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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21
Autoren: Jonathan Kellerman
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ein paar Jahren hätte sie vielleicht sogar einen dieser Gefälligkeitsartikel in der Times über eine wundersame Resozialisierung verdient. Oder ich hatte zu viel Vertrauen in das Justizsystem, und Nora würde nie die Zelle einer Strafanstalt von innen sehen. Sie wäre wieder am McCadden Place und würde ihren ausgestopften Hund Gassi führen.
    Stavros Menas ließ keine Gelegenheit aus, lauthals zu verkünden, dass sie nur ein weiteres Opfer Brads war.
    Milo und ich hatten sie über Meserves Kopf witzeln hören, aber es war nicht allzu schwer, uns beide im Zeugenstand dumm aussehen zu lassen, und Geschworene in L.A. misstrauten Cops und Seelenklempnern. Die Disks zeigten, dass sie einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit Brad und Meserve hatte, aber nicht mehr. Kein forensischer Beweis brachte sie in direkten Zusammenhang mit den Morden, und heutzutage erwarteten die Geschworenen raffinierte Wissenschaft. Menas würde zahllose Stunden für seine Bemühungen in Rechnung stellen, alles für unzulässig erklären zu lassen. Vielleicht würde er Nora in den Zeugenstand holen, und sie bekäme endlich eine führende Rolle.
    Auf die eine oder andere Weise würde er seine Million verdienen.
    Den Anwälten, die um das Amt des Verwalters für Billy Dowds eingeschränktes Leben konkurrierten, würde es ebenfalls nicht schlecht gehen.
    Ich war immer noch nicht von der Richterin zurückgerufen worden, die Billy eingelagert und dazu verurteilt hatte, weiche Nahrung mit Plastikbesteck zu sich zu nehmen.
    Als ich ihn besuchte, hatte er mich seinen Freund genannt, den Kopf an meine Schulter gelegt und mein Hemd mit seinen Tränen benetzt.
    Was für einen Zweck hat ein Kind ohne Bedeutung?
    Amelia Dowd hatte keine Ahnung gehabt, was für Früchte sie kultiviert hatte.
    Ich fragte mich, was Captain William Dowd junior gewusst hatte, als er im Ausland auf seinen Kavalierstouren unterwegs war. Beide waren einem Autounfall zum Opfer gefallen. In einem großen Cadillac, der auf dem Weg zu einer Autoausstellung in Pebble Beach von der Straße abgekommen und über eine Klippe an der Route 1 gestürzt war. Es war kein Verdacht aufgekommen, dass es sich vielleicht nicht um einen Unfall gehandelt hatte.
    Aber in der Woche, in der sie sich auf den Weg gemacht hatten, war Brad in der Stadt gewesen, und Brad kannte sich mit Autos aus. Milo hatte darüber mit dem Bezirksstaatsanwalt gesprochen. Die Anklagevertreter gaben zu, dass es theoretisch nicht uninteressant sei, aber eventuelle Beweise seien längst verschwunden, Brad sei tot, und es sei an der Zeit, sich darauf zu konzentrieren, Beweise gegen eine lebende Angeklagte zusammenzutragen.
    Für mich war es an der Zeit …?
    Robins Pick-up war vor dem Haus geparkt. Ich erwartete, sie zeichnend, lesend oder schlafend in einem der hinteren Zimmer zu finden. Sie wartete im Wohnzimmer auf mich, saß auf der großen Couch und hatte die Beine untergeschlagen. Ein ärmelloses himmelblaues Kleid unterstrich ihre Haarfarbe. Ihre Augen waren klar, und ihre Füße nackt.
    »Hast du irgendetwas rausbekommen?«, fragte sie.
    »Dass ich vielleicht besser Steuerberater geworden wäre.«
    Sie stand auf und führte mich in die Küche.
    »Tut mir leid, ich bin nicht hungrig«, sagte ich.
    »Damit habe ich auch nicht gerechnet.« Wir gingen weiter auf die Küchenveranda.
    Eine Hundetransportbox aus Plastik stand vor der Waschmaschine. Nicht Spikes Box, die hatte sie in den Müllcontainer geworfen. Nicht an der Stelle, die Spikes Box eingenommen hatte. Ein kleines bisschen links davon.
    Robin kniete sich hin, öffnete das Gitter und zog ein schrumpeliges, beigefarbenes Ding heraus.
    Plattes Gesicht, Kaninchenohren, feuchte schwarze Nase. Riesige Augen begegneten Robins, bevor sie mich ins Visier nahmen.
    »Du kannst ihr einen Namen geben«, sagte sie.
    »Ihr?«
    »Ich nehme an, das hast du verdient. Keine Macho-Konkurrenz mehr. Sie hat lauter Champions in ihrem Stammbaum und einen tollen Charakter.«
    Sie rieb dem Welpen über den Bauch und reichte ihn mir.
    Warm wie Toast und beinahe so klein, dass er in eine Hand passte. Ich kitzelte ein pelziges, stumpfes Kinn. Eine rosafarbene Zunge schoss heraus, und der Welpe reckte den Hals, wie Bulldoggen es gern tun. Eins der Kaninchenohren klappte um.
    »Es wird zwei Wochen dauern, bis sie oben bleiben«, sagte Robin.
    Spike war ein bleiknochiges Paket voller Muskeln und Mumm gewesen. Dieser Hund war weich wie Butter.
    »Wie alt?«, fragte ich.
    »Zehn Wochen.«
    »Die
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