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Bloodman

Bloodman

Titel: Bloodman
Autoren: Robert Pobi
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was dieser Köter konnte, war zu stinken und zu pupsen. »Stell dich tot!«, schnappte der Junge.
    Lewis stand mit leerem Blick da, während ihm die Zunge aus dem Maul hing und er tatsächlich so aussah, als würde er lächeln.
    Â»Ich sagte, stell dich tot!« Jake zeigte mit dem Finger auf den Boden.
    Lewis machte einen Schritt auf Jake zu und leckte ihm mit seiner heißen, nassen Zunge über den Mund.
    Und das war’s. Jake stürmte in die Küche und riss die Besteckschublade auf. Er fand das große Messer – das seine Mutter immer verwendete, um das Huhn zu zerteilen, wenn sie diesen schmierigen Fraß kochte, der sich Coq au Vin nannte. Jake zog es aus der Schublade, rannte zu seinem Hund zurück und hob das Messer über seinem Kopf.
    Â» STELL DICH TOT !«, brüllte er ihn an.
    Lewis legte die Ohren an und winselte. Er kannte den Jungen, er wusste, was es geschlagen hatte, wenn sich seine Stimme so veränderte, und er wich zurück.
    Jake stürzte sich auf ihn, packte ihn am Ohr und schlitzte ihm mit einem schnellen Schnitt des Messers die Kehle auf.
    Der Hund setzte zu einem hohen Winseln an, wich noch einen Schritt zurück und brach auf der Terrasse zusammen. Blut pumpte in rhythmischem Bogen aus seiner Kehle, ein roter Bogen, der mit jedem Schlag seines sterbenden Herzens kürzer wurde. Seine Beine strampelten im Fluchtreflex, weil der Körper noch nicht verstanden hatte, dass er tot war. Er sah mit seinen großen braunen Augen zu Jake auf.
    Der Junge beugte sich über den Hund und spuckte ihn an. » SO STELLT MAN SICH TOT !«, schrie er, ging ins Haus zurück und versperrte die Tür hinter sich.
    Natürlich wusste seine Mutter Bescheid. Sie hatte es immer gewusst. Wie er war. Wer er war. Aber Jacob wollte nicht hören. Er hatte einen schlechten Start. Gib ihm Zeit. Gib ihm eine Chance. Gib. Gib. Gib.
    Sein Vater hatte ihr befohlen, mit Jake irgendwo frühstücken zu gehen, später vielleicht ins Kino. Sie hatte ihn die ganze Zeit nur angestarrt, als würde sie ein Insekt unter einem Vergrößerungsglas betrachten, ihr Mund eine harte Linie, ihre Augen ein klein wenig zu sehr verengt. Er hatte mit gesundem Appetit ein spektakuläres Frühstück verdrückt, und als er fragte, ob er noch mehr Pfannkuchen haben könnte, weil das sein Lieblingsgericht war, sprang sie auf, und er hörte sie auf der Toilette des Restaurants schluchzen.
    Seit diesem Morgen hatte sie immer Angst vor ihm gehabt. Und die Ehe seiner Eltern ging nach und nach in die Brüche. Es sah immer mehr so aus, als würde sich sein Vater am Ende zwischen ihm und seiner Mutter entscheiden müssen. Bisher hatte er sich immer auf die Seite des Jungen gestellt, war für ihn eingetreten und hatte versucht, ihm eine Chance zu geben.
    Aber Jake musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass er bei seiner Mutter alle Chancen verspielt hatte – auch die allerletzte.
    Während sein Vater sich also an die schwierige Aufgabe machte, sich für eine Seite zu entscheiden, spürte Jake, wie die Kluft zwischen ihnen wuchs.
    Und er beschloss, seine Chancen bei ihm zu verbessern.

83
    Jake saß ganz still, während sein geistiges Auge über einen der Erinnerungszäune spähte, die er auf gut Glück zwischen den verschiedenen Teilen seines Ichs errichtet hatte. Die Bilder auf der anderen Seite wurden schlaglichtartig beleuchtet wie die Ausstellungsstücke in einem Museum – groteske Studien eines Selbst, das er sah, aber nicht wiedererkannte.
    Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund und schmeckte Meerwasser, Tränen, Bourbon und Erbrochenes. Jake wollte protestieren, alles leugnen, aber genau in dem Moment bemerkte er aus dem Augenwinkel etwas, ein Flimmern auf der Treppe. Er drehte den Kopf.
    Sein Sohn saß auf der untersten Stufe und trug den kleinen Hut mit dem aufgestickten Delphin. Jeremy lächelte und drückte Elmo an die Brust. Er sah so glücklich aus. So lebendig. So echt .
    Jeremy hob die kleine Faust und öffnete und schloss sie in seiner einzigartigen, unverkennbaren Version eines Winkens, dann legte er sie wieder Elmo auf den Rücken. Er flackerte ein bisschen, wie schlechter Fernsehempfang.
    Tränen traten Jake in die Augen. Er zwinkerte sie fort. Als er die Lider wieder aufschlug, war Jeremy verschwunden.
    Hauser stieß sich vom Herd ab und umkreiste Jake. »Sie Hurensohn.«
    Jake blickte auf
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