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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod
Autoren: Leslie Parrish
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zugänglichen Spielwiese. Für diejenigen, die Mord­szenen durchspielen möchten, während andere bewundernd zuschauen und applaudieren.«
    »Virtueller Mord«, versetzte Dean.
    »Zunächst. Aber vor fast anderthalb Jahren änderte sich etwas. Dieser unbekannte Typ tauchte auf. Nennt sich der Sensenmann.«
    Wie originell!
    »Sein Avatar hat einen schwarzen Umhang und einen Totenschädel, das Standard-Outfit, das Gevatter Tod an Halloween trägt. Er lädt Leute in einen neuen Club innerhalb von Satan’s Playground ein. Einen Club für diejenigen, die echte Menschen sterben sehen wollen.«
    Dean würde gerne glauben, dass so ein Club nicht viele Mitglieder hätte. Aber nach zwölf Jahren als Polizeibeamter wusste er es leider besser.
    Immer noch musste Brandon die überschüssige Energie loswerden, die ihn stets wie eine nervöse Aura umgab. Jetzt begann er, mit dem Stift auf den Tisch zu klopfen, ein hektischer, alles untermalender Stakkato-Rhythmus. »Seine erste Filmvorführung war kostenlos zugänglich. Zu Werbezwecken. Nur um zu beweisen, dass er es kann.«
    Dean wollte sich vergewissern, dass er das richtig verstand. »War das die Frau, die wir gerade gesehen haben – die auseinandergerissen wurde?«
    »Nein. Das kam erst später. So wie ich das sehe, wurde das erste Video letztes Jahr im April hochgeladen. Darauf sieht man eine Frau, die an einen Baum gebunden und langsam aufgeschlitzt wird. Wie gesagt, eine Gratisprobe, um zu zeigen, dass er es ernst meint. Danach folgten weitere Videos, alle ein bis zwei Monate ein neues, und nach diesem ersten Werbegeschenk fing er an, Geld zu verlangen.«
    Lily verzog angewidert das Gesicht. »Für das Privileg, ihm zuzuschauen?«
    Brandon schüttelte den Kopf. »Zunächst nicht, obwohl er das jetzt auch macht.«
    »Wofür nimmt er dann Geld?«, fragte Mulrooney. Er lehnte sich zurück und verschränkte seine riesigen Arme vor der muskulösen Brust. »Je nachdem, ob man diese widerliche Scheiße in Schwarz-Weiß oder in Farbe sehen will? Mord auf Wunsch? Kill-per-View?«
    »Das kommt dem schon ziemlich nahe.« Brandon hielt den Stift still und sah alle nacheinander an, wie um zu betonen, dass jetzt etwas kam, was besonders wichtig war.
    »Er veranstaltet Auktionen, sodass sich die anderen Clubmitglieder an den Morden beteiligen können. Innerhalb von 72 Stunden nach der Auktion wird der neue Titel einer ›Vorstellung‹ auf dem Display des Autokinos angezeigt.«
    »Mit allen Schikanen, was?«, brummte Jackie.
    »Bis hin zu der Eisdiele, in der man kleine Kinder verführen kann.« Brandon wandte sich schnell wieder seinem eigentlichen Thema zu. »Die Mitglieder fahren in ihren blöden Cyber-Autos vor und parken vor der Leinwand. Sie mampfen virtuelle Hotdogs und Popcorn und schauen sich eine fünfminütige Vorschau an. Wenn sie den vollen Eintrittspreis zahlen, dürfen sie für die ganze Vorführung bleiben. Die ist allerdings ganz und gar nicht virtuell. Sie ist echt, wie ihr gesehen habt.«
    »Der verdammte Scheißkerl wird wahrscheinlich steinreich dabei – und berühmt. Und holt sich einen runter«, grollte Mulrooney.
    »Nach den Auktionssummen und den Eintrittspreisen zu urteilen, wahrscheinlich schon.«
    Dean bemerkte sofort, was Brandon ihnen verschwiegen hatte, und fragte: »Was ist denn der Zweck dieser Auktionen? Inwiefern nimmt das Publikum teil?« Ihm fiel etwas ein, das es ihnen erleichtern konnte, diesen Typen zu schnappen. »Kaufen die Leute die Dienste eines virtuellen Attentäters, der ungeliebte Ehepartner oder ihre Feinde im wahren Leben umbringt?« Wenn sie einen einzigen Kunden zu fassen bekamen, konnten sie den Sensenmann zur Strecke bringen.
    Brandon schüttelte den Kopf. »So einfach ist es nicht.«
    Nichts war einfach an dieser Geschichte, dachte Dean bei sich.
    »Er versteigert nicht das Recht, das Opfer auszuwählen. Tatsächlich darf der Gewinner der Auktion nicht mitbestimmen, wer umgebracht wird.« Er seufzte schwer und ließ voller Abscheu seine Schultern herabsinken. Schließlich kam Brandon zum Kern der Sache. »Er versteigert das Recht, die Tötungsmethode festzulegen.«
    Während alle versuchten, den Sinn seiner Worte zu erfassen, herrschte einen Moment lang Stille. Dann begann Wyatt langsam zu sprechen. »Also kann jeder mit einer Vorliebe für eine bestimmte Tötungsart gegen ein Entgelt bei dieser Hinrichtungsmethode zuschauen, die zu seinem persönlichen Vergnügen angewandt wird. Und zum Vergnügen anderer, die bezahlen, um
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