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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss
Autoren: Jenna Black
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nicht darum.
    »Wie hast du das mit Brian und Dominic der Polizei erklärt?«, fragte Raphael Adam.
    »Ich habe gesagt, mein Informant habe mir verraten, dass ein Mensch von einem Dämon gegen seinen Willen im Keller des Clubs gefangengehalten wird. Der Dämon konnte entkommen und hat auf Dominic geschossen, um so zu verhindern, dass ich ihn weiter verfolge. Ich werde ziemlichen Ärger dafür bekommen, keine Verstärkung angefordert zu haben und dazu noch in Begleitung eines Zivilisten dort reingegangen zu sein, aber die Wogen werden sich bald wieder glätten.«
    Raphael schien sich mit dieser Erklärung zufriedenzugeben. »Dann weiß also niemand, dass irgendeiner von uns etwas mit diesen Verlierern zu tun hatte.« Er zog die Pistole mit dem Schalldämpfer aus seiner Jacke hervor. »Das ist die Waffe, mit der ich auf Dominic geschossen habe«, sagte er.
    Er hielt sie mit dem Griff nach vorne Adam hin, der sie wortlos an sich nahm, obwohl seine Miene darauf hindeutete, dass er Raphael am liebsten einen kräftigen Schwinger verpasst hätte.
    Raphael atmete tief durch, als wollte er seine Kräfte sammeln. Er sah mich – Lugh – lange und eindringlich an und wendete sich dann wieder Adam zu. »Der Dämon, der Brian entführt hat, war Andrew Kingsley. Er hat dich angegriffen, weil er fürchtete, du könntest ihn identifizieren, und du hast ihn daraufhin erschossen.«
    Was zum Teufel …?
    Wie immer brauchte ich einen Moment, um mitzukommen. Adam runzelte die Stirn, doch trotz meiner Begriffsstutzigkeit erkannte ich, dass seine Miene eher Unschlüssigkeit als Verwirrung ausdrückte.
    »Ich würde es ja selbst tun«, fuhr Raphael fort und klopfte mit der Hand leicht auf die Pistole, die in seinem Gürtel steckte – jene Waffe, die er einem der Anhänger Wyatts abgenommen hatte. »Aber ich denke nicht, dass es gut wäre, wenn das ballistische Profil mit der Waffe übereinstimmt, mit der all diese Deppen hier erschossen worden sind.«
    Endlich kapierte ich, was Raphael zu tun vorschlug. Den Bruchteil einer Sekunde lang hoffte ich, dass Lugh sein Veto einlegen würde. Doch als Adam ihn fragend ansah, nickte er.
    »Nein!«, schrie ich innerlich und warf mich verzweifelt gegen die Tür, doch es war bereits zu spät.
    Adam zog seine Waffe. »Tut mir leid, Morgan«, sagte er. Dann erschoss er Raphael … erschoss Andrew, meinen Bruder.

28
     
    Die Kugel schlug klatschend in Andrews Brust ein und warf ihn nach hinten. Er schien in Zeitlupe durch die Luft zu segeln und landete auf dem Rücken.
    Mit einer ungeheuren Willensanstrengung drückte ich die Tür in meinem Kopf zu und erlangte wieder die Kontrolle über meinen Körper.
    »Andy!«, rief ich, rannte zu ihm hin und kniete mich neben ihn. Seine Augen waren offen, sein Gesicht vor Schmerz zu einer Grimasse verzerrt. Ich ergriff seine Hand und spürte, wie sich eine riesige Faust um mein Herz schloss. So viel also zu dem Glauben, ich würde meinen Bruder schon seit langem nicht mehr lieben.
    Der Kloß in meinem Hals war so dick, dass kein Laut mehr durch meine Kehle zu passen schien. Ich sah zu, wie der Blutfleck auf Andrews Brust langsam größer wurde, und war mir darüber im Klaren, dass Raphael nicht die geringste Absicht hatte, die Wunde wieder zu heilen.
    Ohnmächtige Wut ließ mich meine Stimme wiederfinden. »Heil meinen Bruder, du Dreckskerl!« Tränen liefen meine Wangen herab. »Tu ihm das nicht an!«
    »Ich muss«, ächzte er. »Ich muss … zurück nach Hause … unsere Feinde unterwandern.« Er hustete Blut. »Das ist … eine gute Deckung.« Seine Augen fielen zu, aber ich hörte, wie er mühsam atmete.
    »Nein! Raphael! Heile ihn. Bitte. Ich treibe dich aus und lass dich wieder in deine Welt übergehen.«
    Noch bevor er den Kopf schüttelte, wusste ich jedoch, dass er darauf nicht eingehen würde. »Zu stark für dich«, stieß er keuchend hervor. »Tut mir leid.«
    Adam kniete neben mir. Ich drehte mich zu ihm um und fühlte eine solche Wut in mir aufsteigen, dass ich kurz davor war, mit meinen schwachen menschlichen Händen auf ihn loszugehen. Er sah mich mit aufrichtigem Bedauern an.
    »Ich musste es tun, Morgan. Aber vielleicht hat er noch eine Chance.«
    Das ließ mich stutzen. Ich hatte Erklärungen und Entschuldigungen erwartet. Schluchzend rang ich nach Luft.
    »Lass Lugh wieder an die Oberfläche treten«, fuhr Adam fort. Er sprach mit leiser, sanfter Stimme, wie mit einem verängstigten Kind. In dem Augenblick entsprach das auch ziemlich genau
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