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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3
Autoren: Bernd Frenz
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genauso über dich gelacht wie ich!«
    Ihr Herz erhielt einen Stich, als sie begriff, wie sehr sie getäuscht worden war. Doch so groß die Schmach auch in ihr wühlte, noch weitaus größer brannte eine ganz andere Frage in ihr.
    Wo, bei allen fünf Winden, war Urok, der Erzstreiter?
    Reifhorn
    »Ich will fügen, ich will fügen, ich will fügen«, wiederholte Bava immer wieder, ohne dass etwas passierte. Neben dem Fleischtopf kauerte er auf dem Boden und versuchte seine Bestimmung zu finden.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Gabor, der immer noch Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten. »Hat ihn die Kälte verrückt gemacht?«
    Das Kristallwesen neben ihm verzog das Gesicht zu einem leise knisternden Lächeln. »Nein«, sagte es, »er sieht jetzt klarer als je zuvor in seinem Leben.«
    Seine eisigen Worte schwangen immer noch durch den Raum, als Bava in Flammen aufging. Er war nicht mehr nur eine Feuerhand, sondern ein im Blutrausch Gefangener, der den Ruf gehört hatte. Ja, mehr noch, zum leuchtenden Fanal wurde er, das den Boden unter sich zum Schmelzen brachte, sodass Bava in die Tiefe sackte und von frischen Schmelzwassermassen umschlungen wurde.
    Trotzdem brannte er weiter, immer heller und heißer, bis das Eis unter ihren Füßen rissig wurde und sich dicke Spalten bildeten. Wasser überflutete Gabors Stiefel, doch er verspürte keine Angst. Er hätte ohnehin in der Schlacht um Knochental fallen sollen. Alles, was ihn noch am Leben gehalten hatte, war die Rache an Bava gewesen, die nun hinfällig geworden war.
    »Wir werden mit der Schmelze vergehen«, sagte die Eisgestalt neben ihm, »doch du sollst überleben, um von uns zu berichten.«
    Gabor hatte die Trugbilder gesehen, die sie auch Bava gezeigt hatten, nur wusste er nicht, ob er derjenige sein wollte, der allen von Vurans Sterblichkeit berichtete.
    Aber er erhielt keine Gelegenheit mehr, das Amt, das ihm aufgebürdet werden sollte, abzulehnen. Eine harte Erschütterung riss ihn von den Beinen. Und schon im nächsten Augenblick brach das Eis unter seinen Füßen in einer großen Scholle aus dem Boden und schleuderte ihn quer durch die Kristallhalle.
    Instinktiv krallte er sich an dem Bruchstück fest, das von hervorsprudelndem Wasser angetrieben, aber wie von eigenem Leben beseelt zum Hort hinausgespült wurde.
    Auch draußen war die Rutschpartie noch nicht zu Ende.
    Eine grelle Lichterscheinung breitete sich unter dem Eispanzer des Frostwalls über das ganze Massiv hinweg aus. Gabor weigerte sich zu glauben, dass sie von Bava ausging, ausgerechnet von diesem schwächlichen Hund, aber eine andere Erklärung gab es wohl nicht, außer dass er nur das Werkzeug war, dessen sich das Blut der Erde bediente.
    Das Krachen, mit dem das Eis überall um ihn herum barst, war mehr als nur ohrenbetäubend, es war geradezu infernalisch. Und so war er froh, dass er auf der Scholle immer tiefer und tiefer rutschte, über knallende Spalten und hervorschießendes Wasser hinweg, immer weiter in Richtung Tal.
    Arakia
    Nur zu zweit hatten sie sich durch die feindlichen Linien geschlagen: Benir und Urok, die wussten, dass sie es endgültig fügen mussten. Geschickt wie sie waren und dank ihres gelungen Täuschungsmanövers, das alle glauben ließ, Urok würde unter dem Banner des Horts kämpfen, schafften sie es ungesehen bis zu dem Flecken Erde, der unter der Schwebenden Festung lag.
    Dort fassten sie einander an den Händen und stiegen, wie von einem scharfen Sog erfasst, senkrecht in die Höhe, bis sie eine der Einstiegsöffnungen der Festung erreichten. Genau so, wie es das Blut der Erde seiner Hohepriesterin Ursa offenbart hatte.
    Geduckt huschten Elf und Ork durch dunkle Gänge, bis sie einen großen, von oben herab erleuchteten Saal erreichten. Kaum dass sie ihn betreten hatten, spürte Urok ein Kribbeln am ganzen Leib. Er fasste sein Wellenschwert fester und warnte Benir durch einen unterdrückten Laut, dann stand sein Oberkörper auch schon komplett in Flammen.
    »Du bist es also wirklich!«, erklang eine erboste Stimme über ihn.
    Urok wollte sofort herumwirbeln, doch seine Beine fühlten sich plötzlich so schwer an wie Blei. Wie von einer unsichtbaren Faust gepackt, wurde er niedergedrückt, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. Dem neben ihm kauernden Benir erging es nicht anders.
    »Ihr Narren!«, rief ihnen ein Lichtbringer zu, der langsam zu ihnen herabschwebte. »Habt ihr wirklich geglaubt, euch mit mir messen zu können? Meine Kraft ist der euren so hoch
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