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Bis hierher und nicht weiter

Bis hierher und nicht weiter

Titel: Bis hierher und nicht weiter
Autoren: Katherine Garbera
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Sie nicht mehr von mir wollen, als dass ich nach einer fertigen Liste Antiquitäten einkaufe, Mr. Dexter, sollten Sie sich vielleicht nach einem anderen Inneneinrichter umschauen.”
    „Ich will den gleichen Service, den Sie dem ,Seashore’ haben zukommen lassen.”
    Sie lächelte. „Tja, dann werde ich einige Antworten brauchen.”
    „Haben Sie Brit auch diese Fragen gestellt?” Er hob eine Braue.
    Also kannte er nicht Kelly, sondern Brit.
    „Nein, ich habe Kelly gefragt. Haben Sie eine Frau?” Diese persönliche Frage verblüffte ihn anscheinend, denn er lehnte sich zurück und sagte eine Minute lang gar nichts.
    „Nein.”
    Lily kritzelte etwas auf die leere Seite in ihrem Planer. Wie hatte sie ihm eine solche Frage stellen können? „Tut mir Leid. Ich hätte meine Nase nicht in Ihr Privatleben stecken dürfen.”
    „Schon gut”, sagte er. „Ich habe Sie ja dazu getrieben. Wieso haben Sie nicht klein beige geben?”
    Zum ersten Mal seit Beginn ihrer Unterhaltung sah sie ihm direkt in die Augen. Anstelle der Reserviertheit waren Neugier und unverblümtes männliches Interesse getreten.
    „Würden Sie an meiner Stelle klein beigeben?” fragte sie und drehte so den Spieß einfach um. Preston Dexter hatte etwas an sich, das sie vermuten ließ, er würde sie manipulieren, wenn sie nicht Acht gab.
    „Nein, aber ich es gewohnt, dass die Leute springen, wenn ich es ihnen befehle.”
    „Ich auch”, erwiderte sie belustigt.
    Dexter lachte, und einen Moment lang schüchterte er sie nicht mehr ein. Sein Gesicht verriet eine Spur Verletzbarkeit und Heiterkeit. Sie grinste, wohlwissend, dass das Eis gebrochen war.
    Lachen erleichterte es sehr, Vertrauen zu entwickeln.
    „Wo haben Sie gelernt, Be fehle zu erteilen?” erkundigte er sich.
    „Ich habe meine beiden jüngeren Brüder großgezogen. Die hätten jeden niedergetrampelt, der sich nicht zu behaupten weiß.”
    Sie merkte, dass er weitere Fragen über ihre Herkunft stellen wollte, doch er beherrschte seine Neugier und begann, ihr von seinen Vorlieben bei der Einrichtung eines Hotels zu erzählen. Er war ein kultivierter Mann, aber sein Geschmack war simpel.
    „Ich will nicht das Gefühl haben, mich in einem Museum zu befinden, wo ich nichts mehr anfassen darf, oder dass, wenn ich mich auf einen Stuhl setze, er jeden Moment zusammenbrechen könnte”, sagte er, und Lily begann, diesen kühlen, harten Mann hinter dem Schreibtisch zu mögen, und das machte ihr Angst.
    Denn er kam ihr vor wie ein einmaliges Abenteuer, und sie war absolut kein abenteuerlustiger Mensch.
    Gewöhnlich gab Preston den Launen eines Dekorateurs, der ihn zu sprechen verlangte, nicht nach. Er zog es vor, diese Arbeit von Jay Rohr leiten zu lassen, einem seiner Direktoren. Er vertraute auf Jays Meinung, weil er ihm ein Spitzengehalt zahlte.
    Eine der Lektionen, die er in seiner Kindheit von seiner Mutter gelernt hatte, war, dass man bekommt, wofür man bezahlt.
    Als Jay ihn gebeten hatte, sich mit der Dekorateurin zu treffen, war Preston verärgert gewesen und hatte nur widerwillig zugestimmt. Jetzt war er froh, dass er es getan hatte. Er hatte damit gerechnet, dass sie fordernd und penetrant sein würde. Die rechthaberische Sorte Frau, die einen seiner leitenden Angestellten manipuliert hatte, damit er Jay dazu brachte, etwas zu tun, was er normalerweise nicht machte.
    Preston hatte nicht damit gerechnet, dass Lily Stone ihn als Frau ansprechen könnte. Alle anderen Dekorateurinnen, die er bei den Eröffnungen seiner Hotels kennen gelernt hatte, waren eher reife, matronenhafte Frauen gewesen. Lily Stone hingegen besaß eine Frische, der er noch nie vorher begegnet war. Oh, sie war auch elegant, und dennoch unterschied sie sich von den modebewussten Frauen, die er in der Vergangenheit kennen gelernt hatte.
    Ihre langen, sexy Beine ließen ihn an sinnliche Nachmittage im Bett denken, was für ein geschäftliches Treffen völlig unpassend war. Es gefiel ihm, dass sie ständig am Saum ihres Rocks zupfte.
    Als sie den Raum betreten hatte, hatte sie Professionalität ausgestrahlt, in die sich jedoch eine echte Freundlichkeit mischte, die selten war in der Welt des Big Business. Er nahm sich vor, sich über ihr Unternehmen zu erkundigen. Woher stammte sie?
    Beim Händeschütteln war ihm aufgefallen, wie weich ihre Haut war. Sie hatte gepflegte Hände, mit praktischen kurzen Nägeln. Unwillkürlich stellte er sich diese Hände auf seinem Körper vor. Sofort überlief ihn ein Schauer der
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