Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
richtige Entscheidung getroffen hatte. Der Umstand, dass sie in Ermangelung eines richtigen Konferenzraumes zu sechst in Wyatts Büro gepfercht standen, sagte einiges über den Status des Teams aus.
    »Wir müssen den Rest sehen.« Als ob er die Anspannung im Raum gespürt hätte, fügte Wyatt hinzu: »Aber lasst uns erst kurz darüber sprechen. Ich will wissen, warum du denkst, dass dieser Fall uns gehört, Brandon, und warum ich nicht den Hörer in die Hand nehmen und den Fall dem NCAVC übergeben soll.«
    In Brandons Augen glomm Selbstvertrauen. »Das gehört uns. Vertrauen Sie mir einfach!«
    Der Gesichtsausdruck ihres mysteriösen Chefs verriet nichts. »Überzeugen Sie mich.«
    Brandon hatte den zweifelnden Unterton durchaus wahrgenommen und nickte. Wyatt musste keine langen Erklärungen abgeben. Der Mann hob nie die Stimme, äußerte nie Drohungen und wirkte in seinem schwarzen Anzug mit den dunklen, konservativen Krawatten nie überfordert. Nie stand auch nur ein einzelnes Haar von seinem Kopf ab, nie glänzte Schweiß auf seiner Stirn. Tatsächlich schien nichts in diesem Beruf ihn aus der Fassung zu bringen, nicht einmal, als Nestbeschmutzer geächtet zu werden.
    »Verzeihung, aber ich glaube, ich muss mir vor dem zweiten Teil noch die Augen mit Chlor ausspülen«, sagte Mulrooney.
    Niemand lachte. Ihnen allen war ähnlich zumute.
    Brandon schloss das Fenster des Video-Players und drehte sich in Wyatts Bürostuhl herum. »Es ist kein Zweiteiler. Bis jetzt habe ich acht gefunden.«
    Wyatt hob die Hand und beendete das Gemurmel, das sich nach Brandons knappen Worten erhoben hatte. »Fünf Minuten Pause. Nachdem wir uns alle ein wenig gesammelt haben, treffen wir uns wieder hier.«
    Als er das enge Büro verließ, strömte endlich frische Luft in Deans Lunge. Oder zumindest so frisch, wie es in den stickigen Räumen in diesem Teil des FBI -Hauptquartiers möglich war.
    Lediglich die Computer-Ausstattung war erstklassig. Die ganze übrige Einrichtung stammte aus Restbeständen anderer Teams: Schränke, Stühle und Arbeitstische, auf denen sich schon in Abstellräumen Staub angesammelt hatte.
    Als Wyatt zusätzliche Möbel und Büromaterialien angefordert hatte, war er ins Leere gelaufen. Und in ihrem sogenannten Konferenzraum stapelten sich eingestaubte Aktenkartons bis unter die Decke.
    »Wo bist du hier nur hineingeraten?«, fragte sich Dean laut, als er sich aus dem kleinen Kühlschrank, den jemand im Flur zwischen zwei klapprigen Regalen aufgestellt hatte, eine Wasserflasche griff. Er nahm sie mit in sein Büro, trank langsam und genoss die Kühle und Klarheit, die einiges von der Grausamkeit dieses Morgens wegzuspülen schien. Als die Flasche leer war, ging er wieder zurück in die Kammer des Grauens.
    Die anderen waren bereits da. Auf Klappstühlen saßen sie um einen kleinen Arbeitstisch herum, den jemand an den Schreibtisch herangeschoben hatte. Am Kopfende saß Wyatt, Brandon zu seiner Rechten.
    Brandon, etwas kleinlaut, hielt sich mit weiteren Informationen zurück und wartete geduldig, bis sein Vorgesetzter ihn nach Einzelheiten fragte.
    Wyatt knüpfte genau da an, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. »Sind die Videos alle so schrecklich wie das erste?«
    Der junge IT -Spezialist zuckte mit den Schultern. »Definieren Sie ›schrecklich‹. Wenn bei lebendigem Leibe begraben werden besser ist, als entzweigerissen zu werden, dann sind manche wahrscheinlich schrecklicher als andere. Sie sind alle entsetzlich, wie man es auch sieht.«
    Bei lebendigem Leib begraben. Du meine Güte!
    »Woher wissen Sie, dass es einen Zusammenhang zwischen ihnen gibt?«
    »Durch den Täter selbst. Er besitzt ein Portfolio, wie man das wohl nennt.«
    »Moment mal«, fiel Dean, dem die kurzen Antworten des zurechtgewiesenen Brandon nicht ausreichten, ihm ins Wort. Er wollte die ganze Geschichte hören, von Anfang bis Ende. Das mochte nicht Wyatts Stil entsprechen, aber ihr Chef war nicht im Außendienst; schon lange nicht mehr. Er war es gewohnt, eine Ermittlungsbehörde zu leiten und hin und wieder gebrieft zu werden – kurz und bündig.
    Dean hingegen wusste aus Erfahrung, dass »kurz und bündig« am Anfang einer Ermittlung einfach nichts brachte. Sie mussten alle Details kennen, wie hässlich sie auch sein mochten. Die Einzelheiten zu erfahren würde es ihnen ermöglichen, nach Mustern Ausschau zu halten, nach Fehlern zu suchen. So konnten sie das kranke Schwein eher schnappen.
    Außerdem musste etwas Widerliches
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher