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Bis hierher und nicht weiter

Bis hierher und nicht weiter

Titel: Bis hierher und nicht weiter
Autoren: Katherine Garbera
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mit Liebe überhäufen, denn seine Augen verrieten, dass es eine große, kalte, dunkle Stelle in seinem Herzen gab.
    Trotz ihrer fürsorglichen Gefühle nahm sie ihn vor allem als Mann wahr. Ein sinnlicher Schauer durchlief sie bei der Erinnerung an sein charmantes Lächeln. Aber sein Charme hatte etwas Künstliches. Als hätte Preston vor langer Zeit gelernt, wie man Frauen manipuliert, und als würde er nicht mehr darüber nachdenken, was er tat.
    „Waren Sie nie verliebt?”
    „Nein. Aber ich habe es das eine oder andere Mal mit Lust probiert. Und Sie?”
    „Ich muss beides verneinen. Aber ich bin überzeugt, dass irgendwo dort draußen meine wahre Liebe auf mich wartet.”
    „Was macht Sie so sicher?”
    Seine tiefe, raue Stimme ließ Lily erschauern. Sie fragte sich, ob ihre Reaktion darauf zurückzuführen war, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte, oder ob es vielleicht mit der Tatsache zu tun hatte, dass sie zum ersten Mal seit sieben Jahren frei war. Sie musste nicht um neun zu Hause sein, um sicherzugehen, dass ihre Brüder ihre Hausaufgaben gemacht hatten und fertig zur Nacht waren. Sie musste nicht nach Hause eilen, um ihre Großmutter daran zu erinnern, ihre Medikamente zu nehmen. Jetzt war sie nur noch für sich selbst verantwortlich, und das machte ihr Angst.
    „Ich bin mir sicher, weil meine Eltern sich gefunden haben.”
    „Vielleicht war ihre Beziehung einfach Zufall.”
    „Wieso sind dann so viele Menschen auf der Suche nach diesem Gefühl?”
    „Weil man sie dazu gebracht hat, an etwas zu glauben, was es nicht gibt. Es ist eine Art Gehirnwäsche. Und jede Generation gibt diesen Glauben weiter, um nicht selbst dumm zu erscheinen.
    “
    „Preston!”
    Er hob eine Braue. „Beweisen Sie mir das Gegenteil.”
    „Wie?”
    Er fuhr auf den Parkplatz des Hotels, und ein Angestellter, kam, um den Wagen wegzubringen. Es war nicht Lilys Absicht, die Unterhaltung zu unterbrechen, doch es ging nicht anders. So faszinierend das Gespräch auch war, Preston war ihr Auftraggeber. Das durfte sie nicht vergessen.
    Ihr war klar, dass ihre Ansichten nicht unbedingt dem Zeitgeist entsprachen, aber sie hatte immer daran geglaubt, dass irgendwo der Richtige auf sie wartete. Ein Mann, der mit ihr in New Orleans leben und ihr helfen wollte, das Unternehmen zu führen, das sich seit drei Generationen im Besitz ihrer Familie befand.
    Der Portier öffnete ihr die Beifahrertür. Lily stieg aus und wartete auf Preston. Doch als Preston dem Angestellten die Wagenschlüssel gab und auf sie zukam, vergaß sie das alles. Denn auch wenn er nicht an die Liebe glaubte - er ließ ihr Herz höher schlagen und weckte ihre Sehnsucht, seinen Mund auf ihren Lippen zu spüren.
    Er zog sie in eine kleine Nische neben dem Eingang. „Möchten Sie noch immer beweisen, dass die Liebe existiert?”
    „Ja.”
    „Finden Sie jemanden, der aus Liebe geheiratet hat, und ich gebe Ihnen, was Ihr Herz begehrt.”
    Sie fragte sich, ob er bereit war, den Preis zu zahlen, den sie sich vorstellte. Denn möglicherweise war dieser Mann mit der zynischen Weltsicht und dem nüchternen Blick genau das, was ihr Herz begehrte.
    Preston Dexter kam ihr vor wie ein Abenteuer, das nur darauf wartete stattzufinden. Sein sinnlicher Blick verhieß mehr Aufregung, als sie in ihrem ganzen bisherigen Leben gehabt hatte, und das versetzte sie in prickelnde Erregung.
    Andererseits hatte sie nicht umsonst ihr Leben damit verbracht, das Familienunternehmen zum Erfolg zu führen und zwei Rabauken großzuziehen. „Abgemacht.”
    Preston bat die Hostess, einige Zimmer des Hotels besichtigen zu dürfen. Obwohl es gegen die Hausordnung verstieß, erlaubte sie ihnen einen Rundgang. Preston nannte Lily eine Liste mit Dingen, die ihm gefielen, und Stücken, die sie für das ,White Willow House’ finden sollte. Sie verweilten in einem der Salons. Das elegante Sofa war viel zu klein für den modernen Mann, aber genau richtig für die reizende Frau, die darauf saß, um sich Notizen zu machen.
    So sicher er sich auch war, dass Lily kein Paar finden würde, das nur aus Liebe geheiratet hatte, wünschte er sich doch, es würde ihr gelingen - damit er ihr geben konnte, was ihr Herz begehrte.
    „Dieses Hotel ist wunderbar”, sagte sie.
    „Nicht so wunderbar wie Sie”, erwiderte er und meinte es auch. Er beherrschte die Kunst des Komplimentemachens und hatte schon fast vergessen, wie man aufrichtig war. Aber Lily erinnerte ihn wieder daran. Sie war umwerfend naiv in
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