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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes
Autoren: Heather Graham
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schien sich umzudrehen. Sie kam sich vor, als würde jemand sie brutal hin und her wirbeln.
    Langsam hob sie die Lider. Vor ihren Augen verschwamm alles. Sie hörte Stimmen. Männer, die sich unterhielten. Sie zwinkerte ein paarmal, dann merkte sie, dass sie auf einem schmalen Sofa lag. Vor sich sah sie eine kleine Essecke. Auf dem Tisch standen Blumen.
    Auf einmal erkannte sie ihre Umgebung wieder. Sie war auf dem Boot ihres Bruders. Er hatte auf der ersten Fahrt der Saison immer Blumen auf dem Tisch stehen. Sie waren für Siobhan.
    Die Männer stritten. Um wen handelte es sich? Was sagten sie? Moira schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Stimmen, während sie zugleich versuchte, den Kopfschmerz zu ignorieren, ihren Magen zu beruhigen und herauszufinden, was los war und wie sie überleben konnte.
    „Ein Tag, ein verdammter Tag. Wir hätten doch nur einen verdammten Tag gebraucht!“
    „Was ist los, Mann, willst du es nicht verstehen? Sie hatte die elende Akte. Sie wusste, dass das Foto nicht mich zeigte.“
    „Toll. Dann muss sie also heute noch verschwinden. Das versaut uns morgen den gesamten Plan.“
    „Wir werden den Plan einfach ändern. Wir haben die beste Waffe, die es gibt. Wir brauchen nur einen Platz, von wo aus wir sie abfeuern können. Ich brauche allerdings auch eine neue Identität.“
    „Darum werden wir uns kümmern. Es wäre nur perfekt gewesen, wenn du in Moiras Nähe hättest sein könnte. So dicht dran, und trotzdem hättest du anschließend einfach in der Menge untertauchen können.“
    „Klar, das wäre ideal gewesen. Aber jetzt brauchen wir einen neuen Plan.“
    „Daran ist nur dieser Dreckskerl von O’Hara schuld“, sagte der Mann, den sie als Michael identifizierte.
    „Wir hätten ihn gleich ausschalten sollen.“
    „Er sollte unser Sündenbock sein, vergiss das nicht.“
    „Er ist auch nicht der, für den er sich ausgegeben hat. Er muss ein Insider sein, sonst hätte er nicht an diese Unterlagen über dich kommen können, oder?“
    „Keine Ahnung. Jetzt beeil dich lieber, wir müssen aus dem Hafen raus, um sie mit dem Boot absaufen zu lassen.“
    „Warum hast du sie nicht einfach erwürgt? Darin bist du doch inzwischen ziemlich gut.“
    „Sorg dafür, dass wir ablegen können“, sagte Michael mit drohendem Unterton. „Ich sehe nach, ob sie noch bewusstlos ist.“
    Moira hörte Schritte. Obwohl ihr Kopf wie rasend pochte, sprang sie auf. Sie wusste, dass Patrick in der großen Hauptkajüte eine geladene Waffe aufbewahrte. Sie war kein guter Schütze, aber auf einen halben Meter würde sie ihr Ziel bestimmt treffen können.
    Sie schaffte es in die Kajüte, als hinter ihr die Deckluke geöffnet wurde. Sie hörte Michael fluchen, während sie die Tür zuwarf und verriegelte. Mit zitternden, eiskalten Fingern öffnete sie die Schranktür und begann, das Schloss des Safes auf die richtige Kombination einzustellen.
    Sie betete, dass Patrick die Kombination nicht verändert hatte. Als sie ein leises Klicken hörte, wusste sie, dass er noch immer ihr Geburtsdatum benutzte.
    Moira zog die Safetür auf und griff hinein. Die Waffe war weg.
    Sie starrte einen Augenblick in den leeren Safe, wandte sich um, als sie ein Geräusch hörte, und im nächsten Moment sah sie in die Augen des Mannes, den sie als Michael McLean kennen gelernt hatte. Er stand in der Türöffnung und betrachtete sie ausdruckslos.
    „Dein Bruder ist so gutgläubig wie du, Moira“, sagte er. „Ich nehme an, er hat nie erwähnt, dass er mit mir und seinem Kumpel McGahey zum Boot gegangen ist, während du zu Hause bei deinen Eltern die brave Tochter gespielt hast. Der gute alte Patrick, immer nur vom Guten im Menschen überzeugt. Er hat nie mitbekommen, dass ich den Safe gesehen habe. Und der ist für einen Mann wie mich nun wirklich kein Problem.“
    In der Kajüte gab es noch eine Waffe, von der er vielleicht nichts wusste.
    Moira machte einen Satz quer durch den kleinen Raum, riss die oberste Schublade des Nachttischs auf und packte ein Messer. Sie kniete sich aufs Bett und hielt den Griff des Messers mit beiden Händen fest. „Noch einen Schritt, dann töte ich dich. Ich schwöre es dir.“
    Er lächelte sie amüsiert an. „Moira Kelly, du kannst niemanden töten, und das weißt du. Also gib mir das Messer.“
    Sie hob das Messer, als er näher kam. In dem Moment, in dem er einen Satz auf sie zu machte, hieb sie nach ihm und fügte ihm eine tiefe Schnittwunde am Arm zu. Michael schien den Schmerz
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