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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod
Autoren: Leslie Parrish
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Blackstone großen Respekt entgegenbrachten, gab es einige, die ihn hassten. Besonders die, deren Freunde in dem Skandal, den Blackstone letztes Jahr losgetreten hatte, ihren Job verloren hatten. Ein Skandal, der sich bis hinauf zum stellvertretenden Direktor hingezogen hatte. Dean kannte nicht alle Einzelheiten. Aber er wusste, dass einige Schuldsprüche, die auf Beweismaterial beruhten, das aus dem kriminaltechnischen Labor des FBI stammte, aufgehoben worden waren, nachdem Blackstone gegen mehrere andere Agenten den Vorwurf der Beweisfälschung erhoben hatte.
    »Wo liegt das Problem, Cole? Meinst du, Wyatt glaubt dir nicht?«
    Brandon lehnte sich in seinem Bürosessel zurück. »Wenn er erst das ganze Beweismaterial gesehen hat, wird er nicht daran zweifeln. Aber ich brauche Unterstützung, wenn ich um den Fall kämpfe.«
    »Um den Fall kämpfen?« Deans Körper spannte sich an. Er fürchtete, dass er wusste, worauf Brandon hinauswollte. Der Junge war zwar ein Computerfreak, aber er war zum FBI gegangen, weil er Verbrecher fangen wollte. Er war anscheinend tatsächlich der Meinung, ihre Gruppe sollte in einem Mordfall ermitteln, der in die Zuständigkeit des Bundesstaates Pennsylvania fiel – wie er selbst bereits zugegeben hatte.
    »Dir ist klar, dass niemand an den Erfolg unseres Teams glaubt, oder?«
    Dean starrte ihn an. Er hegte die Vermutung, dass das neue CAT gebildet worden war, um Blackstone scheitern zu lassen. Aber das hatte er nie laut ausgesprochen.
    »Sie werden versuchen, diesen Fall an sich zu reißen, sobald er bekannt wird«, setzte Brandon hinzu.
    »Da hast du recht, aber was kümmert es dich? Es ist nicht unser Fall; die Polizeibehörde vor Ort ist zuständig. Du solltest ihnen die Datei schicken und sie ermitteln lassen. Wenn sie Hilfe vom FBI wollen, um diesen kranken Bastard zu erwischen, können sie wie jeder andere auch das NCAVC fragen.« Dean sah noch einmal zum Bildschirm hinüber, und die Grausamkeit der Tat ließ ihn daran zweifeln, dass sie es hier mit einem »normalen« Mörder zu tun hatten. »Oder die BAU .«
    Die Behavioral Analysis Unit war eine Unterabteilung im National Center for the Analysis of Violent Crime des FBI . Aber so, wie die Dinge in der BAU derzeit liefen, war von dort vorerst keine Hilfe zu erwarten. Die Abteilung war überarbeitet, völlig ausgebucht und konnte nur in einem Bruchteil der Fälle, bei denen die vor Ort zuständigen Behörden sie zurate zogen, die angeforderte Unterstützung leisten.
    Brandon reckte sichtlich entschlossen das Kinn. »Das siehst du falsch, und ich werde es dir beweisen. Und dann können wir Wyatt gemeinsam davon überzeugen, dass uns der Fall rechtmäßig zusteht.«
    Dean runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen. Er war nicht sicher, ob er noch mehr erfahren wollte. Eine plötzliche Erkenntnis jagte ihm Angst ein: »Sie ist nicht das einzige Opfer.«
    Als der junge Mann den Kopf schüttelte, spürte Dean, wie seine Knie nachgaben. Er ließ sich auf einen leeren Stuhl fallen. Ihm war klar, dass er bei dem, was Brandon ihm noch erzählen würde, besser sitzen sollte.
    »Es gibt noch mehr Opfer, und zwar verteilt über vier Bundesstaaten.«
    Scheiße!
    »Und jedes von ihnen hat einen Bezug zum Web.«
    Riesenscheiße!
    Jetzt begriff er, warum Cole den Fall unbedingt behalten wollte und warum er befürchtete, dass das nicht gehen würde. Wyatt Blackstone restlos zu überzeugen war die einzige Möglichkeit, um nicht im Handumdrehen von der Ermittlung ausgeschlossen zu werden. Die Videos wurden online ausgestrahlt; manche würden argumentieren, dass dies noch nicht unbedingt einen Bezug zum Internet bedeute. Und dass das NCAVC , zu dem sowohl das ViCAP als auch die BAU gehörten, zur Koordinierung der Untersuchungen besser geeignet sei.
    Vielleicht hatten sie recht. Dean musste sich eingestehen, dass es ihn nicht besonders störte, wenn das das Ende vom Lied sein sollte. Auf so eine Sache war er nicht gefasst. Seinen sicheren Arbeitsplatz im ViCAP hatte er aufgegeben und sich einem experimentellen Team angeschlossen, weil er auf ein bisschen Normalität gehofft hatte, ein bisschen Regelmäßigkeit, damit er wieder vor Gericht gehen und seiner Exfrau mehr Zeit mit seinem siebenjährigen Sohn abringen konnte.
    Auch wenn Dean tief in seinem Innersten, wo der Bulle in ihm steckte, das Verlangen verspürte, diesen Bastard selbst zur Strecke zu bringen. Allerdings hatte er sich mit seinem beruflichen Wechsel von genau solchen üblen
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