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Blutsäufer (German Edition)

Blutsäufer (German Edition)

Titel: Blutsäufer (German Edition)
Autoren: Trash Thompson
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Gelbliche gehenden
Flecken. Kam vom Rauchen, vom Nikotin. Musste er neu anstreichen, die Wand.
Irgendwann, wenn er Lust dazu hatte. Vielleicht nie.
    „Franz!“
    War da eine Stimme – eine Stimme, die in sein
Ohr hauchte? Oder war es nur …
    „Komm zu mir, Franz!“
    Was? Nee, da war nichts. Die gehauchten Worte
bildete er sich ein. Ja, oder er wollte sie sich einbilden. Die Stimme der
Gräfin.
    Plötzlich lief ein dickflüssiger roter Strahl
die Wand hinab. In ihrer Mitte lief er auseinander, er teilte sich in Wellen
und Schnörkel und aus den Wellen und Schnörkeln wurden Wörter,
aneinandergereiht zu einem Satz und mehrfach wiederholt in akkuraten Reihen.
    Komm zu mir, Franz!
    Komm zu mir, Franz!
    Komm zu mir, Franz!
    Es roch nach Blut. Die Wand roch nach Blut.
Ein bitterer, scharfer Geruch. Und doch auch süß.
    Die Wörter veränderten sich, Buchstaben bildeten
sich neu, neue Sätze entstanden:
    Du hast mir zu gehorchen, Franz, denn du bist
mein! Wer mir nicht folgt, den hole ich. Ich hole DICH, hörst du?
    Er spürte eine Berührung an seinem Schwanz
und schreckte hoch. Sein Kopf schreckte hoch. Sein Körper blieb nahezu
unverändert auf der Seite liegen.
    An der Wand war kein Blut. Er musste
eingeschlafen sein, länger geschlafen haben. Der anbrechende Abend hatte das
Zimmer in ein dämmriges Licht getaucht.
    Doch eines hatte er nicht geträumt. Die
Berührung an seinem Penis war keine Einbildung gewesen. Die Berührung hielt
unvermindert an, strich seinen Schwanz hoch; eine schweißnasse Hand, die sich
nun zu schließen begann.
    Genau in diesem Moment!
    Jemand musste in seine Wohnung eingedrungen
sein und sich in sein Bett gelegt haben, um ihn an seiner empfindlichsten
Stelle zu packen.
    Er hätte schreien können vor Angst – und
erstarrte stattdessen.
    „Du bist wach?“
    Als er die Stimme erkannte, wollte er sich
ruckartig herumwerfen. Im letzten Augenblick besann er sich. Es hätte seinem
besten Stück ein übles Ende beschert.
    „Was machst du hier?“, fragte er mit mühsam
beherrschter Stimme.
    Karla kicherte wie ein kleines Mädchen. „Ich
liebe dich, Franz! Ich liebe dich über alles. Spürst du nicht, wie sehr ich
dich liebe?“
    Ihm lief ein Schauder über den Rücken – und kein
angenehmer.
    Die Frau ist wirklich wahnsinnig, dachte er.
    „Wie … wie bist du hier hereingekommen,
Karla?“
    Die geschlossene Hand fuhr seinen Schwanz
rauf und runter. Die Frau in seinem Rücken sagte: „Deine Mutter hat mir ihren
Schlüssel zu deiner Wohnung geliehen.“
    „Meine Mutter hat …?“
    „Ja, ich habe ihr von uns erzählt. Von
unserer Liebe und dass ich mich um dich kümmern werde, wenn du wieder zu Hause bist.
Sie hat sich sehr darüber gefreut, dass es jetzt jemanden gibt, der sich um
dich kümmern will. Ich glaube, vor allem deshalb, weil sie sich dann selber
nicht mehr kümmern muss. Sie meint, dass du dich verändert hast in letzter
Zeit. Dass bei dir eine Schraube locker ist. Und sie findet es gut, dass eine
vernünftige Person – ja, so hat sie mich genannt: eine vernünftige Person – bereit ist, eine Beziehung mit dir einzugehen. Du hast eine unglaublich nette
Mutter. Da hast du richtig Glück gehabt. Sie steht unserer Liebe nicht im Weg.“
    Er konnte es nicht glauben. Das war alles
nicht wahr! „Unserer Liebe?“
    Er hörte wieder dieses irre
Kleinmädchenkichern. „Ich weiß, dass du mich noch nicht liebst, aber
glaub mir, das wird kommen, wenn du erst siehst, wie schön es ist, mich an
deiner Seite zu haben. Für immer.“
    „Du bildest dir bloß ein, mich zu lieben,
Karla“, sagte er. Seine Stimme klang heiser. „Ich … ich möchte dich bitten zu
gehen.“
    Einen Moment blieb es still, und die Hand an
seinem Glied verharrte. Dann sagte sie im Flüsterton: „Ich habe ein Messer,
Franz.“
    Scheiße!
    Wozu sie mit einem Messer fähig war, wusste
er ja aus schmerzlicher Erfahrung.
    „Aber ich … ich …“, begann er stockend, nach
Worten suchend, mit denen er sie besänftigen konnte, „ich brauche noch Zeit. Ich
bin noch nicht bereit, um …“
    Ich will nicht mit dir schlafen, du blöde
Ziege!, dachte er. Verschwinde! Verschwinde aus meinem Leben!
    Sie fing wieder an, an seinem Schwanz zu
reiben. „Keine Angst, Franz! Ich will nicht mit dir schlafen. Ich bin nämlich so
´ne altmodische. Ich werde mich dir erst in unserer Hochzeitsnacht hingeben.
Dann aber – wie sagt man so schön? – mit Haut und Haar und wild und dreckig.
Kannst du dich so lange gedulden, Franz?
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