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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3
Autoren: Bernd Frenz
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ihren schweren Stachelhalsbändern erzeugten einen ohrenbetäubenden Lärm, der an den Nerven zerrte.
    An diesen elenden Viechern kam niemand vorbei. An einen Ausbruch war gar nicht zu denken. Nicht mal für jene, die einen Schlüssel hatten, denn den konnte niemand ins Schloss führen, ohne dabei die Hand zu verlieren.
    »Wachmannschaft auf Durchgang!«, gab sich Palo zu erkennen. »Holt endlich die verdammten Köter ein!«
    »Parole!«, verlangte eine Stimme, die das Gebell kaum zu übertönen vermochte, aus dem links hinter den Hunden abzweigenden Gang.
    Palo verzog ärgerlich das Gesicht. »Ich bin's!«, rief er laut. »Immer noch derselbe Palo, der gerade erst an dir vorbeimarschiert ist. Außerdem erkennst du doch wohl meine Stimme.«
    »Parole!«, verlangte der Angesprochene unnachgiebig.
    Einige der Wachen lachten leise vor sich hin. »Kenir, der Idiot«, flüsterte einer von ihnen den anderen zu.
    Aber all der Spott half nichts, ihr Kamerad saß einfach am längeren Hebel. Leise vor sich hin fluchend stellte sich Palo auf die Zehenspitzen und schrie dann über die Hunde hinweg: »Lang lebe Herzog Garske, der beste und gütigste Statthalter, den Sangor je hatte!«
    Tarren unterdrückte das Grinsen, das sich auf seine Lippen stehlen wollte. Bei Losungen wie diesen war es kein Wunder, dass Palo schlechter Laune war.
    Lautes Kettenrasseln erklang, und die Leichenhunde, die natürlich wussten, was dieses Geräusch zu bedeuten hatte, gebärdeten sich noch wilder. Doch schon wenige Herzschläge später strafften sich die eisernen Glieder, die an ihren Halsbändern endeten. Wütend spannten die Tiere ihre Muskeln, um sich gegen das Unvermeidliche zu stemmen, während Kenir und seine Kameraden das große Kettenrad drehten.
    Die langen Krallen der Bestien kratzen über das Bodenpflaster, während sie mit Gewalt darüber hinweggezogen wurden. Palo wartete, bis sie aus ihrem Blickfeld verschwunden waren, bevor er es wagte, das Schloss der vor ihnen liegenden Tür zu öffnen. Sie traten jedoch erst ein, als das laute Scheppern erklang, mit dem das Fallgitter im Nebengang herabfuhr.
    Trotzdem blieb ein unangenehmes Gefühl bestehen, als sie weitergingen.
    Die Wachen hatten es eilig, zu der nächsten Gittertür zu gelangen, die dreißig Schritte entfernt lag. Dafür mussten sie an dem Zwinger vorbei, in dem die Hunde tagsüber hausten und in den sie des Nachts gezogen wurden, wenn ein Wachtrupp jene Gänge durchqueren musste, die zu ihrem Revier gehörten.
    Diesen Bestien konnten sich nur speziell ausgebildete Tierfänger nähern, die geschickt mit Fangnetzen und Schlingen umzugehen verstanden. Aber meistens wurden sie einfach nur mit den langen Ketten unter Kontrolle gehalten, die durch schmale Scharten in der Rückwand des Zwingers verliefen. Von dem dahinter liegenden Raum aus bedienten spezielle Posten nicht nur das Wickelrad, sondern auch das Fallgitter, das die rundum gemauerte Stallung öffnete oder verschloss.
    Durchdringender Kotgestank hing in der Luft. Das mit Stroh ausgelegte Gehege wurde noch weitaus seltener gereinigt als die Kerker der Gladiatoren, denn obwohl die Tiere während des Ausmistens so kurz wie möglich gehalten wurden, kam es dabei immer wieder zu Bissverletzungen.
    »Lass die Viecher gefälligst drinnen, bis der Gefangene von uns zurückgebracht wurde«, verlangte Palo, nachdem er die erste Gittertür wieder verschlossen hatte.
    Doch Kenir schien seinen Dienst genau nach Vorschrift zu versehen, oder es bereitete ihm einfach unglaublichen Spaß, die Parole so oft wie möglich einzufordern. Jedenfalls fuhr das Fallgitter wieder schleifend in die Höhe, sobald auch die zweite Tür verriegelt war.
    Der folgende Weg führte unterhalb der herrschaftlichen Tribüne entlang. Dort öffnete sich rechts von ihnen ein Bereich, wo sich eckige Säulen sowie versenkbare Decken und Wände im Halbdunkel abzeichneten. Wer genauer hinsah, machte außerdem ein Labyrinth aus Rädern, Kettensträngen und schwebenden Gewichten aus, deren Sinn Tarren bislang verborgen geblieben war. Gleiches galt für die zertrümmerte Halbkugel, in der einige der straff gespannten Ketten verschwanden.
    Die ursprüngliche Öffnung dieses Halbrunds hatte sich im Laufe der Zeit immer stärker erweitert. Unregelmäßige Abbrüche, wie unter roher Gewalteinwirkung entstanden, säumten den einstmals ebenmäßig verlaufenden Bogen. Neben einem der Löcher, das aussah wie mit großen Hämmern geschlagen, prangten einige in den Stein gekratzte
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