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Aquila

Aquila

Titel: Aquila
Autoren: Thomas Gifford
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Thomas Gifford
    Aquila
    s&p 2006
    Ein über zweihundert Jahre altes Dokument kommt überraschend ans Tageslicht. Der Student, der es entdeckt hat, wird ermordet aufgefunden.
    Eine junge, forsche Fernsehreporterin lässt nicht locker. Und ein harmloser Geschichtsprofessor aus Harvard, Massachusetts, findet sich plötzlich im Kreuzfeuer der Geheimdienste. Gemeinsam versuchen die beiden ungleichen Verbündeten, das Geheimnis zu lüften. Sie stoßen dabei auf eine Verschwörung, welche die Grundfesten der Nation erschüttern könnte.
    ISBN: 3-404-15118-6
    Original: The Glendower Legacy
    Aus dem Amerikanischen von Vera Mansfeldt
    Verlag: Lübbe GmbH & Co. KG
    Erscheinungsjahr: 2004
    Umschlaggestaltung: Guido Klütsch, Köln

    Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!

    Von Thomas Gifford erschien bei Bastei Lübbe:
    13509 Assassini
    13985 Gomorrha
    14249 Protector
    14432 Komplott
    14578 Intrige
    14957 Skandal

    Über den Autor:

    Thomas Gifford erzielte seinen internationalen Durchbruch mit dem Vatikanthriller ASSASSINI, gefolgt von Romanen wie GOMORRHA und PROTECTOR. Doch dem amerikanischen
    Publikum war er seit den Siebzigerjahren bekannt als »Autor von AQUILA«, einem Buch, das seine besten Qualitäten als Erzähler zeigt und nun zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vorliegt.
    Für Rachel und Tom
    Ich bin nicht ich;
    er ist nicht er;
    sie sind nicht sie.
    Schau auf ins Aug der Sonne und gebe, Was hoffnungsfroh ein Herz dem Guten zollt, Dass einst ein neuer Tag das Beste zeuge, Weil du gegeben, nicht was sie gewollt, Sondern für Adlers Nest die rechten Zweige.

    William Butler Yeats

    PROLOG
    Valley Forge
    Januar 1778

    7
    Wiliam Davis stand knöcheltief im verharschten Schnee auf Wache. Er beobachtete den Mond, der gerade lange genug hinter den Wolken hervorglitt, um die Hänge über dem Schuylkill River in ein geisterhaftes metallisches Grau zu tauchen – ein heller, überirdischer Farbton, wie er ihn noch nie gesehen hatte.
    Er schüttelte den Kopf. Eine Farbe ließ sich nicht anfassen, wie er wusste, aber dieses Grau war etwas Besonderes: Es lebte.
    Verrückt war das. Der Hunger spielte ihm übel mit, nicht nur in seinen Eingeweiden, auch im Kopf. Er hörte seinen Magen grollen, der leer war bis auf den grässlichen Flammkuchen mit Reis … Flammkuchen, in der Hölle erfunden und durch persönlichen Boten nach Valley Forge geschickt: ein bisschen Mehl und viel Wasser, auf flachen heißen Steinen kross gebacken und unverdaulich wie ein Kieselstein, der über das Wasser hüpft. Ein wenig Reis, mit Essig gewürzt, um den Skorbut fernzuhalten.
    Doch er wusste, dass er zu den Glücklichen gehörte: Er besaß Schuhe, seine Füße waren noch keine blutigen Klumpen, an dürren Knöcheln baumelnd, von Erfrierungen und vom
    Faulbrand schwarz geworden. Er besaß einen ordentlichen warmen Mantel, eher neu als alt, den ihm sein Vater aus Cambridge geschickt hatte. Er seufzte und spürte, wie sich sein Atem als Reif in seinem Schnauzbart und in den Härchen seiner Nasenlöcher festsetzte. Wenn er sein Gesicht berührte, fühlte es sich an wie Glas. In dem dicken Mantel, verziert mit soliden Messingknöpfen, konnte er gut und gern als bestgekleideter gemeiner Soldat des Lagers gelten, wenngleich das
    Kleidungsstück schon eine Menge Rauch eingefangen hatte –
    Rauch, der undurchdringlich in allen Hütten hing, die seit ihrer Ankunft in den Baumgruppen über dem Schuylkill gebaut worden waren …
    Er krallte seine Zehennägel in die Stiefelsohlen, bis er vor Schmerz die Zähne zusammenbeißen musste.
    Gott, wie er den Rauch und die Kälte und die Flammkuchen 8
    hasste!
    Tausend Hütten hatten sie gebaut, mit Äxten als einzigem Werkzeug. Die Strohdächer ließen den Regen durch, der Lehmboden wurde nicht warm, das grüne Holz, das sie zum Feuermachen verwendeten, qualmte, als hätten die Rotjacken in jede Hütte einen Rußeimer geworfen …
    Trotz allem war er nicht so übel dran. Sein Freund Ben Edwards, zweiundzwanzig wie er, hatte keine Schuhe besessen, hatte Wache geschoben mit den blanken Füßen im Hut. Er hatte die Ruhr bekommen, und vor einer Woche war er gestorben …
    Kurz vor seinem Tod hatte man ihm noch die schwarz
    gefrorenen Beine amputiert, mehr oder weniger zur Übung. Der arme alte Ben hätte es niemals geschafft. Mit der Ruhr war es ganz schlimm, sie grassierte überall; die Hütten stanken von der scheußlichen wässerigen Scheiße der Burschen, aus deren Körpern das Leben so einfach und ekelhaft
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