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0316 - Dämonen-Bingo

0316 - Dämonen-Bingo

Titel: 0316 - Dämonen-Bingo
Autoren: Jason Dark
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können, so wäre dies sicherlich geschehen. Das konnte er aber nicht, so preßte er sich hart dagegen, während er immer nur den Kopf schüttelte, die Arme ausgestreckt hielt und die Handflächen gegen das Mauerwerk gedrückt hatte.
    Ich erreichte die Pritsche. Meinen Arm hielt ich nach wie vor nach vorn gestreckt. Wenn Kid Larson es wollte, konnte er das Kreuz auch berühren.
    Er wollte natürlich nicht.
    Dafür geschah etwas anderes. Kid Larson hob ab!
    Auch ich wurde überrascht. Damit hatte ich im Traum nicht gerechnet.
    Ich ahnte auch nicht, daß die höllischen Kräfte in ihm so stark waren, daß der Satan ihn manipulieren konnte und ich mir wie in einem Gruselfilm vorkam.
    Vor meinen Augen schwebte er in die Höhe.
    Das Blut war aus seinem Gesicht gewichen. Kid erinnerte mich an eine lebende Leiche, hob gleichzeitig seine Arme so weit an, daß sie eine waagerechte Verlängerung seiner Schultern bildeten.
    Ein Zittern lief durch seinen Körper. Ich schaute noch einmal nach unten, um sicherzugehen, daß ich keiner Täuschung erlegen war.
    Nein, es stimmte.
    Dieser junge Mann vor mir berührte mit seinen Füßen nicht mehr das harte Holz der Pritsche.
    Er schwebte…
    Und er stand nicht still, sondern wurde von einer für mich nicht faßbaren Kraft in die Höhe gedrückt und damit der Decke entgegen.
    Eine Handbreite nur mehr war er entfernt. Ich war gespannt, ob er nun zum Stillstand kommen würde, das geschah nicht, denn sein Körper wurde im rechten Winkel und um genau 90 Grad in die Höhe geschoben. Seine Beine erreichten die Decke. Dort blieben sie und widerstanden den normalen physikalischen Gesetzen der Schwerkraft.
    Es war unwahrscheinlich. So etwas hatte selbst ich noch nicht erlebt.
    Konnte ich etwas dagegen tun?
    Nein, er blieb weiter oben. Ich hätte es mit dem Kreuz versuchen können, aber ich wollte sehen, wie sich die Sache entwickelte. Die Kräfte des Teufels spielten mit ihm. Obwohl ich den Satan nicht sah, wußte ich, daß er sich in der Nähe aufhielt, allein durch diesen jungen Mann, der in dessen Klauen geraten war.
    Ich beobachtete weiter.
    Kid Larson schwebte nur unter der Decke. Seinen Körper hatte er drehen müssen, so daß er mit dem Rücken die Decke berührte und nach unten schauen konnte.
    Er starrte mich an.
    Auch ich sah in sein Gesicht.
    Es gehörte einem Menschen, aber die Macht des Teufels zeichnete sich in seinen Zügen ab.
    »Das Kreuz!« schrie er. »Nimm es weg, verdammt! Ich will es nicht mehr sehen!«
    »Ich hole dich da runter«, erklärte ich. »Der Teufel ist mein Feind. Ich werde nicht zulassen, daß er einen Menschen wie dich behalten kann. Er darf überhaupt keinen bekommen.«
    »Hör auf, du…«
    Vielleicht hatte er noch etwas hinzufügen wollen, aber seine Stimme ging in einem Gurgeln unter. Vor seinen Lippen sprühte der Speichel, und plötzlich nahm dieser eine giftgrüne Farbe an.
    Dann schrie er mich an.
    Es waren keine Worte, die er mir entgegenschleuderte, sondern wilde, unkontrollierte Schreie, dazwischen vernahm ich bösartige, haßerfüllte Beschimpfungen und konnte nichts anderes tun, als den Mund zu halten.
    Ich hütete mich, ihn mit dem Kreuz zu berühren, das hätte unter Umständen seinen Tod bedeutet. Ich wollte dem Satan diesen Menschen entreißen, dazu brauchte ich Geduld.
    Die Luft in der schmalen Zelle hatte einen anderen Geruch angenommen. Sie war scharf, irgendwie beißend, und trug die Ausdünstungen eines Menschen, wobei der Schweißgeruch bei weitem überwog.
    Die Kleidung klebte auf meiner Haut, jenseits der Tür hörte ich Stimmen, aber die Wächter trauten sich nicht, die Zelle zu betreten.
    Das wollte ich auch nicht.
    Die zahlreichen grünen Speichelbläschen zerplatzten vor den Lippen des unter der Decke hängenden jungen Mannes.
    Mein rechter Arm schnellte vor. Ich hielt das Kreuz so, daß es von einem Speicheltropfen getroffen werden konnte.
    Kaum hatte der Tropfen Kontakt, als das Kreuz genau an der Stelle aufzischte.
    Ein Qualmfaden schob sich zitternd in die Höhe, mehr geschah nicht, für mich ein Beweis, daß in dem Mann tatsächlich die Kräfte der Hölle wohnten.
    Ich hob die Hand mit dem Kreuz. Wenn ich mich streckte, mußte ihn das Kruzifix erreichen.
    Wieder brüllte er mich an. Diesmal hörte ich aus seinen Worten sogar ein haßerfülltes Flehen. Seine Augen waren zu Kugeln geworden. Sie rollten in den Höhlen, und Sekunden später griff sein Herr und Meister abermals ein.
    Ich bekam eine schaurige Demonstration seiner
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