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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail
Autoren: Allan Guthrie
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okay. Peeler hatte nicht vor, sich auf ihn zu stürzen. Ganz im Gegenteil.
    Peeler ließ die Machete fallen. Das Loch, das er sich in die Unterseite seines linken Arms geschlitzt hatte, reichte von der Armbeuge bis runter zum Handgelenk. Er steckte die Finger seiner rechten Hand in das Loch. Rammte sie hinein. Schob seinen Daumen nach.
    O Mann.
    Er spreizte die Finger, zog die Haut auseinander und starrte in seinen Arm.
    »Mann, was machst ’n da, du irrer Wichser?« Wieder Horse.
    »Schaut euch das mal an«, sagte Peeler. Er packte ein Bündel Adern und Sehnen und zeigte sie grinsend herum.
    Noch jemand reiherte, und Glass kam sich ein bisschen weniger wie ein Weichei vor.
    Dann änderte sich Peelers Gesichtsausdruck. Es war, als würde ihm klar, was er da machte, was er da in der Hand hielt. Urplötzlich ließ er los und fing an zu schreien. Schreiend lief er auf der Stelle. Sprang schreiend auf und ab. Warf schreiend den Kopf hin und her.
    Glass hätte am liebsten mitgemacht. Aber er hatte eine Aufgabe zu erledigen. Er musste den verrückten Drecksack bändigen, bevor er sich etwas antat. Okay, bevor er sich noch mehr antat.
    Aber dieser Krach, dieses Schreien. Nervte mehr als der Lärm der Maschinen. Und die Knackis, die inzwischen Glass anstarrten. Erwarteten, dass er etwas unternahm. Und zweifellos hofften, dass er bei dem Versuch etwas abbekam.
    Arschgeigen.
    Aber er konnte keinen Gedanken fassen. Konnte einfach nicht denken, verdammte Scheiße.
    Wenn er sich bewegte, würde ihm vielleicht einfallen, was er machen musste.
    Er trat einen Schritt vor, spürte, wie ihm die Knie wackelten. In seinem Mund war ein scharfer Geschmack nach Galle.
    Peeler schrie immer noch und tanzte. Er rutschte in seinem Blut aus. Stürzte.
    Jetzt. Das war die Chance für Glass. Er rannte los, warf sich auf Peeler. Hatte den Wichser. »Helft mir!«, rief Glass.
    Keiner rührte sich.
    Unter normalen Umständen war Peeler zehnmal stärker als er, und Irre sollten ja die Kraft von zehn Männern haben, was Peeler zum eindeutigen Favoriten auf den Sieg machte. Glass grabschte nach Peelers Arm, um ihn in einen festen Griff zu kriegen, aber Peeler zappelte undzuckte am ganzen Leib, als stünde er unter Strom, und Glass’ Hand rutschte immer wieder am Blut des Knackis ab. Wenn ihm niemand zu Hilfe kam, war Glass so gut wie tot. »Helft mir, ihr Schweine!«
    »Leck mich«, sagte Wireman. »Das Arschloch hat wahrscheinlich Aids.«
    Ah, verflucht! Punkt für Wireman. Glass rollte von Peeler runter, und Peeler blieb keuchend liegen und schaute ihn an. Einen Augenblick später klatschte er eine blutige Hand auf den Boden und wischte herum. Glass erinnerte sich an die Machete. Flehte zu Gott, dass Peeler sie jetzt nicht aufhob und sich auf ihn stürzte.
    Aber das war gar nicht möglich. Die Machete war weg.
    Herr im Himmel, die Geschichte wurde immer abgedrehter.
    Perfekter Zeitpunkt für einen Aufstand. Und Glass würde die perfekte Geisel abgeben.
    Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    Peeler rappelte sich auf. Glotzte zu Glass. Dann drehte er den Kopf in Richtung Tür, als sie sich öffnete.
    »Was ’n das für ’ne Scheiße hier?«
    Gott sei Dank. Glass hasste sich dafür, aber das war eine willkommene Stimme. Er hob den Kopf.
    »Bewegt euch, ihr Schwachköpfe.«
    Die Erleichterung war beinahe sexuell. Glass spürte sie bis in die Eier.
    Mit Fox waren Muir und Ross gekommen, und alle drei zogen sich die Szene rein.
    Ross trat vor. »Was ist denn mit dir los, Peeler?« Ihre Stimme war ruhig, ohne jedes Anzeichen, dass sein aufgeschlitzter Arm und die freigelegten Adern sie irgendwie irritierten.
    Peeler blickte sie an.
    »Sehr hübsch.« Sie nickte in Richtung seines Arms. »Hättest Chirurg werden sollen.«
    Peeler schaute auf seinen Arm, als hätte er ihn eben erst bemerkt. Dann klappte er auf dem Fußboden zusammen.
    Ross schaute Glass an. »War doch gar nicht so schwer, oder?«
    »Sie sollten nicht hier sein«, sagte Mafia. Er war immer noch im Bagger und saß mit an die Brust gezogenen Knien auf der kalten Erde.
    »Soll ich lieber gehen?«, fragte Glass ihn.
    »Wie Sie wollen, Glass.«
    » Officer Glass.«
    »Kommen Sie mir nicht mit der Officer-Nummer. Die passt nicht zu Ihnen.«
    Glass dachte daran zu gehen, aber seine Neugier siegte. »Was war da zwischen dir und Caesar?«
    »Kann ihn nicht leiden.« Mafia zog die Knie noch fester an die Brust. »Und er mich nicht.«
    Es war mehr als das. Sie hatten schon öfter Streit gehabt.
    »Der
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