Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutsäufer (German Edition)

Blutsäufer (German Edition)

Titel: Blutsäufer (German Edition)
Autoren: Trash Thompson
Vom Netzwerk:
Ich weiß, es ist schwierig.“
    In unserer Hochzeitsnacht?
    Wild und dreckig?
    „Und was soll dann bitte deine Hand an meinem
… an meinem Glied, wenn du noch nicht bereit bist?“
    Sie kicherte. „Ich will dir nur ein bisschen
Erleichterung verschaffen, Franz, das hat mit Sex nichts zu tun. Ihr Männer
müsst regelmäßig abspritzen, dann seid ihr viel entspannter. Ich will dir nur
dabei helfen.“
    „Ich will aber keine … keine Hilfe, Karla.
Bitte, nimm deine Hand da weg.“
    Tatsächlich und zu seiner Überraschung zog
sie ihre Hand von seinem Penis. Im Raum war es mittlerweile noch dunkler
geworden. Die Dunkelheit passte zu der nachfolgenden Stille, in der niemand
etwas sagte.
    Doch Stille währt nicht ewig …
    Mitten hinein fiel ein Schrei. Danach wieder
Stille und schließlich wüstes Gezeter: „Verdammte Scheiße, kannst du das nicht
gleich sagen? Meinst du etwa, es macht mir Spaß, an deinem blöden Schwanz
rumzuzupfen? Ich hätte ihn lieber in meiner Muschi, das kannst du mir glauben, aber
das geht nun mal nicht. Das geht nicht! Das geht nicht! Das geht nicht! Warum
kannst du das nicht verstehen? Wir müssen warten bis zur Hochzeitsnacht, das
habe ich dir doch eben schon mal gesagt. Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?
Hörst du mir zu? Hörst du mir zu?“ Sie schlug plötzlich wie eine Irre auf
seinen Rücken ein. Ihre kleinen Hände trommelten dagegen, als wäre sie nun völlig
verrückt geworden oder noch verrückter als sie ohnehin schon war. Franz musste
jeden Moment damit rechnen, dass sich ein Messer in seinen Rücken bohrte, aber
das geschah nicht. Vermutlich hatte sie es vorher auf die Matratze
fallenlassen. Oder sie hatte gar kein Messer.
    Die Schläge taten nicht sonderlich weh. Er
wartete, bis sie sich verausgabt hatte, bis sie wie ein Asthmatiker japsend von
ihm abließ. Lange dauerte es nicht.
    Er überlegte, wie er sie wieder loswerden
könnte. Und ob er sie überhaupt je wieder loswerden könnte. Verrückte wie sie
waren schließlich für ihre Beharrlichkeit bekannt.
    Irgendwann drückte sich ein schweißnasser, erschöpfter
Körper an ihn. Der schweißnasse Körper schlief augenblicklich ein. Ein
geöffneter Mund blies warmen Atem in seinen Nacken, eine Stunde lang, dann erst
traute er sich aufzustehen.
    Im Wohnzimmer lag jetzt eine Tischdecke mit
Blümchenmuster auf dem kleinen runden Tisch am Fenster. In seiner Mitte stand
eine Vase mit roten Rosen. Auf dem einzigen Sessel hatten drei Teddybären mit
übereinandergeschlagenen Beinen Platz genommen. Zum Teil fehlte ihnen etwas,
ein Auge oder ein Ohr. Es schienen die Vorboten von Karlas bevorstehendem
Einzug zu sein.
    Diese Frau war nicht zu stoppen!
    Resigniert ließ er die eingeatmete Luft aus
seinem Mund entweichen.
    Er ging aufs Klo, um zu pinkeln. Anschließend
zog er sich an und verließ die Wohnung. Ganz vorsichtig zog er die Tür hinter
sich ins Schloss.
    Unten öffnete er den Briefkasten. Oben lag
noch ein ganzer Stapel Briefe, den vermutlich seine Mutter hinaufgetragen
hatte. Er zog drei Umschläge aus dem Kasten und steckte sie sich in die
Innentasche seiner Jacke.
    Mehrere Stunden brachte er damit zu, ziellos
durch die Stadt zu wandern. Gegen Mitternacht stand er vor der Schein-Bar. Er
sah Licht. Er ging hinein.
    War kaum Betrieb in der Bar. Harry saß am
Tresen. Jochen wischte mit einem Tuch über die Tropfplatte. Harry machte große
Augen, als er Franz sah. Er zischte Jochen etwas zu. Jochen wischte noch ein
bisschen, ehe er den Kopf hob.
    „Wen haben wir denn da?“, fragte er.
    Franz sagte nichts. Er setzte sich einfach an
den Tresen.
    „Hätten ja nicht gedacht, dich noch mal
wieder zu sehen. Dass du noch lebst, wussten wir ja. Bist ja mittlerweile ´ne
kleine Berühmtheit geworden. Die ganzen Artikel in der Zeitung … Franz S. …“
    Franz winkte ab.
    „Willst ´n Bier?“
    Bejahendes Nicken.
    Harry sah ihn an. „Man ist sich ja nicht ganz
sicher, ob du nicht was mit den Morden zu tun hast, so als Komplize von dem
verrückten Weibsstück. Die Frau wurde ja nie geschnappt. Ist wie vom Erdboden
verschluckt. Müssen wir jetzt vorsichtig sein, wenn wir mit dir reden? Bist du
gefährlich?“ Er kratzte sich in gespielter Aufregung an der Nase.
    Der Barkeeper stellte Franz ein Bier hin.
    „Was mich auch noch interessieren würde – was
hat die denn mit den Typen gemacht, die sie hier aufgegabelt hat? Ich meine, eh
sie sie …“ Er fuhr sich mit einer Hand über die Kehle. „Ist ja alles so
verworren so …
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher