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PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau
Autoren: Günter Dönges
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PARKER schnappt den Waffenklau
     
    Edmund Diedrichs
     
    Mylady hatte eine Bekannte in Brighton besucht und befand sich auf der Rückfahrt nach London. Parker benutzte eine spärlich befahrene Seitenstraße, um dem starken Rückreiseverkehr in die Hauptstadt zu entgehen. Stocksteif und aufrecht, als habe er den vielzitierten Ladestock verschluckt, saß er am mächtigen Lenkrad seines Privatwagens und nahm mit bemerkenswerter Geschwindigkeit souverän die Kurven.
    Plötzlich wurde es auf der schmalen Strecke lebendig. Das Dröhnen schwerer Motoren war zu hören und schwoll zu einem wahren Crescendo an. Olivgrüne Lastwagen kamen aus einer Biegung hinter Parkers Privatwagen, und der Butler sah sich genötigt, reaktionsschnell an den Straßenrand zu steuern.
    »Das ist doch die Höhe!« empörte sich Lady Agatha im Fond und forderte ihren Butler auf, den Militärkonvoi zu verfolgen. »Ich spüre deutlich einen klaren Anschlag auf mich. Die Unterwelt hat sich eine neue Methode ausgedacht, um mich lahmzulegen. Beeilen Sie sich, damit wir die Lümmel zur Strecke bringen. Geben Sie Gas, Mister Parker!«
     
    Die Hauptpersonen:
    Sir Winston Hammerfield arbeitet für den militärischen Geheimdienst und nimmt ein unfreiwilliges Bad im Meer.
    Yussuf Ben-Khalid ist offiziell Teppichhändler, schiebt aber gern andere Sachen.
    Colonel Snyder betätigt sich als Waffendieb, bis er Myladys Weg kreuzt.
    Lady Agatha Simpson testet schwere Geschütze und schießt aus einer Panzerkanone, doch der Butler hat vorgesorgt.
    Josuah Parker zieht wie stets die Fäden und steuert souverän einen Kutter.
     
    »Mylady müssen gewisse Leute außerordentlich stören, daß man zu einem derart aufwendigen und massiven Mittel greift«, ließ sich Parker vernehmen.
    »Ich bin eben einfach zu gefährlich, und das weiß die Unterwelt«, erklärte Lady Agatha munter. »Man weiß, daß ich früher oder später jeden zur Strecke bringe, und deshalb will man mich beseitigen. Meine Gegner wissen, wozu ich fähig bin!«
    »Myladys Ruf ist wie Donnerhall in der Unterwelt«, erwiderte Parker schmeichelhaft.
    »Das haben Sie sehr hübsch gesagt, Mister Parker, das muß ich mir unbedingt merken. Aber es trifft genau den Kern der Sache«, gab sie zufrieden zurück.
    Parker steuerte seinen Privatwagen durch eine weitere, sehr scharfe Kurve und trat plötzlich auf die Bremse, Mylady, die sich etwas vorgebeugt hatte, wurde gegen die Vordersitze gepreßt und verlor ihre eigenwillige Hutschöpfung, die bei oberflächlicher Betrachtung an eine Kreuzung zwischen Kochtopf und Napfkuchen erinnerte und erst auf den zweiten Blick als Kopfbedeckung auszumachen war.
    »Was soll das, Mister Parker, wollen sie mich neuerdings auch umbringen?«
    »Meine bescheidene Wenigkeit hofft, Mylady nicht allzusehr inkommodiert zu haben, aber dort am Straßenrand hält einer der Militärlastwagen. Man scheint von einer Reifenpanne überrascht worden zu sein. Sicher möchte sich Mylady mit den Insassen ein wenig austauschen«, bemerkte Parker höflich.
    »Worauf Sie sich verlassen können, Mister Parker. Ich werde diesen Burschen mal ordentlich Bescheid sagen!«
    Mylady stieß, ehe ihr Parker beim Aussteigen behilflich sein konnte, die Fondtür auf und wälzte ihre walkürenhafte Gestalt auf das olivgrüne Fahrzeug zu.
    Am rechten, hinteren Zwillingsreifen standen mehrere uniformierte Männer, die sich wie auf Kommando umwandten, um Mylady entgegenzusehen.
    Als sie nur noch zwei oder drei Schritte entfernt war, löste sich ein schlanker, hochgewachsener Mann aus der Gruppe und trat mit federnden Schritten auf die ältere Dame zu.
     
     
    *
     
    Er blieb vor Lady Agatha stehen und legte die ausgestreckte Rechte grüßend an den Mützenrand, der übrigens eine silberne Borte trug und ihn als Offizier auswies.
    »Ich muß mich sehr wundern über Ihre Manieren im Straßenverkehr, junger Mann«, grollte die Lady und faßte ihn scharf ins Auge, »seit wann versucht die Armee, harmlose Steuerzahler mit ihren Lastwagen umzubringen?«
    »Pardon, Madam, dies ist ein sehr eiliger Transport, und wir sind bereits etwas spät dran. Falls wir Sie behindert haben sollten, darf ich Sie in aller Form um Entschuldigung bitten.«
    »Hm.« Lady Agatha schnaufte enttäuscht und wandte sich hilfesuchend nach Parker um, der hinter ihr Aufstellung genommen hatte. Sie ärgerte sich ein wenig über das perfekte Verhalten des Offiziers, das ihr keinerlei Anlaß zu einer kleinen Auseinandersetzung bot.
    »Sie hatten
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