Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis hierher und nicht weiter

Bis hierher und nicht weiter

Titel: Bis hierher und nicht weiter
Autoren: Katherine Garbera
Vom Netzwerk:
Problem. Wie Sie wissen, habe ich nicht vor, ,White Willow House’ zu meinem Zuhause zu machen. Es ist nur das neueste Hotel in der ,Dexter Resort & Spa’-Kette.”
    Sie schlug die Beine übereinander und merkte, wie sich der Schlitz in ihrem Rock teilte. Sie zog ihn wieder zusammen, da es ihr unangenehm war, so viel Oberschenkel zu zeigen. „Mr. Rohr erwähnte das mir gegenüber. Ich möchte ein Image kreieren, das zur Unternehmenskultur der ,Dexter’-Kette passt. Da Sie meine beiden Entwürfe zurückgeschickt haben, dachte ich, es sei das Beste, wenn wir uns einmal persönlich treffen.”
    „Ich kann Ihre Fragen etwa fünfzehn Minuten lang beantworten. Leider habe ich eine Verabredung zum Dinner auf der anderen Seite der Stadt. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass Ihre Firma einen ausgezeichneten Job bei der Inneneinrichtung machen wird.”
    Lily entspannte sich, denn die Unterhaltung drehte sich nun um das Berufliche. Dexter war ein viel beschäftigter Mann und ein wenig ungeduldig mit ihr, weil sie ein persönliches Treffen verlangt hatte. Tatsächlich hatte er dieses Treffen schon zwei Mal verschoben, doch ein drittes Mal hatte sie sich nicht vertrösten lassen. Als Chef von ,Dexter’ hatte er genaueste Kenntnisse über die inneren Strukturen des Unternehmens und seiner Kultur. Lily brauchte diese Informationen, die sie nicht aus einem Jahresbericht oder Prospekt bekommen konnte. Sie wollte nicht bloß eine Hotellobby mit Antiquitäten kreieren, sondern eine behagliche, anheimelnde Atmosphäre.
    Sie konzentrierte sich darauf, auf einen imaginären Punkt oberhalb seiner einen Schulter zu blicken, um nicht auf sein Kinngrübchen zu achten oder die Art, wie seine Augen durch ihre Kleidung hindurchzusehen schienen.
    „Ich möchte, dass die Zimmer, die ich einrichte, die Persönlichkeit einer Familie oder eines Unternehmens widerspiegeln.”
    „Dabei helfe ich Ihnen gerne. Ich war beeindruckt von Ihrer Arbeit im ,Seashore Mans ion’ auf Hilton Head”, erwiderte er und lächelte ihr zu. Er besaß unbestreitbar Charisma. Nicht wie die Hollywoodgrößen, deren Ausstrahlung oft nur Schein war. Nein, seine Begeisterung für sein Unternehmen ließ ihn auf eine Weise lebendig wirken, wie sie es selten bei einem Mann erlebt hatte.
    „Woher wissen Sie, dass ich das ,Seashore’ eingerichtet habe?”
    Diese Arbeit war ein Gefallen für eine ehemalige Mitstudentin und deren neuen Ehemann gewesen, ihr erster gewerblicher Auftrag.
    Preston kniff die grauen Augen zusammen und richtete den Blick auf ihren Mund. Hatte sie da etwas? Oh, verdammt, wahrscheinlich war ihr Lippenstift auf ihren Zähnen verschmiert.
    „Der Besitzer ist ein Freund von mir”, antwortete er.
    Lily fuhr sich mit der Zunge über die Zähne, in der Hoffnung, die Lippenstiftspuren wegzuwischen. Er kannte Kelly?
    „Ich habe sechs Wochen dort verbracht, in denen ich mit Brit und Kelly redete, ehe wir mit der Arbeit begannen. Ihr Zeitplan, Mr. Dexter, ist allerdings ein wenig enger.”
    Sie nahm ihren Terminplaner aus dem Aktenkoffer und fing an, sich Notizen zu machen. Der Terminplaner war so etwas wie ein Rettungsseil für sie, an das sie sich klammern konnte. Über den ersten Termin dieses Tages hatte sie „entspann dich” geschrieben. Sie musste lächeln, als sie das jetzt las. Sie hatte au
    ßerdem eine Liste mit Fragen erstellt, da sie schon vermutet hatte, dass Dexter ihr nicht die dreißig Minuten gewähren würde, um die sie gebeten hatte.
    „Nun, was möchten Sie über .Dexter Resort’ wissen? Wir sind eine aus einem Familienunternehmen entstandene Firma, die seit den frühen zwanziger Jahren beständig wächst.”
    „Ich habe Ihren Jahresbericht gelesen und Ihre Werbeprospekte. Erzählen Sie mir etwas über sich und worauf Sie besonderen Wert legen, wenn Sie in einem Hotel wohnen.”
    Erneut kniff er die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
    Lily hatte Gelegenheit, sein Gesicht genauer zu betrachten. Seine Kinnpartie war besonders stark ausgeprägt, und wenn sie hinsichtlich ihrer beruflichen Qualifikation kein Selbstbewus stsein gehabt hätte, wäre sie aufgestanden und gegangen.
    „Was haben meine Vorlieben mit der Hotellobby oder den Gästezimmern zu tun?”
    Sie wartete des Effekts wegen. Offenbar war Dexter es gewohnt, dass die Leute sprangen, wenn er es wünschte.
    Andererseits war sie das ebenfalls gewohnt. „Dadurch kann ich die Auswahl eingrenzen.”
    „Kaufen Sie, was Rohr Ihnen gesagt hat”, meinte er kühl.
    „Wenn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher