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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3
Autoren: Bernd Frenz
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auch reichlich durchgefroren. Vielleicht lag das an den großen Eisschollen, die in seiner Nähe lagen.
    Angesichts eines alten Recken wie Gabor Elfenfressers zogen es die von ihm zurechtgewiesenen Orks vor, sich lieber um andere Dinge zu kümmern als um die Schlangenmenschen. Die wiederum, durch Gabors entschlossenes Auftreten davongekommen, verschwanden ohne ein Wort des Danks, so schnell sie nur konnten. Mit anderen ihrer Art sammelten sie sich unterhalb der Schwebenden Festung und stiegen zu ihr auf, allerdings nicht mehr mit der Leichtigkeit eines Lichtbringers, sondern eher wie ein Schattenelf, der die Kunst der Levitation besonders gut beherrschte.
    Kurz darauf setzte sich die Festung in Bewegung und verschwand mit unbekanntem Ziel.
    Die Umgebung weiter unablässig absuchend, fragte Urok, an Gabor gerichtet: »Wie meintest du das, als du sagtest, diese Schlangenkrieger hätten nur aus Angst um ihr eigenes Überleben gehandelt?«
    »Ach, das ist eine lange Geschichte«, antwortete der Alte, aber er wäre nicht der geschwätzige Gabor Elfenfresser gewesen, wenn er sie nicht trotzdem sofort erzählt hätte. Und je ausführlicher er sie ausschmückte, desto besser gefiel sie ihm, weil die Vorfahren der Schattenelfen darin eine so unrühmliche Rolle spielten.
    So kam es, dass er nicht einmal sein großes Bittermaul hielt, als sie Ursa gesund wiedersahen und ihnen Kuma mit Nerk auf dem Arm entgegenschlenderte.

Epilog
    ach der verheerenden Springflut schmolz der Frostwall wesentlich langsamer ab. Es dauerte gut drei Tage, bis die Überschwemmungen nachließen und der westliche Gebirgszug wie jedes andere Steinmassiv aussah, mit einigen weißen Kappen auf den Spitzen, aber ansonsten kahl und rau. Aus dem Hort, der sich bei Reifhorn erhob, stieg wieder Rauch auf, so wie aus vielen anderen einst erloschenen Horten in den umliegenden Provinzen.
    Die Flut, die über Arakia hereingebrochen war, hatte große Teile des Landes verwüstet, doch auch fruchtbaren Schlamm mitgebracht, aus dem Neues erwachsen würde. Verluste an Leben waren dagegen dank der Anhänglichkeit der Lindwürmer nur in geringem Ausmaße zu beklagen. Sicherlich wären sie wesentlich höher ausgefallen, wäre es zur Schlacht bis zum letzten Mann gekommen.
    Doch es wartete natürlich viel Arbeit auf die Stämme der Blutorks. Hütten und ganze Dörfer mussten neu errichtet und die Versorgung mit Nahrung gesichert werden. Ein Erzstreiter war für sie nun wichtiger denn je, darum gehörte es zu Ursas ersten Amtshandlungen, nachdem die Eingänge des heiligen Horts freigelegt waren, den Rat der Streitfürsten einzuberufen.
    An jenem Tag in der Blutkammer trug Urok zum ersten Mal die Krone, aber auch die neue Rüstung des Erzstreiters. Alle Stammesabgesandten hatten ihn einstimmig gewählt, obwohl eine andere Feuerhand, die nicht mehr unter ihnen weilte, den kältesten und wichtigsten aller Horte wieder in Gang gesetzt hatte.
    Trotzdem vertrauten alle auf die Weisheiten, die Urok in seiner Gefangenschaft gesammelt hatte, und nickten ihm wohlgefällig zu, während er sich vor der frei emporspritzenden Glut des Blutsees präsentierte.
    Auch die Menschen und die Schattenelfen, die zu diesem Anlass erschienen waren, spendeten Applaus – Tarren, Benir und viele andere, mit denen er schlimme Zeiten durchlebt hatte. Aber es waren auch Besucher aus weiter entfernten Regionen erschienen, und von denen wussten sie, dass die Schwebende Festung im Innersund gelandet und bis über die Spitze in unergründliche Tiefen versunken war.
    Als sein Blick in die Runde schweifte, vermisste Urok eigentlich nur einen. Den, der ihn so gut in der Schlacht vertreten hatte. Morn.
    Es hieß, dass der Halbling immer noch über die Schlachtfelder irrte, auf der Suche nach dem Gegner, mit dem er gerade die Klinge hatte kreuzen wollen, als die große Flut alles durcheinandergewirbelt hatte. Und mancher munkelte, dass er den Todbringer nicht etwa suchte, um ihm wie verdient den Garaus zu machen, sondern weil er das Weib insgeheim doch gern in die Arme geschlossen hätte.
    Aber das sollte nicht geschehen. Auch nicht nach vielen Monden des Suchens, als die unbestatteten Leichen langsam zu stinken begannen. Denn so beharrlich Morn auch suchte, Feenes toter Körper blieb unauffindbar.

Personenliste
Einst …
    Vuran – der Erste Streiter in der Hortgarde von Rabensang
    Wulfralla – der Hohepriester von Rabensang
    Ulke – ein junger, aufstrebender Priester in Rabensang
    Sevak – der Kommandant
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