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Blitz wird herausgefordert

Blitz wird herausgefordert

Titel: Blitz wird herausgefordert
Autoren: Walter Farley
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müssen. Er mußte es vermeiden, im Rudel eingekeilt zu werden. Er mußte im voraus »fühlen«, was sich anbahnte. Er durfte keine Sekunde zögern, weil es dann schon zu spät und die Chance verpaßt sein konnte.
    Feuerstrahl stieß gegen die Seitenwände des Nebenabteils, aber Alec beachtete ihn nicht. Er beachtete auch keins der anderen Pferde und ebensowenig die lärmende Menge. Wichtig für ihn war nur die vor ihm liegende Bahn. Die Luft war ein wenig dunstig, und eine Brise wehte ihm von Süden her ins Gesicht. Er saß still auf seinem Pferd, das sich jetzt auch ruhig verhielt. Die Menge verstummte gleichfalls langsam, jeder wartete auf den Start.
    Die Glocke erklang, und die Türen flogen auf. Blitz schoß mit Leichtigkeit davon. Jetzt beobachtete Alec die anderen Reiter mit ihren Pferden genau. Apache war am besten abgekommen, aber Jay Pratt hatte keine Lust, die Führung zu übernehmen; er hielt sein Pferd bereits zurück. Willy Walsh schickte Mad Wizzard an die Spitze, als er aus dem zusammengedrängten Rudel vorstieß. Jay Pratt hielt Apache weiter scharf von einem zu frühen Speed zurück und war der vierte im Feld, als sie die Tribüne passierten. Auch Alec hielt seinen Hengst zurück, er galoppierte an fünfter Stelle, von wo er übersehen konnte, was die anderen machten. Gleich vom Start weg erwies sich die Meisterschaft der Jockeys. Willy Walsh ließ Mad Wizzard laufen, so rasch er konnte, während Jay Pratt Apache noch straffer zügelte. Nick Marchione hielt Sail Away an zweiter Stelle gut im Schwung, um Mad Wizzard von hinten anzutreiben. Pete Edge ritt dicht am Zaun, offensichtlich darauf aus, Bronze Prince an der Innenseite von Sail Away durchzudrängen. Pete wagte viel, denn Nick war nicht gewillt, zu weichen. Trotzdem drückte Pete schließlich sein Pferd durch eine Lücke an die Seite von Sail Away. Der Lauf zum ersten Bogen gestaltete sich zu einem regelrechten Duell zwischen den beiden Reitern, während Willy Walsh auf Mad Wizzard eine Länge vor ihnen die Spitze hielt.
    Alec beobachtete Jay Pratt und die anderen vor ihm Reitenden; er schätzte ihre vermutlichen Reaktionen ab, wie ein Boxer seine Gegner taxiert. Nur Steve Duncan fehlte, er ritt irgendwo hinter ihm. Blitz galoppierte mühelos auf den ersten Bogen zu. Alec war überrascht, sich in Rufweite der Führenden zu befinden, denn er wußte, daß Willy Walsh ein beträchtliches Tempo für die ersten 400 Meter hielt. Blitz lief munter dahin, und Alec ging mit schräg gelegtem Körper schwungvoll mit, als sie den ersten Bogen umrundeten.
    Sie befanden sich dicht an Apaches Hinterschenkeln, an seiner Außenseite, als Jay Pratt sein Pferd ein wenig nach außen schwenken ließ. Ein paar Sekunden war es Alec unbehaglich zumute, denn die beiden Pferde liefen so dicht hintereinander — es fehlte nicht viel, und ihre Hufe hätten sich berührt. Wenn er ein wenig weiter zurückgelegen hätte, wäre es ihm möglich gewesen, Blitz an die Innenseite von Apache zu schieben. So wie die Dinge aber standen, hätte er Blitz bremsen müssen oder das Glücksspiel wagen, ihn im gleichen Tempo nach innen zu dirigieren, um aus der Reichweite von Apaches Hinterhufen hinauszukommen. Aber in einem so frühen Stadium des Rennens lohnte es sich nicht, etwas aufs Spiel zu setzen; beide Pferde hätten stürzen können, wenn sich ihre Hufe mitten im Galopp berührten. Er entschied sich dahin, hinter Apache zu bleiben, während sie um den nächsten Bogen gingen. Sowie sie den Bogen umrundet hatten und in die Gerade gelangten, wollte er nach vorne stoßen.
    Ein paar Sekunden später merkte er, daß Apache seine Route nicht beibehielt, sondern noch weiter nach außen schwenkte, um in die Mitte der Bahn zu gelangen! Alec erwartete, daß Pratt sein Pferd geradeaus richten würde, aber Apache fuhr fort, nach außen zu schwenken und nahm Blitz mit! Alec begann Blitz zu zügeln, denn er wollte nicht noch mehr Grund an die Spitzenpferde verlieren. Er hatte eine falsche Entscheidung getroffen, aber es war noch Zeit genug, sie zu korrigieren.
    Als er Blitz zurücknahm, sein Pferd beinahe abwürgend, um es an die Innenseite von Apache zu lenken, stieß Feuerstrahl plötzlich von hinten am Innenzaun vor und schloß die Lücke zwischen Jim und den Führern. Steve Duncan war im Rennen!
    Alec brachte Blitz hinter Feuerstrahl. Steve versuchte, das vor ihm dahinjagende Paar zu spalten, aber weder Nick Marchione noch Pete Edge ließen ihn durch. Alec sah, wie sich Steve im Sattel
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