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Bis zum Horizont

Bis zum Horizont

Titel: Bis zum Horizont
Autoren: Richard Paul Evans
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mir den Weg zur nächsten Bowlingbahn beschreiben, als Nicole in die Lobby kam. Sie lächelte, als sie mich sah. »Alan!«
    Wir umarmten uns. »Schön, dich zu sehen«, sagte ich. Es war erst achtzehn Tage her, aber es kam mir vor, als hätte ich Spokane schon vor einem Jahr verlassen.
    Nicole sah sich in der Hotellobby um. »Wo ist sie?«
    »Kailamai, komm her.« Ich winkte sie zu uns herüber. »Ich stelle dir meine Freundin vor.«
    Kailamai, die unser Wiedersehen beobachtet hatte, stellte ihre Pfannkuchen hin und kam herüber.
    »Das ist meine Freundin Nicole«, sagte ich.
    »Hallo«, sagte Kailamai ungewöhnlich förmlich. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen«, sagte Nicole. »Alan hat mir viel von dir erzählt.«
    »Gutes, hoffe ich.«
    »Nur Gutes«, sagte Nicole. »Hast du etwas dagegen, wenn ich den Tag heute mit euch beiden verbringe?«
    »Kein Problem.«
    Nicole wandte sich an mich. »Und? Was steht auf dem Programm?«
    »Ich dachte, ein bisschen Bowlen könnte ganz nett sein«, schlug ich vor.
    »Gehst du gern bowlen?«, fragte Nicole Kailamai.
    »Wer tut das nicht?«, sagte Kailamai.
    »Dann lasst uns bowlen gehen«, sagte Nicole.
    Kailamai blickte zwischen Nicole und mir hin und her. »Wenn ihr zwei lieber allein sein wollt …«
    »Auf gar keinen Fall«, sagte ich.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, du hast uns am Hals.«
    Kailamai lächelte. »Gut, das klingt nach Spaß.«
    Wir stiegen in Nicoles Malibu und fuhren ein paar Meilen zu einer Bowlingbahn namens Kingpin Lanes. Wir waren alle erbärmliche Bowlingspieler. Unsere gemeinsame Punktzahl würde noch nicht einmal einen anständigen IQ ergeben, aber das machte es nur umso lustiger.
    Nach einem Wurf sagte Kailamai: »Was haben eine meiner Bowlingkugeln und ein Betrunkener gemeinsam?«
    »Was denn?«, sagte ich.
    »Beide haben gute Chancen, in der Gosse zu enden.«
    Danach besuchten wir eine Shopping-Mall, und Nicole und Kailamai zogen los, um Kleider zu kaufen. Ich stöberte unterdessen in einer Buchhandlung und setzte mich dann in den Innenhof, um eine Zeitschrift zu lesen und einen Orange Julius zu trinken. Eine Stunde später fanden sie mich.
    »Sehen Sie mal, was Nicole mir gekauft hat.« Kailamai hielt aufgeregt eine Jeansjacke mit weißem Stickmuster und Strasssteinen hoch. »Diese coole Jacke.«
    »Sie hat sie selbst ausgewählt«, sagte Nicole. »Kailamai hat einen tollen Geschmack. Sie hat mir geholfen, die perfekte Jeans zu finden.«
    Ich lächelte. Die beiden verstanden sich schon jetzt. Nach dem Einkaufen fuhren wir zurück zum Montana Club zum Mittagessen.
    Auf dem Weg ins Restaurant bekam Nicole einen Anruf. Sie blieb draußen in der Lobby des Restaurants, während Kailamai und ich uns schon einmal an unseren Tisch setzten.
    »Und? Wie findest du Nicole?«, fragte ich.
    »Ich finde, ihr zwei solltet heiraten.«
    Ich lächelte ironisch. »Das habe ich nicht gemeint.«
    »Ich finde, sie ist echt cool. Sie sollte mit uns nach Yellowstone kommen.«
    »Nein, sie muss zurück zur Uni.«
    Kailamai sah enttäuscht aus.
    Ein paar Minuten später kam Nicole in den Speiseraum und nahm neben Kailamai Platz.
    »Alles okay?«, fragte ich.
    »Das war meine Schwester.« Sie verdrehte die Augen. »Sie ruft in letzter Zeit oft an.« Sie wandte sich an Kailamai. »Und was gibt’s hier Gutes?«
    »Ich hatte gestern Abend süße Pommes frites und den French Dip«, sagte Kailamai. »Beides war super. Irgendwann werde ich versuchen, diese Pommes frites selbst zu machen.«
    »Du kannst kochen?«, fragte Nicole.
    »Ein bisschen. Ich kann einen erbärmlichen Käsetoast machen, und ich kann Pizzateig machen. Ich wollte mal Köchin werden. Entweder das oder Richterin.«
    Nicole lachte. »Du hast sehr unterschiedliche Interessen.«
    »Na ja, in beiden Fällen muss man dafür sorgen, dass alles richtig gemacht wird.«
    »Da hast du völlig recht«, sagte Nicole.«
    Nachdem die Kellnerin unsere Bestellung aufgenommen hatte, ging Kailamai auf die Toilette. Als sie gegangen war, sagte ich: »Und? Was meinst du?«
    Nicole lächelte. »Ich finde, sie ist toll. Ich finde, das ist eine tolle Idee.«
    »Was ist, wenn es nicht klappt?«
    Nicole nickte. »Damit befassen wir uns, wenn es so weit ist – falls das überhaupt je nötig sein wird. Ich mache mir keine Sorgen. Ich habe ein gutes Gefühl bei ihr. Es wird schön sein, wieder Gesellschaft zu haben.«
    »Willst du sie selbst fragen, oder soll ich es tun?«
    »Vielleicht
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