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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3
Autoren: Bernd Frenz
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erklärte Benir. »Ein ganz ähnliches, wenn auch wesentlich kunstfertigeres Zeichen prangt über dem Haupteingang der Arena.«
    »Das weiß ich selbst«, brummte der Ork, dessen Interesse für Tarren offenbar erloschen war. Ein wenig resigniert ließ er sich wieder auf seinen Platz zurücksinken, bevor er fortfuhr: »Ich habe das Bruchstück mit eigenen Augen gesehen. Aber die geflügelte Schlange und das Rad des Feuers gehörten einst zusammen.« Bei diesen Worten zog er mit dem Zeigefinger ein geschlossenes Oval um die beiden Symbole. »Ich will wissen, wo die andere Hälfte geblieben ist.«
    Entschlossen wischte er mit der rechten Hand über die Schlange hinweg, sodass nur noch das halb umkreiste Holzrad übrig blieb. Danach sah er den Schattenelfen auffordernd an, doch der zuckte nur mit den Schultern, um zu zeigen, dass er nichts weiter wusste.
    Auch die Menschen gaben sich ratlos, als sie der durchdringende Blick des Orks traf, und diesmal war auch Tarren klug genug, die Augen zu senken.
    Weitere Fragen blieben zum Glück aus, denn auf dem Gang wurden Schritte laut.
    Tarrens Herz begann stets schneller zu schlagen, wenn des Nachts Wachen nahten, doch noch nie zuvor hatte er das Klirren des Schlüsselbunds und das schwere Klacken, mit dem der Riegel zurückgeschoben wurde, so sehr herbeigesehnt wie in diesem Augenblick. Knarrend schwang die Tür auf, und mehrere mit blankem Stahl bewaffnete Krieger traten ein, die direkt auf den Barbaren zumarschierten.
    Statt sich auf sie zu stürzen, verwischte Urok das Rad zu seinen Füßen und lehnte sich so gegen die hinter ihm liegende Mauer, dass er den eisernen Ring, der nur noch lose in der Wand steckte, mit seinem mächtigen Körper verbarg. Entweder weil er die Übermacht fürchtete, was Tarren allerdings nicht recht glauben mochte, oder weil er bereits einen anderen, wesentlich ausgefeilteren Plan verfolgte. Was auch immer dahintersteckte, diese verdammten Orks waren bei Weitem nicht so dumm und ungestüm, wie allgemein behauptet wurde.
    »Besuch für dich!« Palo, der den Wachtrupp anführte, blieb direkt vor Tarren stehen. »Du hast es den Weibern ja mächtig angetan.« Obwohl seine Taschen schwer von den Münzen waren, die er für dieses nächtliche Stelldichein erhielt, gab er sich müde und gereizt.
    Der Barbar erwiderte nichts, um keinen weiteren Unwillen zu erzeugen. Unter allgemeinem Schweigen wurden seine Ketten gelöst, doch als sie laut zu Boden prasselten, sah sich Palo aufmerksam in dem Gewölbe um, weil ihn die ansonsten herrschende Stille misstrauisch machte.
    Zum Glück reagierten einige der Gefangenen so geistesgegenwärtig, ein paar der anzüglichen Rufe auszustoßen, wie sie all jene begleiteten, die zu einer zahlungskräftigen Dame geführt wurden. Es gab genug von ihnen, die von Zeit zu Zeit die Wachen bestachen, um sich die Nacht mit einem Gladiator zu vertreiben.
    Nachdenklich ließ sich Tarren von den Bewaffneten durch die Gänge führen. Noch ehe sie die Rampe erreichten, die hinauf in die Arena führte, wurden sie von bösem Knurren begrüßt.
    Die bulligen Wachhunde, die sich an der Gittertür drängten, erschreckten Tarren jedes Mal, obwohl er den Anblick dieser Bestien gewöhnt war. Unbehaglich blickte er in die weit aufgerissenen Mäuler, während Schaumflocken über ihre Lefzen traten und sie ihn mit glänzenden Augen fixierten. Ihre mächtigen Kiefer, die jeden Menschenarm mühelos mit einem Biss zerteilen konnten, flößten selbst den altgedienten Wachen Furcht ein.
    Das lag nicht nur an den gedrungenen, vor Kraft strotzenden Körpern, deren Muskelspiel unter dem braunen Kurzhaarfell deutlich zu sehen war. Diese hungrigen Bestien wurden ausschließlich mit Menschenfleisch gefüttert. Es handelte sich dabei zwar um die Körper toter Gladiatoren, doch diesen Kreaturen war es wahrscheinlich egal, ob derjenige, den sie zerrissen, noch lebte oder nicht oder ob er Gefangener oder Wächter war. Diese Bestien kannten keine Herren, nur schmackhafte Beute. Der Geruch von Menschenfleisch ließ ihre Magensäfte sprudeln, und sie gebärdeten sich wie toll, als sie die Wächter und den Barbaren sahen.
    Mehrere Hunde schlugen mit krallenbewährten Pfoten nach ihnen. Einer versuchte sogar, den Kopf zwischen den Stäben hindurchzuzwängen. So gierig warfen sie sich gegen die stählernen Streben, dass die Tür erbebte, als würde sie jeden Augenblick aus den Scharnieren springen.
    Das immer lauter anschwellende Gebell und das Rasseln der Ketten an
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