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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3
Autoren: Bernd Frenz
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Hort und sende von dort einige verlässliche Krieger aus, auf deren Verschwiegenheit ich vertrauen kann. Sie werden sich um die Toten hier kümmern. Alles andere liegt in den Händen des Hohen Rats. Das hier ist allein unsere Angelegenheit, sosehr ich euch auch für eure Hilfe danke.«
    Sevak wollte erneut aufbegehren, lenkte aber nach einem kurzen Blickkontakt mit der Elfenpriesterin ein.
    »Gut«, erklärte er mit mühsam unterdrücktem Zorn. »Wenn ihr noch Zeit braucht, um euch ein eigenes Bild zu machen, sollt ihr die bekommen. Aber wir halten weiterhin die Augen offen. Und sollten wir weitere Anzeichen für eine Verschwörung der Schlangenköpfe finden, werden wir die Menschen vor der aufziehenden Gefahr warnen.«
    Vuran nickte. Er hatte ohnehin nicht die Macht, weitere Zugeständnisse einzufordern.
    Er war schon beinahe an der Tür, als ihm Sevak noch hinterherrief: »Wirst du wenigstens Monea davon erzählen?«
    »Ganz bestimmt nicht«, gab Vuran rasch zurück, bereute die Antwort aber schon, noch ehe er sie ausgesprochen hatte. Denn ihm dämmerte sofort, dass er dieses Versprechen nicht auf Dauer würde halten können.
    Etwas wie dieses hier ließ sich einfach nicht verheimlichen. Nicht gegenüber der Frau, die er liebte und die die Geschicke Rabensangs und ganz Ragons in ihren schlanken Händen hielt.
    Die Magie der Wasserelfen ist fehlbar! , versuchte er sich einzureden, während er durch den Basar der Unterstadt zurückeilte. Das Blut und der Atem sind die älteren, die ursprünglichen Kräfte. Der Leib ist erst aus ihnen entstanden!
    Ja, genau, so war es! Magische Bilder vermochten vielleicht vieles zu offenbaren, aber sie konnten auch über die Wahrheit hinwegtäuschen. Genau daran würden ihn die Orkpriester erinnern.
    Und daran, dass Vuran nur seinen eigenen Augen und dem Blut der Erde trauen durfte.
    Dennoch hatte den Ersten Streiter das, was er in der Färberei erlebt hatte, bereits verändert. Er bemerkte es an dem fremdzüngigen Gezischel, das ihn erneut von allen Seiten umgab, das aber plötzlich ganz anders auf ihn wirkte als noch auf dem Hinweg.
    Statt ihn wieder an die Heimat zu erinnern, klang es für ihn diesmal wie das verräterische Gezüngel eines unbarmherzigen Feindes.

DIE SCHLANGENGRUB E

1
    angor
    In den Kerkern unterhalb der Arena war es ungewöhnlich still. Niemand wagte sich zu unterhalten, nicht einmal flüsternd. Dazu standen alle noch viel zu sehr unter dem Schock des gerade Erlebten. Nur die drei Wolfshäuter, die der große Blutork, der sich Urok nannte, mit der Kette verdroschen hatte, stöhnten leise vor sich hin. Alle anderen in dem Gewölbe schwiegen, dabei hätte es einiges zu besprechen gegeben.
    Dass die Hand eines Orks unversehens lichterloh zu brennen begann, war sicherlich schon ungewöhnlich genug, aber dass diese Flammen dann auch noch vor dem Schattenelfen zurückwichen, den der grüne Koloss eigentlich hatte erwürgen wollen, hatte alle in größtes Erstaunen versetzt, nicht nur die menschlichen Gefangenen, auch den Ork und sogar den Elfen selbst. Grübelnd hockten Urok und Benir auf ihren Plätzen und bedachten einander immer wieder mit verstohlenen Blicken, als ob sie selbst nicht recht begreifen könnten, was ihnen gerade widerfahren war.
    Nach einiger Zeit fassten sich die beiden wieder. Ein geübter Beobachter wie Tarren erkannte das daran, wie sich ihre Atmung beruhigte, dass sich ihre Brustkörbe nur noch sanft hoben und senkten. Außerdem fing Urok damit an, den Platz vor seinen verschränkten Beinen von Gräsern und Strohhalmen zu säubern. Danach wischte er mit seinen Händen über das steinerne Pflaster und kehrte von allen Seiten so viel Sand zusammen, wie er mit den langen Armen erreichen konnte, ohne sich zu erheben.
    Jeden Tag schleppten die Gladiatoren einen kleinen Teil des feinkörnigen Arenenbodens unter ihren Schuhsohlen herein, sodass der Ork rasch eine beachtliche Menge zusammenbekam, die er sorgfältig zu einer glatten Fläche verstrich. Weil ihm das immer noch nicht reichte, hob er einen aus der Wand gebrochenen Steinbrocken auf, den er so lange mit der geschlossenen Faust bearbeitete, bis er zu feinem Pulver zermahlen zwischen seinen Fingern hervorrieselte.
    Erst danach streckte Urok den Zeigefinger seiner linken Hand aus. Sie wirkte völlig unversehrt, obwohl sie vor aller Augen gebrannt hatte. Die Stirn in tiefe Falten gelegt, begann der Ork mit dem spitz zulaufenden Fingernagel feine Striche in die Sandschicht zu ritzen.
    Tarren war
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