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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet
Autoren: Jennifer Apodaca
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Weg ginge. Aber man konnte mir nicht mehr so leicht Angst einjagen wie früher. Auch wenn ich oft ein bisschen zu gefährlich lebte, so war ich doch lernfähig. »Einfache Bürgerin? Ich arbeite allerdings nebenbei für einen Privatdetektiv, Detective Vance. Das ist völlig legal.« Vielleicht.
    »So wie Sie nebenbei Liebesromane schreiben. Hm, ich frage mich, wie viele Ihrer Kollegen davon wissen?«
    Seine braunen Augen wurden härter. »Ich könnte Ihnen Schwierigkeiten machen, Shaw, und Ihrem Freund, dem Privatdetektiv.«
    »Wahrscheinlich. Aber dann könnte ich Ihnen Schwierigkeiten machen, Vance. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht ganz den Polizeiregeln entsprach, mich als Köder zu verwenden, und Gott weiß, dass es mir gefallen würde, allen Polizisten, die mir über den Weg laufen, von ihrer Nebentätigkeit als -

    Liebesromanautor zu erzählen.«
    Während der angespannten Stille, die nun folgte, schnurrte das Kätzchen. Ich weigerte mich wegzusehen. Vance und ich waren mit unseren Drohungen an einem toten Punkt angekommen. Ich glaubte, dass er es ernst meinte, und ich wusste, dass ich es ernst meinte.
    Schließlich entspannten sich seine Schultern, und er trank einen Schluck Bier. Dann streckte er den Arm aus und stellte die Bierflasche auf den Tisch zwischen dem Sofa und dem Sessel.
    Er sah mich an und sagte: »Ich schwöre, dass ein Mann bei Ihnen nur an zwei Dinge denken kann.«
    »Die wären?«
    Vance schob Ali von seinem Schoß und stand auf. Er ging zur Haustür und sah sich zu mir um. »Mord und Sex.«
    Dann öffnete er die Tür.
    Erschrocken dachte ich: In dieser Reihenfolge? Warum nicht zuerst den Sex und dann den Mord? Dann merkte ich, dass Vance noch nicht gegangen war, sondern in der Tür stand.
    »Pulizzi«, sagte Vance.
    »Vance«, sagte Gabe.
    Scheiße. Die beiden hatten ihre breitbeinige Polizistenhaltung eingenommen, die Brust herausgestreckt, das Kinn angehoben und tiefes Misstrauen im Blick.
    Ali hob den Kopf von der Couch und winselte.
    Schließlich sagte Gabe: »Wegen Ihnen hätte Sam umgebracht werden können.«
    Okay, jetzt hatte ich es begriffen. Gabe wusste, dass Vance mir mehr oder weniger eine Falle gestellt hatte. Ich setzte die Katze auf die Couch und stand auf. »Gabe, Vance konnte nicht ahnen, was Tristan tun würde.« Ich log, weil Vance eine Waffe trug und Gabe höchstwahrscheinlich auch. Die beiden sahen für meinen Geschmack ein bisschen zu waffenverrückt aus.

    Gabe sah mich nicht mal an. »Er wusste es. Hätte er es mir erzählt, wäre ich hier bei dir gewesen, anstatt ihm bei seiner Schauspielerei in der Tierhandlung zuzusehen.«
    Seine Worte waren steinhart. Gabe war wütend. Richtig wütend. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
    »Gehen Sie mir aus dem Weg, Pulizzi«, befahl Vance.
    Die Temperatur im Wohnzimmer fiel um zehn Grad. Mein Kopf dröhnte, mein Hals tat weh, und meine Muskeln beschwerten sich. Ich war nicht fit genug für so einen Machowettbewerb. Ich sah zu Ali, die das Kätzchen scharf anschaute, und sagte: »Lass es in Ruhe.« Dann stakste ich zu den Männern hinüber. »Hört auf.«
    Sie drehten sich beide zu mir um.
    Ich wurde wütend. »Vance.« Ich sah ihn düster an. »Fahren Sie nach Hause.« Ich wandte mich Gabe zu und sagte: »Und du, komm rein und hör auf, dich wie mein Vater zu benehmen.
    Wenn ich ein Problem damit habe, dass Vance mich als Köder benutzt hat, um einen Mörder zu fassen, dann sage ich ihm das schon.«
    Gabes geschwungene Augenbrauen hoben sich über seinen dunklen, genervten Augen. Über seine italienischen Gesichtszüge huschten Humor und Wut. Schließlich ging er an Vance vorbei, als wäre dieser Luft.
    Vance stand da und beobachtete uns.
    Ich sagte: »Auf Wiedersehen, Vance.«
    Der Detective zögerte noch eine Sekunde, dann ging er und machte die Tür hinter sich zu.
    Ich wandte mich wieder Gabe zu.
    Er sah mich mit seinen dunklen Augen an. » Dein Vater? «
    »Was?« Jetzt, wo ich mir Gabe einen Augenblick anschauen konnte, fiel mir auf, wie gut er aussah. Schwarze Jeans, ein langärmeliges beiges Hemd, dessen Ärmel er bis über die Unterarme hochgeschoben hatte. Alles schön eng an seinem schmalen und kraftvollen Körper.
    Seine Lippen zuckten. »Du hast mir vorgeworfen, mich wie dein Vater zu benehmen. Das hat wehgetan, Babe.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und stand vor mir.
    »In Ordnung.« Ich sah schnell nach Ali. Sie lag auf der Couch und beobachtete die Katze auf dem Sessel. Zumindest lief ihr
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