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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3
Autoren: Bernd Frenz
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Schiffe – rund um die Kristallseen wurde alles von den Fluten regelrecht niedergewalzt.
    So hartgesotten Urok und Benir sonst auch waren, bei diesem Anblick riefen selbst sie erschrocken ihre Götter an, denn dort unten versanken einige über alles geliebte Wesen unter Bergen von Wasser, darunter Uroks Schwester und Benirs Sohn, und es gab nichts, was sie dagegen unternehmen konnten. Wie schal der Sieg über den Maar doch plötzlich schmeckte.
    Der Schock ließ beide jedes Zeitgefühl verlieren. Zu steinernen Statuen erstarrt, standen sie einfach nur da, unfähig, den Blick von der Katastrophe abzuwenden.
    Die Wassermassen wälzten sich weiter entlang des Flussbetts, unter der Schwebenden Festung hindurch, auf das Dorf der Ranar zu, und es schien Ewigkeiten zu dauern, bis die Gewalt der Sturzflut endlich abnahm, denn der Frostwall taute weiterhin in beängstigender Geschwindigkeit ab.
    Auf Höhe der Kristallseen begannen sich die Wogen dann allmählich zu glätten, aber das ließ das Grauen nur noch endgültiger wirken. Urok glaubte auf ein riesiges Massengrab zu blicken.
    Bis zu dem Moment, als die ersten Lindwürmer prustend an die Oberfläche stiegen, zuerst die amphibische Gattung, die es gewohnt war, lange unter Wasser auszuhalten und auch bei schlechter Sicht zu tauchen. An den Hörnern ihrer Rückenkämme klammerten sich Hände fest. Große und kleine, grüne wie weiße, gerade so, wie Orks, Menschen und Schattenelfen in ihrer Nähe gestanden hatten.
    Die vierbeinigen Exemplare fanden ebenfalls den Weg nach oben. Für ihre Reiter mit den Stahlhelmen und den schweren, mit Nägeln besetzten Jacken sah es hingegen schlechter aus. Ihre martialische Kleidung rächte sich nun. Jeder von ihnen, der aus seinem Sattel gerissen wurde, sank unweigerlich mit dem Kopf voran in die Tiefe.
    Die klobigen Rüstungen der Gepanzerten waren ebenfalls von Nachteil. Auch sie tauchten nur sehr vereinzelt in die Höhe, vor allem, weil die Lindwürmer offenbar keinen Drang verspürten, sie mit sich nach oben zu ziehen. Menschen, Elfen und vor allem Orks fischten sie hingegen regelrecht auf. Manche von ihnen tauchten noch mehrmals ab, um erschöpfte, dem Ertrinken nahe Gestalten, notfalls sanft ins Maul genommen, an die Oberfläche zu ziehen.
    Dass die Orks all die Generationen hindurch den Lindwürmern die Sumpfzecken entfernt hatten, zahlte sich nun aus. Zu Dutzenden klammerten diese sich an ihnen fest, vom Nacken bis ans letzte Glied des Schwanzes hinab. So lange, bis der Wasserpegel endlich fiel und die Überlebenden wieder festen, wenn auch zumeist glitschigen Boden unter die Füße bekamen.
    Als die ersten Freudenschreie erklangen, hielt es Urok und Benir nicht mehr in der Schwebenden Festung. Rasch nahmen sie den Atem des Himmels in sich auf und sanken zum Boden hinab. Unten angekommen setzten sie alles daran, ihre Lieben zu finden, doch angesichts der Schlammwüste, durch die sich die Orks, Elfen und Menschen wühlen mussten, konnte man einzelne Personen nur schwer erkennen; ob Kleidung, Uniformen, Haare oder Gesichtszüge, alles verschwand hinter einer einheitlich lehmbraunen Masse.
    Jeder weitere Kampf war sinnlos geworden. Nicht nur, weil alle zu erschöpft waren, noch aufeinander loszugehen, sondern auch, weil Freund und Feind häufig nicht mehr voneinander zu unterscheiden waren.
    Dennoch entdeckten Urok und Benir auch einige nackte Schlangenmenschen, die nichts außer dem Schlamm auf ihrer Haut trugen. Da nirgendwo überlebende Lichtbringer zum Himmel aufstiegen, nahmen der Ork und der Schattenelf an, dass diese sich auf gleiche Weise wie der Maar verwandelt hatten.
    Nicht jeder erkannte das mit der gleichen Deutlichkeit wie Urok und Benir, trotzdem flammte an einigen Stellen Hass gegen die Schlangenmenschen auf.
    »Lasst sie in Ruhe!«, bellte eine befehlsgewohnte Stimme, als mehrere Orks zwei der Reptilien einkesselten und sie sich vornehmen wollten. »Sie haben über Generationen hinweg nur aus Angst um ihr eigenes Überleben gehandelt. Der Einzige, der bestraft gehört, ist der Maar!«
    »Der Maar ist tot!«, verkündete Urok, der die Stimme des alten Orks zu erkennen glaubte. Als er weiter auf ihn zuging, wurde seine Ahnung bestätigt.
    »Gabor Elfenfresser!«, rief er erfreut. »Ich habe nicht geglaubt, dich noch einmal lebend wiederzusehen.«
    »Das dachten schon viele, du Grünohr! Die meisten von ihnen habe ich bisher überlebt!« Der Alte sah wesentlich sauberer aus als viele andere der Umherwankenden, doch
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