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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss
Autoren: Jenna Black
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einem meiner Pfennigabsätze zu durchbohren, verfehlte aber mein Ziel. Er rächte sich, indem er mir mit dem Handrücken ins Gesicht schlug. Ich fiel mit dem Hosenboden zuerst auf den Schotter und sah Sternchen. Ich schmeckte Blut, sammelte das bisschen Spucke, das ich im Mund hatte, und spuckte in seine Richtung. Allerdings traf ich ihn nicht, und er lächelte über meinen kläglichen Versuch.
    Er zog mich wieder auf die Füße. »Ich hatte gehofft, ich könnte Lugh dazu bringen, rauszukommen und zu spielen«, sagte er, während wir weiterliefen.
    Ich sah jetzt, wohin es ging. Er führte mich hinter eine riesige Scheune, wo sieben oder acht Leute um eine Konstruktion herumstanden, die wohl das moderne Gegenstück eines Scheiterhaufens darstellen sollte – ein Basketballkorb, dessen Fuß in einen Betonsockel eingelassen war und unter dem man Stroh, Reisig und Holzscheite angehäuft hatte. Wieder stolperte ich. Ein stechender Schmerz fuhr mir ins rechte Auge, und ich stöhnte gequält auf.
    »Du sollest ihn reinlassen, Morgan«, sagte Andrew, während er mich weiter in Richtung des Scheiterhaufens zerrte. »Er kann dich nicht retten, aber er kann dich gegen die Schmerzen schützen.«
    Einer der Männer, die sich um den Scheiterhaufen versammelt hatten, löste sich von der Gruppe und kam auf uns zu. Zuerst vermochte ich in der Dunkelheit sein Gesicht nicht zu sehen. Doch als er näherkam, konnte ich seine Züge ausmachen.
    Ich muss ziemlich verdattert geguckt haben, denn vor mir stand Jeremy Wyatt – Gründer und oberster Fanatiker von Gottes Zorn – und lachte mich aus. Ich schüttelte verblüfft den Kopf und versuchte vergeblich, mir darüber klarzuwerden, was vor sich ging.
    Warum sollte ein Mann, der dafür eintrat, sämtliche Dämonen bei lebendigem Leibe zu verbrennen, sich an einem Komplott beteiligen, durch das Lugh gestürzt werden sollte und bei dessen Erfolg Dämonen in Zukunft das Recht hätten, Menschen auch gegen deren Willen in Besitz zu nehmen? Sicher, Gottes Zorn hing dem Glauben an, dass Dämonen nicht von Menschen Besitz ergreifen konnten, wenn es sich bei diesen nicht ohnehin schon um nichtswürdige Sünder handelte, aber trotzdem …
    »Überrascht, mich zu sehen, Ms Kingsley?«, fragte er und lachte dabei immer noch über meinen entgeisterten Gesichtsausdruck.
    Seine Augen schienen im Dunkeln zu leuchten, und plötzlich begannen die Teile des Puzzles zusammenzupassen. »Haben Sie von Anfang an in Jeremy Wyatts Körper gesteckt, oder sind Sie ein Neuankömmling?«, fragte ich. Es machte wohl keinen großen Unterschied mehr, aber wenn ich ihn zum Reden bringen konnte, würde das wenigstens die kleine Hexenverbrennung etwas hinauszögern, die man hier für mich vorbereitet hatte.
    Er lächelte, als bereite ihm meine Scharfsinnigkeit Vergnügen. »Es ist jetzt fast schon zwei Jahre her, dass Jeremy und ich uns zusammengetan haben.«
    Was immer noch lange nach dem Zeitpunkt war, zu dem der fanatische Bastard seinen kleinen militanten Verein gegründet hatte. »Dann ist Jeremy doch auch nur ein armer Sünder, wie wir alle«, sagte ich. Anscheinend besaßen diese Dämonen einen ausgeprägten Sinn für Ironie und ergriffen gerne Besitz von Menschen, denen es besonders zuwider war, ihnen als Wirt zu dienen.
    »Gäbe es einen besseren Weg, um die Zustände zu unseren Gunsten zu beeinflussen?«
    Das kapierte ich zunächst nicht – Angst sorgt nicht gerade für einen klaren Verstand. Doch dann begriff ich. »Gottes Zorn verübt seine Anschläge nicht willkürlich auf irgendwelche Dämonenwirte. Ihr habt es auf Menschen abgesehen, die Dämonen in sich haben, die Lugh unterstützen!« Wie Dominic.
    »Richtig geraten. Genau deswegen habe ich mir Jeremy als Wirt ausgesucht.« Er lachte. »Seine rechtgläubigen Anhänger wären bestimmt begeistert, wenn sie wüssten, für welche Sache sie in Wirklichkeit eintreten. Aber sobald Lugh keine politische Agitation mehr betreiben kann, werden all diese Morde vielleicht unnötig. Es bricht mir das Herz, Mitglieder meiner eigenen Rasse umzubringen, aber es muss leider sein.«
    Offenbar war Lugh damit ganz und gar nicht einverstanden. Der Schmerz in meinem Kopf wurde so stark, dass ich auf die Knie sank.
    »Versucht er herauszukommen?«, fragte Wyatt Andrew, während ich vor Schmerz mit den Zähnen knirschte und mich zu erinnern versuchte, wie man atmete.
    »Sieht so aus. Aber Morgan ist zu blöde, um es zuzulassen.«
    Ich warf ihm einen giftigen Blick zu und sah dann
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