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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS
Autoren: Leslie Parrish
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wünschte. Und obwohl er sie so sehr liebte, dass er den Versuch dennoch wagen würde, konnte er das Unvermeidliche nicht länger aufschieben.
    »Dir geht’s gut. Es ist alles vorbei«, flüsterte er. »Du kannst jetzt gehen, frei sein, einen neuen Anfang machen. Kannst so leben, als wären die letzten paar Jahre nie gewesen.«
    Mit vor Trauer belegter Stimme sagte sie: »Die letzten paar Jahre haben mich für immer verändert, Wyatt. Sie definieren die Frau, die ich für den Rest meines Lebens sein werde.«
    Er griff nach ihrer Hand. »Das müssen sie nicht. Du musst das nicht zulassen.«
    »Ich kann nicht mit einem Zauberstab wedeln und wieder dieselbe sein, die ich früher war. Das kann niemand.«
    »Du hast es verdient, glücklich zu sein.«
    Sie küsste seine Hand. »Solange ich bei dir bin, bin ich glücklich.«
    Obwohl es ihn schmerzte, sowohl körperlich als auch emotional, schüttelte er langsam den Kopf. »Nein. Du musst dich nicht mit mir begnügen.«
    »So einfach wirst du mich nicht wieder los.«
    Er richtete sich ein wenig auf und wünschte, ihm wäre nicht so furchtbar schwindelig. Vermutlich gab es eine bessere Zeit und einen besseren Ort für dieses Gespräch, aber er musste sie einfach davon überzeugen, dass er nicht der strahlende Held war, den sie in ihm sah.
    »Es ist meine Schuld, Lily. Alles meine Schuld.«
    »Bist du verrückt? Du hast mir das Leben gerettet. Nicht nur heute Abend oder damals im Januar. Sondern seither jeden einzelnen Tag.« Ihre Stimme zitterte. »Du hast mir die Motivation gegeben, jeden Morgen aus dem Bett aufzustehen, mit dem Sarge weiterzutrainieren, wenn ich dachte, dass mich der Schmerz in den Wahnsinn treibt. Sogar wenn ich mit dir gestritten habe, sauer auf dich war, dich weggeschickt, dich schlecht behandelt habe – all das habe ich nur getan, weil du meine Gefühle geweckt hast, Wyatt, obwohl ich geglaubt habe, dass ich nie wieder irgendetwas würde empfinden können.«
    Vielleicht. Doch das bedeutete nicht, dass sie bis ans Ende ihrer Tage die Gefühle mit sich herumschleppen musste, die sie in diesen düsteren Zeiten empfunden hatte.
    Sein Mund war trocken, und er schluckte mühsam, bevor er ihr offenbarte, was er ihr bisher nicht hatte erzählen können. »Wenn ich sage, dass es meine Schuld ist, dann meine ich damit, dass ich für Boyds Freilassung verantwortlich war.«
    Sie starrte zu ihm hinunter, und Verwirrung stand in ihre blauen Augen geschrieben. »Er ist freigekommen, weil ich nicht da war, um gegen ihn auszusagen und dafür zu sorgen, dass er weiter drinbleibt.«
    »Die Beweise, die ausgeschlossen wurden«, beharrte er, »wurden meinetwegen verworfen. Weil ich damals aufgedeckt habe, was im Kriminallabor vor sich ging.«
    Überrascht sog sie die Luft ein.
    »Die DNA , die Gewebefäden, alles. Das wurde alles im FBI -Labor untersucht, kurz bevor ich den ganzen Laden habe hochgehen lassen.«
    »Ach so«, hauchte sie.
    Offensichtlich begann sie zu begreifen, aber er wollte es ihr dennoch unmissverständlich klarmachen. »Er wäre niemals freigekommen und auf dich losgegangen, wenn das nicht passiert wäre. Lily, ich bin allein verantwortlich dafür, dass der Mörder deines Neffen aus dem Gefängnis entlassen wurde.«
    »Ma’am, wir sind gleich in der Notaufnahme. Sie müssen zur Seite gehen«, sagte eine Männerstimme, bevor Wyatt auch nur auf eine Antwort hoffen konnte.
    »Es tut mir leid«, murmelte er. »So verdammt leid.«
    Dann beugte sich der Rettungssanitäter über ihn, und er sah Lilys Gesicht nicht mehr, sah nicht, wie sie reagierte.
    Und er hatte keine Ahnung, ob sie da sein würde, wenn er aufwachte.
    Er versuchte, sie zu verscheuchen.
    Jetzt, da Lily in Sicherheit war und sie beide hoffentlich nach Washington und zu einem normalen Leben zurückkehren konnten, hatte Wyatt offenbar beschlossen, dass sie ohne ihn besser dran war.
    Lily konnte nicht behaupten, dass sie das überraschte. Sie hatte gewusst, dass dieser Tag kommen würde. Wyatt hatte ihr mehrmals gesagt, dass er ein Einzelgänger war, ein verbitterter Mann, der in seinem Leben keinen Platz für andere Menschen hatte und dem das auch so gefiel.
    »Tja, Pech gehabt, mein Lieber«, flüsterte sie, als sie im Wartezimmer des Krankenhauses auf und ab ging. Er lag seit einigen Stunden im Operationssaal, während die Ärzte versuchten, seinen Arm zu retten und all die durchtrennten Muskeln und Sehnen zu reparieren. Ihr blutete das Herz, wenn sie daran dachte, was für Schmerzen er
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