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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod
Autoren: Leslie Parrish
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Fällen zurückziehen wollen, damit seine Ex die Arbeit mit Gewaltverbrechen nicht länger gegen ihn anführen konnte. Der Plan ging nicht auf, wenn sein neuer Job beinhaltete, einen Serienkiller zu verfolgen, der Jeffrey Dahmer noch einiges über Foltermethoden beibringen konnte.
    Das ist dein Job. Dein Spezialgebiet.
    »Wie viele?« Dean musste es einfach wissen.
    »Acht. Das erste Opfer liegt fast anderthalb Jahre zurück. Ich bin ziemlich sicher, dass ich alle gefunden habe.«
    Acht.
    Acht Opfer. Acht Menschen brutal ermordet, ihre letzten qualvollen Augenblicke auf Film festgehalten. Ob sie wohl alle vor ihrem Tod gefoltert und dann verstümmelt worden waren, so wie diese Frau?
    Dean spürte ein dumpfes Pochen in seinem Schädel. Sein Magen befand sich in Aufruhr. Er schloss die Augen. Im Geiste sah er eine Reihe von Gesichtern: das seiner Schwester, seiner Mutter und seines Vaters, seines Sohns.
    Jedes trat an die Stelle des Gesichtes der Frau in dem Video. Dean wurde beinahe schlecht.
    Und schließlich hielt er es nicht mehr aus.
    »In Ordnung. Gehen wir zu Wyatt.«
    Eine Stunde später hatten sich sämtliche Teammitglieder in das enge Büro ihres Vorgesetzten gezwängt, und Dean beobachtete, wie jeder einzelne seiner Kollegen das auf Video gebannte Grauen erlebte.
    Wyatt hatte sofort auf die Informationen reagiert, die Dean und Brandon ihm gaben. Nachdem er den Videoclip gesehen und einige sachliche Fragen gestellt hatte, rief er alle zusammen, damit sie gemeinsam die Details zu diesem Fall erfuhren.
    Mit der Filmdatei hatten sie begonnen. Inzwischen hatte Dean sie zum dritten Mal angeschaut, und allmählich setzten sich die einzelnen Bilder in seinem Gedächtnis fest.
    »Muss es irgendwer noch einmal sehen?«, fragte Brandon, als der Bildschirm seines übergroßen Laptops schwarz wurde.
    »Bloß nicht«, antwortete Special Agent Jackie Stokes. »Komm schon, Cole. Das ist gestellt, oder?«
    Stokes, eine aparte Afroamerikanerin Mitte vierzig, deren forensisches Wissen nur von ihren Fähigkeiten am Computer übertroffen wurde, stand starr vor Unglauben neben Dean. Die ganze Haltung ihrer schlanken, muskulösen Gestalt strahlte Anspannung aus.
    »Nein, ist es nicht. Und ich sage es nur ungern, aber es ist nicht das einzige Video, das ich gefunden habe.« Cole lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und sah seine Kollegen an, die dicht um Wyatts Schreibtisch herumstanden.
    »Es gibt noch mehr?«, brummte Special Agent Kyle Mulrooney. »Erzähl mir nicht, dass wir uns Popcorn besorgen und den ganzen Nachmittag diesen Mist anschauen müssen.«
    Mulrooney war ein Agent mit breitem Brustkorb, der schon seit Reagans Zeiten im Dienst war. Er schüttelte angewidert den Kopf. Sein rundes Gesicht, das normalerweise immer ein Lächeln aufwies, zeigte keinerlei Anzeichen von Überraschung – als hätte er schon vor langer Zeit die Fähigkeit verloren, sich von seinen Mitmenschen schockieren zu lassen.
    Dean war sich noch nicht ganz sicher, ob er seinen Kollegen mochte. Mit einem Ausbund an Fröhlichkeit zusammenzuarbeiten war nicht ganz einfach für jemanden, dem oft vorgeworfen wurde, überhaupt keinen Humor zu haben.
    Na ja, dessen hatte ihn zumindest seine Exfrau bezichtigt. Und was sie anging, konnte er wirklich kein bisschen Humor mehr aufbringen. Niemand hätte das gekonnt.
    »Meine Güte, gerade wenn man meint, der Mensch kann tiefer nicht mehr sinken!«, knurrte Mulrooney – und bewies, dass er und Dean wenigstens heute einmal auf der gleichen Wellenlänge lagen.
    Was wohl ihre zweite IT -Spezialistin von alldem hielt? Dean wandte sich Lily Fletcher zu, um ihre Reaktion abzuschätzen. Was er sah, überraschte ihn nicht im Geringsten. Lily starrte regungslos auf den Bildschirm. In ihren blauen, vor Entsetzen geweiteten Augen schimmerten Tränen. Zwar arbeitete sie schon länger hier als Brandon, aber sie war noch immer unerprobt und bisher nie draußen im Einsatz gewesen. Sie war ein Computerfreak, wenn auch ein hübscher. Und in diesem Moment schien sie kurz davorzustehen, sich zu übergeben.
    Hinter ihnen allen stand, mit verschränkten Armen und ungerührter Miene, Special Agent Wyatt Blackstone. Ihr Chef. Der Mann, der Dean dazu überredet hatte, eine ziemlich gute Position in einer angesehenen Abteilung gegen dieses Experiment einzutauschen – das sehr viel ruhiger und sehr viel weniger blutig hatte sein sollen.
    Von wegen.
    Selbst wenn man von diesem brutalen Fall absah, war noch nicht raus, ob Dean die
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