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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes
Autoren: Heather Graham
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ausgestreckt auf dem Boden lag. Sie wollte aufschreien, aber es kam kein Ton über ihre Lippen.
    Danny war auf seine eigene Waffe gefallen. Das Messer hingegen lag nur Zentimeter von ihrer Hand entfernt …
    Während Michael sich noch bemühte, sie hochzuheben, verlagerte sie ihr Gewicht und ließ sich absichtlich fallen.
    Und landete genau auf dem Messer.
    Sie umfasste den Griff und ließ sich von Michael erneut hochziehen. Er zerrte sie hinter sich her. Kyle Browne folgte ihnen durch den schmalen Durchgang. Auf halber Strecke zum Salon beschloss Moira zu handeln. Zorn und Schmerz halfen ihr, gegen ihre Peiniger aufzubegehren. Mit aller Kraft jagte sie Michael die Klinge in den Leib.
    Schmerz und Schock brachten ihn dazu, den Griff um Moiras Körper zu lockern. Fassungslos sah er sie an, während sie ihm mit einem hasserfüllten Blick begegnete. Aus seinem Gesicht war jegliche Farbe gewichen.
    „Geh schon, Michael“, beschwerte sich Kyle hinter ihm.
    Michael konnte nichts erwidern, da ihm der Atem stockte.
    Diesen Augenblick nutzte Moira zur Flucht. Sie stürmte die drei Stufen hinauf, die an Deck führte. Hinter sich knallte sie die Luke zu und verriegelte sie.
    Sekunden später riss eine Kugel ein Loch in die Planken. Sie würden die Verfolger nicht lange aufhalten.
    Eine weitere Kugel wurde durch das Holz gejagt, dann noch eine.
    Moira rannte zum Heck, wo das kleine Ruderboot festgemacht war. Sie hatten den Liegeplatz verlassen, und das winzige Boot war ihre einzige Chance, an Land zurückzukehren. Sie kniete sich hin und versuchte, trotz des Wellengangs nicht den Halt zu verlieren, während sie die Vertäuung des Rettungsboots zu lösen versuchte.
    Sie überlegte, ob sie einfach ins Wasser springen sollte. Aber sie wusste, dass sie dort nicht lange überleben würde. Um diese Jahreszeit war der Ozean so kalt, dass ihr nur ein paar Minuten bleiben würden, ehe sie unterkühlt war und in die Tiefe gezogen wurde.
    Moira hatte gerade das Tau gelöst, als sie von hinten gepackt und rückwärts aufs Deck geschleudert wurde.
    Sie sah nach oben: Michael stand über ihr. Er hatte keine Pistole und kein Messer, aber davon ließ er sich nicht aufhalten. Er beugte sich vor und legte ihr die Hände um die Kehle.
    Moira kämpfte gegen ihn an. Obwohl ohne jede Chance, wollte sie einfach nicht kampflos untergehen. Sie schlug auf seine Handgelenke ein, drehte und wand sich, aber nichts, was sie tat, lockerte den tödlichen Griff um ihren Hals. Sie konnte nicht mehr atmen …
    Sie hörte eine Explosion. Einen Moment lang überlegte sie, ob dies wohl ihren Tod bedeutete.
    Und dann war Michael auf einmal nicht mehr da, und sie konnte wieder atmen.
    Sie schnappte nach Luft, versuchte, tief durchzuatmen. Die Schwärze, die sich vor ihren Augen gebildet hatte, wich. Moira hörte, wie die Wellen gegen den Rumpf des Boots schlugen, dann nahm sie etwas wahr, das sich wie Kampfgeräusche anhörte. Sie setzte sich auf und blinzelte. Ein Mann lag quer über der Luke, am Bug waren zwei weitere Männer in einen Kampf verwickelt.
    Unbeholfen stand sie auf und taumelte vorwärts. Der Mann, der rücklings auf der Luke lag, war Kyle Browne. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er blicklos in den Himmel. Er war tot.
    Moira erreichte den Bug in dem Moment, als Danny und Michael über Bord gingen. An Deck breitete sich eine große Blutlache aus.
    Danny war angeschossen worden. Er hatte einen Treffer in die Brust abbekommen, und trotzdem hatte er es geschafft, sich noch einmal aufzurappeln und an Deck zu kommen. Er verblutete langsam, aber sicher. Und er befand sich im eiskalten Wasser …
    „Danny!“ Sie hatte seinen Namen laut rufen wollen, brachte aber nur ein Krächzen zustande.
    Moira beugte sich nach vorn und sah, wie eine Hand aus dem Wasser ragte. Sie streckte den Arm aus, um nach der Hand zu greifen.
    Ein Kopf kam an die Wasseroberfläche, und Moira zuckte erschrocken zurück. Es war Michael. Seine Miene war so von Hass verzerrt, dass es mehr eine Fratze als ein menschliches Gesicht war.
    Er griff nach ihrer Hand und bekam sie zu fassen. Moira verlor das Gleichgewicht und fiel vornüber ins Wasser.
    Es war so kalt, dass es ihr den Atem verschlug. Im ersten Moment war ihr nicht bewusst, dass sie sich beim Sturz ins Wasser aus Michaels Griff hatte lösen können. Sie sank hinab in die eisige, dunkle Tiefe und benötigte einige Augenblicke, um sich vor Augen zu führen, dass sie sterben würde, wenn sie nicht sofort etwas unternahm. Moira
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