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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss
Autoren: Jenna Black
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flatterten kurz, aber das war alles.
    »Ich werde dich immer lieben.«
    Als ich sicher war, dass er fest schlief, löste ich vorsichtig meine Hand aus seiner. Ich hatte eine Menge riskiert, um ihn zu retten, und würde unter keinen Umständen zulassen, dass ihm meinetwegen eine weiteres Mal Schaden zugefügt wurde. Ich würde mich wie ein großes Mädchen verhalten und das einzig Richtige tun. Ich würde ihn verlassen, auch wenn er nie verstehen würde, warum.
    Und für mich wäre es schmerzhafter als alles, was ich jemals getan hatte.
    In der Tür hielt ich noch einmal inne und warf einen letzten Blick zurück auf seine schlafende Gestalt. »Leb wohl«, sagte ich und ging.

Epilog
     
    Andrew überlebte die Schussverletzung in seiner Brust. Die Ärzte konnten kaum glauben, dass er durchkam. Möglicherweise hat er einen Gehirnschaden davongetragen, weil sein Herz eine Weile nicht geschlagen hat. Doch der Schaden könnte auch dadurch verursacht worden sein, dass Raphael aus seinem Körper ausgetreten ist – man kann es nicht genau feststellen, oder zumindest können wir Menschen es mit unseren heutigen Mitteln noch nicht. Als er nach der Operation schließlich zu sich kam, war sein Blick vollkommen leer. Meine Familie ist am Boden zerstört. Wenn mein Vater und meine Mutter mich ansehen, weiß ich, dass sie sich insgeheim wünschen, dass ich diejenige gewesen wäre, die die Kugel abbekam. Das klingt hart, ist aber leider so. Wenn die beiden nur wüssten …
    Ich habe Lugh gefragt, ob er weiß, warum manche Wirte keine Folgeschäden davontragen, wie Dominic, andere aber nach dem Austritt in einen komaähnlichen Zustand verfallen, wie Andrew. Er wollte mir keine Antwort geben. Dämonen legen Wert darauf, ihre kleinen Geheimnisse zu haben. Ich persönlich glaube, dass Raphael so grob mit Andrew umgegangen ist, dass dieser daran zerbrochen ist, aber vielleicht liege ich auch falsch. Sollte Raphael auf die Ebene der Sterblichen zurückkehren und mir über den Weg laufen, kann er sich jedenfalls auf was gefasst machen. Das ist bei weitem nicht das einzige Hühnchen, das ich mit ihm zu rupfen habe.
    Ich besuche Andrew mindestens ein Mal pro Woche, wobei ich meine Besuche so lege, dass ich mit niemandem sonst aus meiner Familie zusammentreffe. Die wenigen Dämonenwirte, die irgendwann aus ihrem katatonischen Zustand wieder erwacht sind, haben danach berichtet, dass sie die ganze Zeit über bei Bewusstsein waren und alles um sich herum mitbekommen haben. Also rede ich mit Andrew und lese ihm vor. Ich tue alles, um ihm etwas Unterhaltung zu bieten und seine geistigen Fähigkeiten nicht verkümmern zu lassen (vorausgesetzt, er verfügt überhaupt noch über welche). Und ich sage ihm, dass ich ihn liebe – was ich sowieso viel zu lange nicht getan habe.
    Das Massaker auf Jeremy Wyatts Farm wurde erst Tage später entdeckt, nachdem die meisten Spuren von sintflutartigen Regenfällen fortgespült worden waren. Da es sich bei vielen der Opfer um Mitglieder von Gottes Zorn handelt und wegen der Art der Verletzungen geht die Polizei davon aus, dass es sich um einen Rachefeldzug von wütenden Dämonen handelte. Was ja gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt ist. Adam hat mir versichert, dass niemand je Andrew oder mich verdächtigen wird, etwas mit den Morden zu tun zu haben. Ich muss zugeben, dass seine Argumentation mir einleuchtet.
    Was mich zum Thema Brian bringt. Aufgrund der Drogen, die Wyatts Leute ihm verabreicht haben, hat er nur vage Erinnerungen an die Zeit seiner Gefangenschaft. Die Narben an seinem Körper wird er für den Rest seines Lebens mit sich herumtragen, aber seelisch scheint er ohne bleibende Schäden davongekommen zu sein. Wir haben die Geschichte sogedreht, dass die Polizei jetzt denkt, Andrew habe ihn gefoltert, weil er wütend auf mich war und es mir auf diese Weise heimzahlen wollte. Meine Eltern weigern sich standhaft zu glauben, dass Andrews Dämon zu etwas Derartigem fähig gewesen sein könnte.
    Ich liebe Brian mehr denn je, doch ich halte tapfer an meinem Entschluss fest, ihm zu seinem eigenen Wohl fernzubleiben. Ich habe eine Wohnung in der Innenstadt gemietet und ihm meine neue Adresse nicht mitgeteilt. Auch nicht die von meinem neuen Büro. Er hat jedoch beide Adressen irgendwie in Erfahrung gebracht und schickt mir jetzt mindestens einmal in der Woche einen Brief. Brian hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass er mich vielleicht umstimmen und eines Tages zurückgewinnen kann. Er macht mir
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