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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21
Autoren: Jonathan Kellerman
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ich immer noch schockiert werden.«
    »Es sind schockierende Dinge.«
    »Sie waren verzogen und unverschämt, aber ich hatte keine Ahnung, dass sie regelrechte Teufel waren.«
    »Was sich nicht auf Persimonen beschränkte«, sagte ich.
    »Guter Gott, ja! Alex - wenn ich Sie so nennen darf -«
    »Klar. Mister Beamish.«
    Er lachte. »Zum Ersten, vielen Dank dafür, dass Sie mich unterrichtet haben, das war außerordentlich höflich. Besonders wenn man es mit einem Mitglied der Ich-Generation zu tun hat.«
    »Gern geschehen. Glaube ich.«
    Er räusperte sich. »Zum Zweiten, spielen Sie Golf?«
    »Nein, Sir.«
    »Warum nicht?«
    »Hab mich nie darauf eingelassen.«
    »Das ist eine Schande. Wenigstens trinken Sie … eines Tages vielleicht, wenn Sie Zeit haben sollten …«
    »Falls Sie den guten Stoff rausholen.«
    »Ich habe nur guten Stoff im Haus, junger Mann. Wofür halten Sie mich?«
     
    Zwei Wochen nach seiner Verhaftung wurde Brad Dowd tot in seiner Zelle gefunden. Die Schlinge, die er benutzt hatte, um sich aufzuhängen, war aus einer Pyjamahose gemacht worden, die er nach Ausschalten des Lichts in Streifen gerissen hatte. Er war als selbstmordgefährdet eingestuft und im Hochsicherheitstrakt untergebracht worden, wo solche Dinge nicht vorkommen sollten. Die Wärter waren von einem benachbarten Insassen abgelenkt worden, der so getan hatte, als würde er wahnsinnig, und seine Zelle mit Kot beschmiert hatte. Dieser Gefangene, ein Mordverdächtiger und Anführer einer Gang namens Theofolis Moomah, erholte sich in dem Moment auf wundersame Weise, als Brads Leiche abgeschnitten wurde. Bei einer Durchsuchung von Moomahs Zelle wurde ein Versteck mit Zigaretten aus dem Gefängnisladen und einer Rolle 50-Dollar-Scheine entdeckt. Brads Rechtsanwalt, der sich regelmäßig am Gericht in der City rumtrieb und mehrere Anführer von Gangs verteidigt hatte, schickte dem für die Anklageerhebung zuständigen Richter seine Rechnung per Eilboten.
    Stavros Menas, Esq., berief eine Pressekonferenz ein und verkündete lautstark, der Selbstmord untermauere seine Behauptung, dass Brad ein »verrückter Svengali« gewesen und seine ahnungslose Mandantin von ihm hinters Licht geführt worden sei.
    Der Bezirksstaatsanwalt brachte eine Analyse vor, die dazu im Widerspruch stand.
    Man richtete sich auf einen Zirkus ein, gegen den die Tierschützer nichts einzuwenden hätten.
    Ich schwor mir, das alles zu vergessen, und nahm an, dass die Fragen nach dem Grund für die Morde irgendwann aufhören würden, an mir zu nagen.
    Als das nicht geschah, setzte ich mich an den Computer.

47
    Die Frau sagte: »Ich kann immer noch nicht glauben, dass Sie mich auf diese Weise aufgespürt haben.«
    Sie hieß Elise Van Syoc und arbeitete als Grundstücksmaklerin im Encino-Büro von Coldwell Banker. Es hatte lange gedauert, aber ich hatte sie mit Hilfe ihres Mädchennamens, Ryan, und eines Spitznamens gefunden, der Jahrzehnte alt war.
    Ginger.
    Starke Frau an der Bassgitarre für die Kolor Krew.
    Ihre Identität und ein Abzug des Fotos, das ich im PlayHouse gesehen hatte, kamen schließlich dank www.noshot-wonders.com zum Vorschein, ein sich auf grausame Weise lustig machendes Kompendium gescheiterter Popbands, das von der gewaltigen Schleuder unter die Leute gebracht wurde, die das Internet darstellte.
    Als ich sie anrief, sagte sie: »Ich werde nicht in irgendwelche gerichtlichen Prozeduren verwickelt.«
    »Es geht nicht um gerichtliche Prozeduren.«
    »Um was dann?«
    »Um Neugier«, sagte ich. »Berufliche und persönliche. An diesem Punkt bin ich nicht sicher, ob ich zwischen den beiden unterscheiden kann.«
    »Das klingt kompliziert.«
    »Es ist eine komplizierte Situation.«
    »Sie schreiben kein Buch und machen auch keinen Film?«
    »Absolut nicht.«
    »Ein Psychologe … wessen Therapeut sind Sie genau?«
    Ich versuchte, meine Rolle zu erklären.
    Sie fiel mir ins Wort. »Wo wohnen Sie?«
    »Am Beverly Glen.«
    »Zur Miete oder Eigentum?«
    »Eigentum.«
    »Haben Sie vor langer Zeit gekauft?«
    »Vor Jahren.«
    »Mit Eigenkapital?«
    »Ausschließlich Eigenkapital.«
    »Das ist gut für Sie, Dr. Delaware. Ein Mann in Ihrer Situation könnte die Zeit für gekommen halten, ein größeres Haus zu kaufen. Haben Sie schon mal an das Valley gedacht? Sie könnten sich ein viel größeres Haus auf einem größeren Grundstück leisten und bekämen noch Geld zurück. Falls Sie aufgeschlossen sind, was die andere Seite des Hügels betrifft.«
    »Ich halte
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