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0316 - Dämonen-Bingo

0316 - Dämonen-Bingo

Titel: 0316 - Dämonen-Bingo
Autoren: Jason Dark
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Hätte man mich nicht auf diese heimtückische Art und Weise angegriffen, ich hätte gestaunt, so blieb mir keine Zeit mehr, und ich kümmerte mich um die Würgehände.
    Die Finger lagen an der Rückseite des Halses. Wenn ich die Hände lösen wollte, mußte ich dort zupacken.
    Meine Arme schleuderte ich in die Höhe, drückte sie über die Schultern und spürte die anderen Hände unter meinem Griff. Meine Finger wanderten weiter, ertasteten die anderen, und ich fand genau das, was ich suchte.
    Mein Gegner schrie plötzlich so laut, daß mir beinahe das Trommelfell geplatzt wäre.
    Es war die Reaktion auf meinen Griff gewesen, den ich hatte einsetzen müssen, um die Würgeklammer am Hals zu losen.
    Mit dem Schrei löste sich auch der Griff. Die Arme wurden vorgezogen, Hände hieben auf meine Schultern, der Mann taumelte zurück und bekam von mir einen harten Stoß, der ihn auf seine Pritsche katapultierte. Es wurde eine unsanfte Landung.
    Ich hörte von außerhalb der Zelle die Geräusche hastiger Schritte, ein Schlüssel bewegte sich im Schloß, und bevor die Tür noch geöffnet wurde, rief ich dem Wachpersonal draußen zu, daß alles in Ordnung war.
    Der Mann hockte auf der Pritsche. Er hieß Kid Larson und war noch so verflucht jung.
    Verflucht deshalb, weil er mit seinen zwanzig Jahren schon in die Hände des Satans geraten war. Ob das alles so genau stimmte, wollte ich herausbekommen, deshalb war ich zu diesem Gefängnis gefahren und hatte ihm einen Besuch abgestattet.
    Während ich mir meinen schmerzenden Hals rieb, schaute ich mir den Knaben an.
    Er trug nur ein graues Netzunterhemd und eine Hose ohne Gürtel.
    Man hatte befürchtet, daß er auf dumme Gedanken kommen würde und dementsprechend vorgebeugt.
    Sein Gesicht glänzte. Der Mund stand offen, Speichel rann hervor und floß über die Unterlippe. Der Blick war nicht normal, er besaß auch keinen irren Ausdruck, sondern einen anderen, den ich kaum erklären konnte.
    Besessen vielleicht?
    Ja, das war es. Dieser Mann war von einer gewissen Besessenheit gezeichnet, und die kam nicht von ungefähr. Um den Grund herauszufinden, war ich gekommen.
    Man hatte mich alarmiert, weil Kid Larson in seiner Zelle herumtobte und nach dem Teufel schrie. Der Höllenherrscher war für ihn das Allerhöchste. Er flehte ihn um Hilfe an, und der Teufel sowie alles, was damit zusammenhing, war ja ein Gebiet, das mich interessierte. Deshalb war ich so rasch wie möglich gefahren.
    Kid Larson hatte ich noch nie gesehen. Die Eltern stammten aus Schweden, das hatte man mir erzählt, bei einem kurzen Gespräch mit dem Wachpersonal.
    Die Zelle besaß wirklich nur diese Pritsche. Sie war so fest im Mauerwerk verankert, daß sie auch ein Herkules nicht hätte herausreißen können, geschweige denn ein Mensch, der einen Selbstmordversuch unternehmen wollte.
    Kid Larson saß. Nur allmählich beruhigte sich sein Atem. Seine Augen waren rot geädert. Er stierte mich an, und ich sah, wie er seine Arme rechts und links seines Körpers auf die Pritsche drückte, um sich in die Höhe zu stemmen.
    »Laß es!« warnte ich ihn.
    Er grinste. Dabei fuhr er mit gespreizten fünf Fingern durch sein hellblondes Haar. »Was soll das?« fragte er. »Ich habe dich nicht gerufen. Wer bist du?«
    »Mein Name ist John Sinclair.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Ich komme von Scotland Yard.«
    Er begann zu kichern. »Und was willst du hier, Mann?«
    »Mit dir reden.«
    Er schüttelte den Kopf und klatschte seine Würgehände gegeneinander. »Mit mir gibt es nichts zu bereden. Hast du verstanden?«
    »Vielleicht doch.«
    »Ich spreche nicht mit Bullen.«
    Ich verdrehte die Augen und schaute gegen die graugrün gestrichene Decke. »Es geht auch nicht um mich oder um dich, Kid, sondern um einen anderen.«
    »Ach so. Um wen denn?«
    »Um den Teufel!«
    Für einen Moment saß er starr. Ich behielt ihn genau im Blick und erkannte auch, daß sich seine Augen zu Sicheln verengten. »Wieso willst du mit mir über den Teufel reden?«
    »Du kennst ihn doch, nicht wahr?«
    »Jeder kennt den Teufel.«
    »Möglich, aber nicht jeder hat das erlebt, was du hinter dir hast, Kid Larson.«
    Sein Blick nahm einen anderen Ausdruck an. Er richtete sich nach innen und schien plötzlich meilenweit entfernt zu sein. »Ja«, erwiderte er leise. »Es stimmt. Ich kenne den Teufel sehr gut, er ist mein Freund.«
    »Das geht nicht. Der Satan kann nicht der Freund eines Menschen sein. Er wird es auch nie werden, solange die Welt besteht.«
    »Das
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