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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes
Autoren: Heather Graham
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Beerdigungsinstitut. Wahrscheinlich lohnte es sich nicht, auf ein freies Taxi zu warten, also konnte er ebenso gut zu Fuß zum Pub laufen.
    „Auf dem Weg zu Kelly’s?“ rief jemand, als er bereits ein Stück gegangen war.
    Dan drehte sich um und sah einen jungen Mann.
    „Wer zum Teufel sind Sie?“ wollte er wissen.
    „Tom Gambetti.“
    Dan sah ihn ratlos an und ärgerte sich über jede Sekunde, die ungenutzt verstrich.
    „Ich habe Sie gestern Abend zusammen mit Moira im Pub gesehen.“
    „Sie kennen Moira?“
    „Ja, ich habe sie vom Flughafen zum Pub gefahren. Ich bin Taxifahrer.“
    „Sie sind Taxifahrer?“
    „Ja.“
    „Und Ihr Taxi?“
    „Steht da drüben.“
    „Gut, dann bringen Sie mich so schnell wie möglich zu Kelly’s.“
    Als sie vor dem Pub anhielten, sagte Dan zu Tom, er solle auf ihn warten. Dann lief er in den Schankraum. Am Tresen saß ein Mann, der sich darüber beklagte, nicht bedient zu werden. Einer aus der Ersatzband stand bei ihm und besänftigte ihn. „Hey, Kumpel, ganz ruhig. Ich finde schon ein Bier für dich. In der Familie gabs einen Todesfall, darum gehts hier ein bisschen drunter und drüber.“
    Dan ignorierte den Gast und fragte das Bandmitglied: „Wo ist Moira Kelly?“
    „Oh, die war vor ein paar Minuten hier“, meinte der Mann beiläufig, während er nach der richtigen Biersorte suchte. „Ist hinten in das Zimmer gegangen, ich glaub, sie wollte sich frisch machen oder so. Sie sah ziemlich fertig aus. Ihr Freund hat sich um sie gekümmert und hat sie kurz darauf aus dem Zimmer getragen. Er hat gemurmelt, ihr sei nicht gut, und er würde sie zu ihrer Familie bringen. Ist dann mit ihr rausgegangen.“
    Jede Faser seines Körpers schien sich bei diesen Worten zu verkrampfen. Dan stürmte zu seinem Zimmer und riss die Tür auf. Alle Zeichen deuteten auf einen Kampf hin, der schnell vorüber gewesen sein musste. Er schloss die Tür und ging zurück zum Tresen.
    „Wie lange ist es her, dass die beiden gegangen sind?“ fragte er angespannt.
    „Vielleicht ein paar Minuten. Wenn Sie einen Augenblick früher reingekommen wären, hätten Sie sie noch sehen müssen.“
    „Danke.“
    Dan lief nach draußen und sah nach links und rechts. Nichts. Der Taxifahrer beugte sich zum Beifahrersitz hinüber und rief durch das offene Seitenfenster. „Wenn Sie Moira suchen, die ist gerade weggefahren. Ich glaube, sie hat geschlafen. Ich habe gewinkt, aber der Typ am Steuer hat mich nicht bemerkt.“
    Dan sprang ins Taxi. „Los, hinterher, folgen Sie ihnen.“
    „Ihnen folgen? Ich habe keine Ahnung, wohin sie fahren.“
    „Sie haben nur minimalen Vorsprung! Sie können sie einholen!“
    „Augenblick mal, wer sind Sie ei…“
    „Verdammt. Folgen Sie ihnen. Das Leben der Frau ist in Gefahr.“
    Tom Gambetti glaubte ihm aufs Wort. Er trat das Gaspedal durch, wendete mit quietschenden Reifen und raste wie ein Verrückter durch die Straßen von Boston.
    „Vorsicht, schließlich soll die Polizei uns nicht anhalten! Achtung! Da vorne sind sie. Er fährt den Wagen ihres Vaters. Biegen Sie hier ab!“
    „Das ist eine Einbahnstraße!“
    „Egal!“
    Gambetti gehorchte. Dan musste zugeben, dass der Junge fahren konnte. Einem Fußgänger gelang es nur knapp, sich vor dem heranrasenden Taxi zu retten. Gambetti bog in eine Querstraße ein, und wenige Augenblicke später standen sie an einer Ampel drei Wagen hinter dem von Eamon Kelly.
    „Und jetzt?“ fragte der junge Mann.
    „Dranbleiben“, erwiderte Dan, ohne den Blick von dem Wagen zu nehmen, in dem Moira saß.
    Obwohl die Ampel rot zeigte, bog Michael plötzlich ab.
    „Verdammt, den hole ich nie wieder ein!“ fluchte Gambetti.
    „Macht nichts. Ich weiß, wohin er will. Biegen Sie bei der nächsten Möglichkeit ab.“
    Gambetti gehorchte.
    „Halten Sie hier an“, sagte Dan, als sie den Hafen erreicht hatten. „Lassen Sie mich hier raus. Und hören Sie gut zu.“ Dan notierte hastig eine Telefonnummer, während er weiterredete. „Rufen Sie diese Nummer an. Sagen Sie, dass Sie im Auftrag von Dan O’Hara sprechen. Sagen Sie ihnen, sie sollen zum Hafen kommen, zur
Siobhan
. Und zwar so schnell wie möglich. Es stehen Menschenleben auf dem Spiel. Verstanden?“
    „Ja, das schon.“ Tom holte etwas aus seiner Jackentasche hervor. „Ich habe ein Mobiltelefon. Wollen Sie wirklich nicht lieber selbst da anrufen?“
    Aber Dan war bereits auf dem Weg zu den Bootsstegen.
    Sie war nicht tot. Noch nicht. Ihr Kopf schmerzte, ihr Magen
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