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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3
Autoren: Bernd Frenz
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immer wieder in derselben Anrufung, die da lautete: »Füge!«
    In dem kleinen Nebentrakt, in dem das Essen über dem kalten Feuer kochte, brauchte er allerdings nur mit den Fingern über die Stalagmiten zu fahren, um erneut die Bilder aus Vurans Zeiten heraufzubeschwören. Inzwischen kannte er sie alle auswendig und bekam bloß noch Kopfschmerzen davon.
    Füge, wenn du zu fügen vermagst! , lautete ein leises Wispern, das ihm seit einiger Zeit nicht mehr aus dem Ohr ging.
    Von innerer Unruhe erfasst, stand er immer wieder von seinem weichen Lager auf und rannte durch den Hort umher. Manchmal blieb er sogar vor Gabor Elfenfresser stehen, der in einer anderen Seitenhöhle warm eingebettet lag und noch immer mit hohem Fieber kämpfte, und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass der Alte aufwachen und mit ihm reden möge, dann erinnerten ihn seine Fingerstümpfe jedoch daran, mit welchem Hass ihn Gabor verfolgte.
    Füge, wenn du zu fügen vermagst!
    »Was soll das?«, rief Bava gereizt aus. »Was wollt ihr von mir?«
    Nichts. Du musst selbst wissen, was zu tun ist. Doch wenn du es vermagst, so solltest du fügen.
    Immer wieder, wenn Bava eine dunkle Ahnung beschlich, was damit gemeint sein könnte, schüttelte er den Kopf, um die auf ihn eindringenden Gedanken sofort zu vertreiben. Am liebsten wäre er fortgerannt, aber was hätte ihn außerhalb von Reifhorn schon erwartet außer dem elenden Kältetod, dem er beinahe schon einmal erlegen war. Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als weiter zwischen der Kristallhalle und den Nebenhöhlen umherzuirren.
    Im Lande der Vendur
    Von zahllosen amphibischen Lindwürmern in Schlepptau genommen, gelang es sogar den Pferden, den großen See zu durchqueren, der die linke Flanke vor Ursas Bastion deckte. Hinter einer aufgeworfenen Schanze aus gefällten Bäumen und schwerem Boden hatten sich Finkse und die übrigen Hohen eingerichtet, wo sie schon seit Tagen das Blut der Erde anriefen.
    Es gab aber auch einen großen Platz, an dem der Kriegsrat abgehalten werden konnte. Rasch hatten sich alle entscheidenden Streitfürsten versammelt, doch diese Zusammenkunft unterschied sich deutlich von jenen, wie sie früher in der Blutkammer üblich waren.
    Schon allein die großen Verluste machten Veränderungen nötig. Viele alte Scharen waren so stark dezimiert, dass sich die Überlebenden mit anderen Resten zusammengeschossen hatten, oft über die Stammesgrenzen hinweg. Doch welchem Streitfürsten waren solche Verbände zuzuordnen?
    Und dann gab es noch Erste Streiter wie Rowan, der sich wie selbstverständlich neben Ursa aufbaute, als wäre er ein Streitfürst und kein Erster Streiter. Er hatte sich durch seinen Einsatz an Ursas Seite geradezu unentbehrlich gemacht, deshalb wagte auch niemand, ihm diesen Platz streitig zu machen. Die von Monga geschmiedete Rüstung, die dem neuen Erzstreiter gehören sollte, lag sorgsam vor ihm ausgebreitet. Sogar an eine neue Streitkrone hatte der Schmied gedacht.
    Doch nicht nur Rowans Stellung an der Seite der Hohepriesterin war ungewöhnlich, auch die Anwesenheit einiger Schattenelfen und die einer Barbarenabordnung. Sogar ein Halbling schlich in einiger Entfernung um den nach allen Seiten hin offenen Platz.
    Goldene Tauben kreisten am Himmel, zu hoch, um sie mit einem gezielten Pfeil abzuschießen, aber niedrig genug, um Uroks Anwesenheit erkennen zu können und weiterzumelden.
    Sicher würde es nicht mehr lange dauern, bis die Schwebende Festung ihre Position verließ und wieder nach Arakia einflog. Aber das machte nichts, es war ohnehin Zeit, eine Entscheidung herbeizuführen. Die Kampfhandlungen hatten schon viel zu vielen Kriegern das Leben gekostet, auf allen Seiten der Fronten.
    »Es wird endlich Zeit, einen neuen Erzstreiter zu bestimmen!«, forderte wie erwartet Hogibo, der Streitfürst der Vendur. »Jetzt, da unsere Feuerhand wieder unter uns weilt, ist es wohl nur zu verständlich, dass ich Urok für dieses hohe Amt vorschlage. Ich bin mir sicher, dass er zusammen mit der Hohepriesterin, seiner Schwester, dem Feind das Fürchten lehren wird.«
    Vandall Eishaar und einige andere Streitfürsten unterstützten Hogibo durch lautes Fußstampfen, doch es erhob sich auch Widerspruch. Und zwar von einem, der eigentlich noch zu Uroks Schar gehörte. Von Rowan.
    »Nein«, rief der junge Krieger aufgebracht. »Habt ihr denn alle Lindwurmdung auf den Augen? Seht ihr denn nicht, dass Urok nicht mehr derselbe ist, der er früher einmal war? Seht doch
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