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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS
Autoren: Leslie Parrish
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gehabt hatte – und was für Qualen auch nach der Operation noch auf ihn zukommen würden.
    Sie kannte einen richtig guten Therapeuten. Und sie würde dem Sarge zur Seite stehen, wenn er Wyatt antrieb. Denn Lily würde bleiben, wo sie war.
    Wenn er ihr gesagt hätte, dass sie ihm nicht wichtig sei, dass er sie nicht liebte, dann hätte sie es sich vielleicht noch einmal überlegt. Aber vielleicht auch nicht, da sie ihm das nicht geglaubt hätte. Wahrscheinlich hätte sie ihm trotzdem widersprochen.
    Doch er hatte nichts davon gesagt. Er hatte lediglich versucht, sie zu verscheuchen, indem er ihr etwas gestanden hatte, das ihm offensichtlich schwer auf der Seele gelastet hatte. Das war so typisch Wyatt. Er quälte sich selbst, weil er das Richtige getan und es zufällig eine Auswirkung auf ihr Leben gehabt hatte.
    Erverstandeseinfachnicht.DasserdasRichtigetat,trotzallderHindernisse,trotzdermöglichenRückschläge,wareinsderDinge,diesieanihmammeistenliebte.Erhattesiegerettet,verstecktundsieüberalldieMonateamLebenerhalten,obwohlerwusste,welchenPreiserirgendwanndafürwürdezahlenmüssen.
    Einen hohen Preis.
    Aber damit würden sie sich später auseinandersetzen – mit den Konsequenzen, die Wyatt erwarteten, weil er ihr geholfen hatte. Bis dahin würde sie alles tun, um die Folgen zu mildern. Es war ihr bereits gelungen, dem Büro des Direktors eine Nachricht zu übermitteln. Crandall hatte sie dabei völlig übergangen. Obwohl sie natürlich nicht mit dem Direktor persönlich gesprochen hatte, vor allem nicht samstags nachts, hatte sie einige ermutigende Zusagen von einem seiner Assistenten bekommen. Die örtliche Polizei bestätigte ihre Geschichte, und man hatte ihr versprochen, dass sie eine faire Verhandlung erhalten würde. Morgen konnte sie nach Washington zurück, um sich zu stellen.
    Heute Nacht hatte sie anderes zu tun. Nämlich während der langen Stunden, in denen Wyatt operiert wurde, eine stille Nachtwache zu halten. Schließlich, gegen vier Uhr morgens, kam ein Arzt und informierte sie darüber, dass die OP vorbei war. Lily, die auf einem unbequemen Sofa gedöst hatte, sprang sofort auf und stellte die wichtigste Frage. »Wird er wieder gesund?«
    »Ja, sicher. Mit der Zeit wird sich zeigen, ob er seinen rechten Arm wieder vollständig wird benutzen können.«
    »Zum Glück ist er Linkshänder«, sagte sie und eilte bereits zur Flurtür.
    Ohne sich von irgendwem aufhalten zu lassen, lief Lily ins Krankenzimmer. Eine Schwester zeigte auf einen Vorhang. Lily riss ihn zur Seite und sah Wyatt auf dem Bett liegen. Hals, Arm und Schulter waren in dicke Verbände gehüllt. Und obwohl er eigentlich noch vom Betäubungsmittel hätte benebelt sein müssen, schaute er sie aus seinen blauen Augen wachsam an, als sie näher trat.
    »Du bist geblieben.«
    Sie kam ans Bett und küsste ihn auf die Stirn. »Natürlich bin ich geblieben. Und ich werde auch weiterhin bleiben.«
    »Ich bin nicht der Richtige für dich, Lily.«
    »Du bist der Einzige für mich. Und wirst es auch immer sein.«
    »Du bist so jung.«
    »Du spinnst – ich bin dreißig Jahre alt. Auf alle Fälle alt genug, um zu wissen, was ich will, und das bist du, Wyatt Blackstone. Nur du.«
    Er schüttelte matt den Kopf. »Das ist keine gute Idee. Ich kann dir nicht geben, was du brauchst. Ein normales Leben, eine Familie … «
    SierunzeltedieStirn.»Ichwill,dassdumeineFamiliebist.Nur du,undniemandsonst.UnddassolltedirvonAnfanganklarsein.«
    Er schaute zu ihr hoch, und sie wusste, dass er begriff, was sie meinte.
    »Ich mache keine Scherze, und ich entscheide nicht unüberlegt. Ich weiß, was ich will und was ich nicht will.« Sie dämpfte ihre Stimme und strich ihm liebevoll das dunkle Haar aus dem Gesicht. »Und ich will mit dir zusammen sein, und zwar für immer. Du bist der Einzige, der mich so sieht, wie ich wirklich bin. Nicht das hübsche, nette Mädchen, das ich war, sondern die starke, toughe Frau, zu der ich geworden bin.«
    Er hob eine zittrige Hand und berührte ihre Wange. Dann fuhren seine Finger durch ihr Haar zu dem vernarbten Ohr. »Du bist wunderschön.«
    Sie schmiegte den Kopf in seine Hand. »Ich weiß, dass ich das in deinen Augen bin. Und was noch wichtiger ist, du siehst die Düsternis in mir und findest mich trotzdem schön. Ich weiß, dass du mir helfen kannst, mit dieser Düsternis zu leben, ohne dass sie mich beherrscht. Auch wenn ich sie nicht vollständig aus meinem Herzen verbannen kann, kann ich lernen, mit ihr umzugehen,
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