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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition)
Autoren: Michael Connelly
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über die Wand rechts daneben und drückte vier Schalter. Die Küche wurde in grelles Licht getaucht. Links führte eine offene Tür zu einem Pool hinaus.
    Bosch schwenkte die Pistole durch den Raum, aber es war niemand zu sehen.
    »Er ist weg!«
    Bosch lief zu der offenen Tür und drückte sich, damit sich seine Silhouette nicht gegen das Licht abzeichnete, um den Türrahmen ins Freie. Das dunkle Wasser des rechteckigen Pools schimmerte im Licht aus der Küche, aber dahinter war nur undurchdringliches Dunkel. Bosch konnte nichts erkennen.
    »Ist er weg?«
    Bosch drehte sich um. Mendenhall stand hinter ihm.
    »Er ist irgendwo da draußen.«
    Bosch ging wieder hinein, um den Rest des Hauses zu durchsuchen. Das Erste, was er dort sah, war eine wie Blut aussehende Flüssigkeit, die unter einer Tür neben dem riesigen Edelstahlkühlschrank hervorsickerte. Er zeigte mit dem Finger darauf, als Mendenhall in die Küche kam. Sie brachte ihre Waffe in Anschlag, als Bosch nach dem Türknauf griff.
    Die Tür öffnete sich auf eine Speisekammer, in der zwei tote Männer lagen. In einem von ihnen erkannte Bosch sofort Carl Cosgrove wieder. Der andere war Frank Dowler, vermutete er. Wie der Hund hatten beide eine Einschusswunde hinter dem linken Ohr. Der Umstand, dass Cosgroves Leiche auf der Dowlers lag, ließ Rückschlüsse auf die Reihenfolge der Morde zu.
    »Drummond sagt Cosgrove, er solle Dowler ins Haus bitten. Daraufhin erschießt er Dowler hier drinnen – das war der erste Schuss –, dann den Hund und zum Schluss sein Herrchen.«
    Bosch war sich zwar im Klaren darüber, dass er sich hinsichtlich der Abfolge täuschen konnte, aber keinerlei Zweifel hatte er, dass es seine Pistole war, die Drummond benutzt hatte. Auffällig waren auch die Ähnlichkeiten zu dem Mord an Christopher Henderson vierzehn Jahre zuvor. Er war in eine kleine Küchenkammer gestoßen und mit einem Schuss in den Hinterkopf hingerichtet worden.
    Mendenhall ging neben den beiden Toten in die Hocke und tastete nach ihrem Puls. Bosch wusste, es war aussichtslos. Mendenhall schüttelte den Kopf und wollte etwas sagen, wurde aber von einem hohen metallischen Pfeifen unterbrochen, das den Flur herunterkam.
    »Was ist das?« Mendenhall hatte Mühe, den anschwellenden Lärm zu übertönen.
    Bosch blickte durch die offene Küchentür den Flur hinunter, der das ganze Haus durchzog.
    »Das ist Cosgroves Hubschrauber.« Bosch war bereits losgerannt. »Drummond hat einen Pilotenschein.«
    Er stürmte den Flur hinunter und durch die offene Haustür. Mendenhall war nur wenige Schritte hinter ihm. Fast im selben Moment krachte eine Salve in den Holzrahmen der Eingangstür. Wieder warf sich Bosch zu Boden und rollte hinter einen der Pflanzkübel aus Beton, die den Aufgang und die Wendeschleife säumten.
    Er spähte über den Rand des Kübels. Der Hubschrauber stand noch auf der betonierten Plattform, aber seine Rotoren drehten sich immer schneller, und er war kurz vor dem Abheben. Als Bosch sich zu der von innen erhellten Eingangstür umdrehte, sah er, dass sich Mendenhall direkt hinter dem Eingang auf dem Boden wälzte. Sie hielt eine Hand auf ihr linkes Auge.
    »Mendenhall!«, schrie er. »Bleiben Sie im Haus! Sind Sie verletzt?«
    Mendenhall antwortete nicht. Sie robbte weiter nach drinnen und suchte Deckung.
    Bosch spähte wieder über den Pflanzkübel. Der Motor des Hubschraubers heulte immer lauter, und die Rotoren hatten fast ihre Startgeschwindigkeit erreicht. Obwohl die Tür der Kanzel noch offen war, konnte Bosch nicht nach drinnen sehen. Aber es konnte nur Drummond sein. Nachdem Boschs Flucht seine Pläne durchkreuzt hatte, versuchte der Sheriff nur noch, seinerseits zu entkommen.
    Bosch sprang hinter dem Pflanzkübel hervor und feuerte mehrere Male auf den Hubschrauber. Nach vier Schüssen war sein Magazin leer, und er rannte ins Haus zurück. Er ging neben Mendenhall in die Hocke und warf das Magazin seiner Pistole aus.
    »Hat es Sie erwischt, Detective?«
    Er drückte das zweite Magazin in die Pistole und beförderte eine Kugel in die Kammer.
    »Mendenhall! Sind Sie verletzt?«
    »Nein! Das heißt, ich weiß nicht. Mir ist was ins Auge geflogen.«
    Er packte ihren Arm, um ihre Hand von ihrem Auge wegzuziehen. Sie wehrte sich.
    »Lassen Sie schon sehen.«
    Sie gab nach, und er zog ihre Hand zurück. Er untersuchte sorgfältig ihr Auge, konnte aber nichts erkennen.
    »Getroffen sind Sie jedenfalls nicht, Mendenhall. Wahrscheinlich ist Ihnen ein Splitter
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