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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3
Autoren: Bernd Frenz
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feuchten Holzkisten stapelten.
    Direkt hinter diesem Stand zweigte eine enge Gasse ab.
    Von den Umstehenden unbeachtet, steuerte er direkt darauf zu und verschwand zwischen zwei hohen Hausmauern, die so eng zueinander verliefen, dass er mit seinen breiten Schultern gerade so hindurchpasste. Sein Umhang streifte tatsächlich einige Mal über die fensterlosen Wände, bevor er an eine Steigung gelangte, an der die folgenden Gebäude ein wenig weiter auseinanderlagen.
    Der begehrte Raum innerhalb der Stadtmauern war begrenzt, deshalb waren zwischen den ursprünglich weit auseinander gelegenen Häusern und in ehemaligen Höfen längst weitere Gebäude entstanden. Die Grundrisse richteten sich dabei nach dem vorhandenen Platz oder den Fundamenten eingestürzter Vorgänger.
    Das Bodenniveau stieg dadurch immer wieder an, nur um wenige Schritte später sofort wieder abzusacken, aber das schien den Reptilien ebenso zu gefallen wie der Anblick schräger Ecken, schiefer Gassen und sich gegenseitig stützender Häusern.
    Hier gab es moosbewachsene Winkel, die selbst im Hochsommer den ganzen Tag über im Schatten lagen.
    Nachdem sich der an einen Hohlweg gemahnende Gang zweimal nach links gewunden hatte, gelangte Vuran in ein wahres Labyrinth aus kleinen Innenhöfen. Hohe Mauern grenzten sie voneinander ab. Bogenförmig in sie eingelassene Durchgänge schufen zwar Verbindungen, waren aber zumeist mit eisenbeschlagenen Holzpforten versperrt. Zum Glück ließen sich die meisten von ihnen problemlos entriegeln.
    Dank Sevaks genauer Beschreibung drang er rasch bis zu einem niedrigen Gebäude vor, das sich unter den ihn umgebenden zu ducken schien. Es war umgeben von einer stabilen Feldsteinmauer, die durch eine Krone sich kreuzender Stahlklingen gesichert war, und die Holzpforte hatte ein entsprechend schweres Schloss.
    Vuran fand sich schon mit dem Gedanken ab, sie mit der Schulter eindrücken zu müssen, doch kurz bevor er sie erreichte, schwang sie von selbst nach innen auf, allerdings nur einen kleinen Spalt weit, gerade so viel, dass dahinter Sevaks schmales Elfengesicht zum Vorschein kam.
    »Na endlich«, begrüßte ihn der Kommandant der Elfengarde. »Ich dachte schon, du findest gar nicht mehr her.«
    »Du hast etwas über den Verbleib unseres Knappen erfahren?«, fragte Vuran, ohne auf den unfreundlichen Empfang einzugehen.
    »Erfahren?«, echote Sevak, während er die Tür so weit aufzog, dass der Ork gerade hindurchpasste. »Wir haben ihn aufgespürt.«
    So missmutig, wie er die Worte hervorstieß, gab es scheinbar keinen Grund zur Wiedersehensfreude. Obwohl Vuran viele Fragen auf der Zunge lagen, starrte er nur schweigend auf den Wasserelfen hinab, der längst wieder abgeschlossen hatte und ihn wortlos dazu aufforderte, mit ins Haus zu kommen.
    Auch um sie herum lag alles in tiefer Stille. Nicht mal ein paar streunende Ratten huschten über die gepflasterten Höfe.
    Vuran ärgerte sich über die ganze Heimlichtuerei, fasste aber nur ergrimmt nach dem Schwertgriff an seiner Hüfte und folgte dem mehrere Köpfe kleineren Elfen. Ein wildes Rankengewächs, das sich in die rissige Fassade des vor ihnen aufragenden Gebäudes krallte, bot ein wenig Abwechslung fürs Auge, doch noch ehe er die Türschwelle richtig überschritten hatte, schlug dem Ork ein Geruch entgegen, der ihn alles andere vergessen ließ.
    Der Geruch von menschlichem Blut.
    Hinter der Tür erwartete ihn ein großer Raum, der einmal eine Färberei gewesen sein musste. Darauf ließen jedenfalls die Steinbecken schließen, die über ein System aus alten, verrottenden Holzrinnen miteinander verbunden waren. Von der niedrigen Decke, gegen die Vuran beinahe mit den Kopf stieß, hingen zahlreiche Metallhaken, an denen eine Leine kreuz und quer durch den ganzen Raum gespannt werden konnte.
    Im Augenblick war aber nur einer der Haken in Gebrauch. An ihn war ein Seil gebunden, das senkrecht in die Tiefe führte und das schon nach wenigen Handbreit an den Fußknöcheln eines nackten Mannes endete.
    Vurans Herz übersprang einige Schläge. Der Anblick des Toten traf ihn wie eine Axt zwischen die Schulterblätter. Sicher, er hatte schon viele Kämpfe bestritten und sich auch in einigen größeren Schlachten bewährt – aber so etwas wie dies hatte er noch nicht gesehen.
    Der vor ihm herabhängende Leichnam war mit zahllosen Schnitten übersät, die sich zu bizarren Mustern vereinten. Sie mussten dem Mann beigebracht worden sein, als er noch lebte, denn seine Fesseln
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