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Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch

Titel: Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch
Autoren: Dia Reeves
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Karten einzusammeln. Ungläubig starrte er Runyon an.
    »Hast du nie darüber nachgedacht, sie zu kombinieren? Na, dann kannst du dich jetzt auch dafür bei mir bedanken.« Runyon schleuderte Rosalees Arme in Wyatts Richtung, und eine matschige rote Gischt spritzte auf Wyatt und den blauen Lehnsessel, neben dem er kauerte, um seine Karten aufzusammeln. Der Sessel explodierte auf der Stelle, und flaumige Fussel und blauer Chintz flogen durch die Luft.
    Durch die Wucht rollte Wyatt hilflos über den Boden. Aber ansonsten schien er unverletzt. Oder zumindest unexplodiert. Er richtete sich unsicher auf, warf Runyon einen bösen Blick zu und zog grimmig seinen Mantel aus.
    »Und welche Karte trägst du?«, fragte Runyon. Etwas von der roten Farbe war von Rosalees Haut gewichen. »Ich sehe die Anti-Besessenheits-Karte aus deinem Hemd lugen. Aber welche noch?« Seine Augen wanderten hinterlistig über Wyatts Körper. »Eine Schutzkarte, vielleicht? Nachdem sie so viel abwehren musste, ist sie mittlerweile wahrscheinlich Staub. Mal sehen.«
    Runyon sprühte mehr von der explosiven Gischt auf Wyatt. Diesmal wurde er direkt an der Brust getroffen. Er wurde zurückgeworfen und knallte heftig gegen ein Kuriositätenschränkchen, fest genug, um die Glastüren zu zerbrechen. Und doch explodierte er nicht wie der Sessel.
    Runyon lächelte Wyatt an und war neidvoll beeindruckt. »Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Schutzkarte gemacht zu haben, die so viel abwehren konnte. Schlauer Junge.«
    Wyatts einzige Antwort bestand darin, dass er Blut spuckte und dann eine schartige Skulptur aus dem Schränkchen an den Kopf meiner Mutter warf.
    Die Sache war ziemlich schnell aus dem Ruder gelaufen. Ich musste etwas tun, bevor die beiden herausgefunden hatten, wie sie sich am besten gegenseitig umbrachten.
    Poppa! Poppa, komm schnell!
    Poppa erschien vor mir. Er hatte sich Rosalees Kissen unter den Arm geklemmt. »Probleme?«
    Eine weitere Explosion beantwortete die Frage besser, als ich es hätte tun können. Du musst die Lähmung aufheben, bevor sie sich gegenseitig umbringen!
    Jetzt blutete Wyatt stark aus der Nase. Er kroch zu einer der Karten auf dem Boden – einer goldenen – und befestigte sie eilig an seinem Arm. Staub rieselte unter seinem Hemd hervor.
    »Ist das deine letzte Schutzkarte?«, rief Runyon. Die Hälfte der roten Farbe war verschwunden. »Ich habe noch mehr als genug übrig, um auch diese in Staub zu verwandeln. Vielleicht …«
    Wyatt trat auf ihn ein, bis er zu Boden ging, aber Runyon blieb nicht liegen. Er sprang wieder auf die Füße, und sie fingen an zu boxen. Wyatt blieb nah an ihm, was es Runyon unmöglich machte, die explosive Gischt auf ihn zu schleudern.
    »Was macht der Junge mit Rosalee?«, rief Poppa wütend.
    Er versucht, sie zu töten! Du musst die Karte von meinem Kopf entfernen, damit ich sie aufhalten kann.
    »Warum sagst du das nicht gleich!« Poppa riss die Karte von meiner Haut, und sie wurde in seiner Hand sofort zu Staub. »Beeil dich!«
    Und plötzlich konnte ich mich beeilen. Ich rannte los und fiel sofort aufs Gesicht. Mir war der ganze Körper eingeschlafen.
    Wyatt und Runyon lieferten sich immer noch ihren Nahkampf. Wann immer Runyon die Deckung fallen ließ, stieß Wyatt in Rosalees Gesicht. Nicht, um Runyon zu schlagen, sondern um die Karten abzureißen. Aber Runyon war ein guter Kämpfer und ließ ihn nicht nahe genug an sich ran.
    Runyon schaffte es, Wyatt sein Knie in den Magen zu rammen. Er brach auf dem Boden zusammen und rang nach Luft. Runyon stellte sich vor ihn und hob Rosalees Arme.
    »Keine Schutzkarten mehr, Initiierter. Und kein Hinauszögern mehr.« Runyon schnippte Rosalees Arme nach unten, und riesige Tropfen des roten Matschs segelten von Rosalees Fingerspitzen wie Wasserballons. Aber Wyatt wich ihnen aus und wuchtete sich auf Runyon, gerade als die explosive Gischt ein kratergroßes Loch in den Boden riss und uns alle durch den Raum fliegen ließ.
    Als ich endlich mit klingenden Ohren zum Liegen kam, erspähte ich die beiden, wie sie neben der Fensterbank miteinander rangen. Ich kroch auf Knien an sie heran, bis ich nahe genug war, um sehen zu können, dass die beiden Karten eine Staubschicht auf Rosalees nun wieder braunen Wangen hinterlassen hatten.
    Wyatt rollte sich auf Runyon und setzte sich auf ihn. In der Hand hielt er ein Faustmesser. »Sieht aus, als wäre Weihnachten vorbei, Arschloch.«
    »Wyatt, nicht!«
    Er sah sich nach mir um, und zur Belohnung stieß
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