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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail
Autoren: Allan Guthrie
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Kinderficker wird beschützt«, sagte Mafia.
    Kinderficker, Knabenschänder. Caesar war kein Kinderficker. Mafia gebrauchte das nur als Beleidigung. Im Hilton war es das Schlimmste, was man jemanden nennen konnte. Sogar noch schlimmer als schwule Sau.
    »Erzähl weiter«, sagte Glass.
    »Warum sollte ich?«
    Das wusste Glass auch nicht. Aber die Dynamik der Beziehung zwischen Mafia und Caesar hatte ihn von Anfang an fasziniert. »Ist ja auch egal«, sagte er. Vielleicht mochte er Mafia ja einfach nur und wollte wissen, was Caesar gegen ihn hatte. Vielleicht war das ja alles.
    »Hey«, zwinkerte Mafia zu ihm hoch, »meinen Sie, Sie können Fox überreden, mir demnächst meine Sonnenbrille zurückzugeben?«
    Darko setzte das Kätzchen auf den Boden. Sah aus wie das, das Glass im Umkleideraum gesehen hatte. Es war vielleicht verwildert, aber bei Darko schnurrte es.
    Glass fragte sich, ob Darko ihm das beibringen konnte, damit er Caitlin das Kätzchen mit nach Hause bringen konnte. Andererseits hatte das Vieh wahrscheinlich Milben und Gott weiß was sonst noch. Er würde es zuerst impfen lassen müssen. Aber daraus würde heute nichts werden.
    Das Kätzchen schoss aus der Zelle. Raus, um sich den übrigen Insassen zum Umschluss anzuschließen.
    »Wozu wollen Sie das wissen?« Darkos Englisch war ausgezeichnet. Ein leichter Akzent, aber den bemerkte man kaum, wenn man nicht darauf achtete.
    »Es könnte mir bei meiner Arbeit helfen«, sagte Glass.
    »Dabei kann Ihnen gar nichts helfen.«
    Glass war sich nicht sicher, ob Darko gerade ihn oder die Arbeit beleidigte. »Erzähl mir ihre Geschichte. Um mir einen Gefallen zu tun, Darko.«
    Darko lächelte. »Wieso sollte ich Ihnen einen Gefallen tun?«
    »Dann bin ich dir was schuldig.« Darko dachte darüber nach.
    Glass merkte, dass er in Versuchung war. Immer gut, wenn ein Schließer einem was schuldete.
    »Okay.« Darko beugte sich dicht zu ihm heran. »Mafia war früher in Caesars Gang«, flüsterte er. »Das ist ihre Geschichte.« Er schaute sich um, als könnte sie jemand belauschen. »Bis dann die große Scheiße passierte.« Wieder schaute er sich in der Zelle um. »Zwei Tote.«
    Ein Blitz. Peeler mit seinen Adern in der Hand. Blut, das auf den Fußboden der Werkstatt tropfte.
    Glass klammerte sich ans obere Etagenbett, um nicht umzukippen, und hielt sich gerade so aufrecht. Er schaffte es zu sprechen, ohne dass er sich wie ein Schwächling anhörte. »Und Mafia hat die Schuld auf sich genommen?«
    Darko zuckte die Achseln. »Auf frischer Tat erwischt.«
    Es ging Glass jetzt wieder gut. Das Gefühl war vergangen. Er löste die Hand vom Bett. »Es will mir nicht in den Kopf, dass er ein Mörder ist.« Er wartete ab, aber Darko hatte nicht vor, noch mehr zu sagen. Glass half ihm auf die Sprünge. »Das war Caesar.«
    »Der hatte nichts damit zu tun.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Mafia hat gestanden.«
    »Das heißt, Mafia hat die Leute umgebracht?«
    »Behauptet er jedenfalls.«
    »Und du glaubst ihm?«
    »Wieso sollte er lügen?«
    »Weiß nicht«, sagte Glass. »Vielleicht um jemanden zu schützen.«
    »Das wär möglich, schätz ich.«
    Glass nickte. »Ich frag mich, wen.«
    »Caesar nicht.«
    »Wieso hassen die sich?«
    Darko schaute wieder in Richtung Tür und sagte: »Da müssen Sie Watt fragen.«
    »Watt?«
    »Den kleinen Bruder von Mafia.«
    Glass hatte noch nie von ihm gehört, wollte Darko aber das Ausmaß seiner Unwissenheit nicht zeigen. »Hat der auch Stress mit Caesar?«
    Kopfschüttelnd verschränkte Darko die Arme. »Hören Sie, wenn Sie mehr wissen wollen, reden Sie mit Mafia. Ich hab schon zu viel gesagt.«
    »Ach, komm schon. Ich will’s doch nur verstehen.«
    »Sorry, aber wahrscheinlich will Mafia aus ’nem bestimmten Grund nicht, dass Sie’s wissen.«
    Glass hörte Schritte, und dann tauchte Horse mit einem Wischmopp in der Tür auf. Die Chance, Darko zu überreden, war vorbei.
    »Ich stör doch nicht, oder?«, fragte Horse.
    »Officer Glass wollte grade gehen.«
    »Was willst du?«, fragte Glass, wobei er sich zum Blickkontakt zwang.
    Horse war riesig. Jedes Mal, wenn Glass ihn sah, war er darauf gefasst, zu Boden geschlagen und gestiefelt zu werden. Das war vor vier Jahren mal so einem armen Schwein passiert. Es hieß, Horse habe, als der Kerl sterbend dalag, mittendrin abgebrochen, sich ’ne Packung Zigaretten und ’ne Cola gekauft und sei dann zurückgekommen, um den Kerl vollends totzutreten.
    »Ich würd gerne mal was unter vier
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