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Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch

Titel: Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch
Autoren: Dia Reeves
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Runyon ihn kopfüber von sich, sodass er auf den Boden krachte.
    »Nein!« Ich schaffte es auf die Beine, die von den Nachwirkungen der Lähmungskarte noch fürchterlich stachen, und ging dazwischen. »Hört auf! Ich mein’s ernst!«
    Sie starrten mich an. Beide sahen in gleichem Maße erstaunt aus, aber Runyon sprach zuerst. Er schob Rosalees Haar aus seinen Augen. »Wie konntest du so schnell die Wirkung der Lähmungskarte überwinden?«
    »Normalerweise dauert das eine halbe Stunde«, fügte Wyatt hinzu. Sein Eifer, Runyon töten zu wollen, war angesichts der wissenschaftlichen Neugier vergessen.
    »Weil ich es wollte«, sagte ich ihnen. »Und ich weiß, wie ich bekomme, was ich will. Und was ich jetzt will, ist, dass ihr zwei mir zuhört. Hier geht es nicht nur um mich. Ich kann für alle von uns erreichen, was wir wollen. Du bekommst deinen SCHLÜSSEL , Sie bekommen Bonnie, und ich bekomme Rosalee.«
    »Wie?«, tat Runyon mir den Gefallen zu fragen.
    »Geben Sie Wyatt den SCHLÜSSEL.«
    » Was ?«
    »Klappe halten und zuhören! Er kann Ihnen helfen.«
    »Ein Initiierter?« Er musterte Wyatt verächtlich. »Was soll ich denn mit einem Laufburschen der Bürgermeisterin?«
    »Kommt er Ihnen nicht irgendwie bekannt vor?«, half ich nach. »Ich weiß nicht … ein bisschen wie die Frau, die Sie vergewaltigt und geschwängert haben, damit Sie Ersatzknochen haben, mit denen Sie üben können?«
    Während Runyon um Wyatt herumging, wurde aus seiner Verachtung Aufmerksamkeit. Einen Moment lang dachte ich, er würde Wyatts Zähne überprüfen, wie es Pferdetrainer machten. »Ich glaub es nicht«, murmelte er. »Annas Brut.«
    »Brut!«, rief Wyatt. »Ich bin nicht aus einem Hühnerei geschlüpft, Arschloch !«
    Aber Runyon ließ sich von Wyatts Ausbruch nicht aus der Ruhe bringen. »Ich dachte, die Mortmaine hätten es getötet, als sie mir meinen SCHLÜSSEL abnahmen.«
    »Nicht es !« Wyatt stürzte sich auf Runyon und würgte ihn. » Sie ! Deine Tochter !«
    Runyon stieß ihn von sich. » Bonnie ist meine Tochter«, schnappte er. »Die einzige, die zählt.«
    Ich musste wieder dazwischengehen. »Na, der Einzige, der Sie zu Ihrer geschätzten Bonnie bringen kann, steht genau hier.« Ich legte eine Hand auf Wyatts Schulter, aber er stieß sie weg.
    »Versuchst du immer noch, mich zu tauschen?« Er griff nach seinen Karten, aber ich hielt seine Hand fest.
    »Nein! Du hast mich nicht verstanden. Ich meinte doch nur, Runyon könnte dich nehmen – als Verbindung zu dem SCHLÜSSEL! – um nach Calloway zu kommen.«
    »Echt?«, sagte er, und Erleichterung schoss ihm wie Tränen in die Augen.
    »Echt.« Ich drückte seine Hand. »Aber unser Vertrauensproblem können wir später noch besprechen.« Ich wandte mich Runyon zu. »Wenn Sie Wyatt den SCHLÜSSEL geben, öffnet er die Tür, und wir gehen alle durch. Auf der anderen Seite verlassen Sie Rosalee, und wir lassen Sie dort bei Bonnie. Was könnte wohl einfacher sein?«
    Ich ließ die beiden darüber nachdenken. »Abgemacht?«
    Runyon sprach als Erster. »Abgemacht.« Er gab Wyatt den SCHLÜSSEL, aber er klebte an uns, als erwarte er, dass wir unser Wort brachen, wie er es gebrochen hatte.
    »Wie sieht die Glyphe aus?«, fragte ihn Wyatt.
    »Diese steht für Calloway.« Runyon machte eine paar Bewegungen mit seiner Hand, die Wyatt mit dem SCHLÜSSEL über der Tür, die Runyon bereits geöffnet hatte, nachmachte. »Und du musst Bonnies Namen drüberschreiben«, fügte Runyon hinzu.
    Wyatt tat es, und zum ersten Mal wurden die Zeichen sichtbar und hingen golden über der neuen Szenerie, die in der Tür erschien – die Ozeanküste bei Nacht.
    Da es in Portero keine Strände gab, wusste ich, dass dies ein gutes Zeichen war.
    Runyon wusste es auch. Er schnappte nach Luft und raste durch die Tür. Wyatt und ich tauschten einen erschrockenen Blick aus, dann folgten wir, weil wir Runyon, und viel wichtiger Rosalee, im Blick behalten mussten.
    Die Desorientiertheit, die ich gespürt hatte, nachdem ich zum ersten Mal durch eine versteckte Tür gegangen war, fühlte ich nicht mehr, aber als ich diesmal durch die Tür ging, musste ich gegen einen seltsamen Druck kämpfen, einen Widerstand, als sei der Durchgang mit Frischhaltefolie versperrt.
    Als ich es geschafft hatte durchzukommen, füllten sich meine Schuhe mit Sand. Meeresrauschen empfing mich.
    Ich prüfte, ob die Tür hinter mir noch offen war, und nachdem ich mir sicher war, dass Runyons vollkommen zerstörtes Wohnzimmer immer
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