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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss
Autoren: Jenna Black
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doch es tat keineswegs so weh, wie eigentlich normal gewesen wäre. Ohne die geringste Kontrolle über meinen Körper zu haben, sprang ich aus der Mitte des benzingetränkten Feuerholzes heraus.
    Als würde man schlafwandeln und wäre gleichzeitig hellwach. Im Nachhinein versetzte mich das in Panik, aber in dem Moment war ich einfach nur froh, nicht in Flammen zu stehen.
    Wyatts Leute stürzten sich auf die beiden, die eine Hälfte auf Raphael, die andere auf Lugh. Offenbar war keiner von ihnen ein Dämon, denn sie konnten ungefähr genauso viel gegen das Duo ausrichten wie kläffende Pinscher. Einer von ihnen zog eine Waffe und schoss auf mich. Auf Lugh. Auf wen auch immer.
    Die Kugel traf meine Schulter, ohne dass ich den geringsten Schmerz spürte. Lugh fegte dem Schützen die Pistole aus der Hand und schlug ihm dann so hart von der Seite gegen den Kopf, dass ich hören konnte, wie das Genick brach. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Raphael zwei weitere Männer erschoss, die versuchten, den Arm zu packen, in dem er die Pistole hielt.
    Schlauere Unterlinge hätten in diesem Moment die Beine in die Hand genommen. Aber bei diesen Typen handelte es sich um Fanatiker. Obwohl ihre Zahl rasch sank, gaben sie ihre Angriffe nicht auf. Lugh und Raphael machten mit allen kurzen Prozess, und auf dem Platz hinter der Scheune lagen bald so viele tote Körper, dass er einem Schlachtfeld glich.
    Bestimmt hätte ich mir bei dem Anblick die Seele aus dem Leib gekotzt, wenn Lugh mich nicht so gut unter Kontrolle gehabt hätte.
    Schließlich lag auch der letzte unserer Feinde am Boden. Ich konnte es nicht mit hundertprozentiger Bestimmtheit sagen, aber meiner Meinung nach waren alle außer Wyatt tot. Das wäre mir nähergegangen, wenn diese Leute nicht vorgehabt hätten, mich bei lebendigem Leibe zu verbrennen, damit die Dämonen die Weltherrschaft übernehmen konnten – oder was auch immer sie zu erreichen gehofft hatten.
    Wyatt erlangte allmählich die Kontrolle über seinen Körper zurück. Raphael hob rasch den Taser auf und verpasste ihm einen weiteren Stromstoß.
    Lugh verschränkte meine Arme vor der Brust und sah seinen Bruder wütend an, der jedoch nur lächelte.
    »Leg los«, knurrte Lugh. Er war in Situationen wie dieser wohl nicht sonderlich redselig.
    Das Lächeln schwand aus Raphaels Gesicht. Eine dunklere Regung – Wut vielleicht – glomm flüchtig in seinen Augen auf. »Du bist wirklich der letzte Narr, Lugh. So verdammt selbstgerecht und mit dir selbst beschäftigt, dass du nicht das Geringste von deiner Umwelt wahrnimmst.«
    Wir machten einen Schritt auf ihn zu. Persönlich wäre ich froh gewesen, dem Dreckskerl kräftig eine zu verpassen. Nur leider hatte ich ja nicht mehr das Sagen.
    »Wenn du auch nur ein bisschen darauf geachtet hättest, wie die Welt in Wirklichkeit ist«, fuhr Raphael unbeirrt fort, »hättest du das alles kommen sehen. Aber nein, du wolltest ja an dem Glauben festhalten, dass jeder genauso ehrenhaft ist wie du – dass du alle Übel beseitigen könntest, sobald du König wärst. Arroganter Esel.« Er verzog den Mund zu einem verächtlichen Lächeln.
    Bis jetzt war das nicht gerade die verständlichste Erklärung, die ich jemals gehört hatte.
    »Raphael …«, sagte Lugh mit warnendem Ton.
    Raphael schüttelte den Kopf. »Ich wusste, dass Dougal etwas vorhat. Die Aussicht, dass du bald den Thron besteigst, hat ihn zu ruhig gelassen. Eigentlich hätte ich erwartet, dass er alles tut, um das Volk gegen dich aufzuwiegeln, aber das war nicht der Fall. Also begann ich ihm gegenüber anzudeuten, dass ich der Meinung sei, du würdest keinen guten König abgeben. Da wir beide uns ohnehin so schlecht verstehen, fiel es ihm nicht schwer zu glauben, dass ich mich gegen dich gewendet hatte. Und so weihte er mich schließlich in seinen Plan ein.«
    »Den Plan, mich einem sterblichen Wirt aufzuzwingen und dann mich und meinen Wirt bei lebendigem Leibe zu verbrennen.«
    Raphael verdrehte die Augen. »Genau. Und bevor du fragst: Wenn ich zu dir gerannt wäre, um dich zu warnen, hättest du mir nie und nimmer geglaubt. Du hättest gedacht, ich wollte nur Unruhe stiften. Und selbst wenn du mir geglaubt hättest – hatte Dougal erst einmal deinen Wahren Namen an seine menschlichen Gefolgsleute verraten, gab es nichts mehr, was du hättest tun können. Also musste ich versuchen, sie auszutricksen, indem ich dich von einem Menschen Besitz ergreifen ließ, den sie nicht unter ihrer Kontrolle hatten. Ich hoffte,
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