannon fand die kleinen Dörfer mit ihrem ganz besonderen Charme sehr ansprechend.
    Moira hatte sich von den Reisen auch beruflich inspirieren lassen. Sie hatte das Spektrum ihrer Sendung erweitert und berücksichtigte nun auch jene reisebegeisterten Amerikaner, die zu den Wurzeln ihrer Vorväter im Ausland zurückkehren wollten. Colleen war noch immer ein gefragtes Covermodel, aber sie hatte nebenbei begonnen, weitere Sendungen für ihre Schwester zu moderieren. Dadurch bekam Moira mehr Zeit zum Reisen. Für Danny selbst war es einfacher. Schreiben war in erster Linie eine geistige Übung. Natürlich half es, jene Orte mit eigenen Augen zu sehen, die seine Fantasie anregten und die Höhen und Tiefen der fernen sowie der jüngeren Vergangenheit in Erinnerung brachten.
    Das Leben war schön. Er konnte sich kein besseres Leben vorstellen.
    „Danny“, sagte Moira.
    Er sah seine Frau an. Seine
Frau
. Er musste lächeln. „Tut mir Leid, Liebes. Ich bin ein wenig spazieren gegangen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich mache mir Sorgen um dich, wenn ich weiß, dass du hier bist. Wenn ich Molly, Brian und Shannon sehe und dann daran denke, was mit deiner Familie geschehen ist … Ich weiß, dass ich das nicht durchgestanden hätte … nicht so wie du.“
    „Ich komme nur her, weil ich sie so sehr geliebt habe. Auf diese Weise sage ich ihnen Hallo und lasse sie wissen, dass sie immer ein Teil von mir sein werden.“
    Sie lächelte ihn an. „Fühlst du denn, dass sie hier bei dir sind?“
    „Vielleicht. Aber es geht mir gut, Moira. Es ist mir all die Jahre hindurch gut gegangen. Aber noch nie so gut wie jetzt, seit ich dich habe.“
    „Hmm.“
    „Was?“
    „Ich hatte eigentlich vor, es an einem unglaublich schönen und romantischen Ort zu sagen …“
    „Entschuldige, aber meine Heimatstadt
ist
unglaublich schön und romantisch.“
    „Ja, das weiß ich doch. Ich dachte mehr an unser Schlafzimmer im Hotel, bei gedämpftem Licht, leiser Musik, einer Vase voller Rosen …“
    „Champagner? Ein Schaumbad? Du mit Schaum bedeckt, aber nur
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