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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet
Autoren: Justin C. Skylark
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beruhigen, dabei redete er friedlich auf sie ein, doch die Hunde hörten nicht auf ihn zu fixieren und mit fletschenden Zähnen in Schach zu halten.
    Das ganze Szenarium dauerte nur wenige Sekunden, doch Dylan kam es wie endlose Minuten vor. Wo war er nur hineingeraten? Worauf hatte er sich eingelassen?
    Zu seiner Erleichterung ertönte plötzlich eine Stimme aus der oberen Etage: „Stopp!“
    Die Hunde reagierten sofort, machten kehrt und liefen die Treppe wieder noch oben und verschwanden dort in einem der Zimmer.
    Dylan hielt den Atem an. Würde jetzt vielleicht der Moment kommen, auf den er schon den ganzen Tag gewartet hatte? Er lauschte und tatsächlich … Er hörte Schritte, fest, wenn auch langsam. Und sie kamen näher.
    Im Obergeschoss, wo Dylan drei Türen zu weiteren Räumen sah, rührte sich jemand. Und schließlich erschien eine dunkle Gestalt, trat aus einem der Zimmer hervor und bewegte sich langsam am Treppengeländer entlang. Das Licht war schummerig, aber Dylan erkannte sofort, dass es sich um einen großgewachsenen, athletisch gebauten Mann mit langen, dunkelblonden Haaren handelte, der auf ihn herunter blickte.
    „Ehm … Hi!“ Dylan hob seine rechte Hand ein wenig und lächelte verwegen. „Ich bin Dylan Perk, von der Band RACE …“, erklärte er. „Ich suche Thor Fahlstrøm … Wollte mit ihm sprechen … “
    Er erhielt keine Antwort, stattdessen schienen ihn die Augen des Mannes regelrecht zu durchbohren. Ungewollt schlug Dylans Herz schneller. Hatte er was Falsches gesagt?
    Der Mann ging das Geländer weiter entlang, steuerte auf die Treppe zu, dabei ließ er Dylan nicht aus den Augen. Vielleicht sprach er kein Englisch?
    Nein … Das konnte nicht sein. Wooden Dark sang doch sicher auch englische Texte, oder?
    Wenn es denn überhaupt Fahlstrøm war, der jetzt die knarrende Treppe hinab kam und ihn weiterhin anstarrte. War es ein böser Blick? Ein verachtender? Dylan konnte es absolut nicht einschätzen.
    Aber als der Mann immer näher kam, hatte er keine Zweifel mehr. Das war Thor Fahlstrøm!
    Das schmale Gesicht, die hohe Wangenpartie, die langen, welligen Haare, die ihn wie eine Art Wikinger erschienen ließen, erinnerten Dylan an die Fotos, die er gesehen hatte. Er war unspektakulär gekleidet, mit einem schlichten schwarzen, kurzärmligen T-Shirt, welches seine Tätowierungen an den Unterarmen und Händen nicht verdeckte. Dazu trug er eine dunkle, ausgewaschene Hose, ein Nietengürtel umschlang seine recht schmalen Hüften. Er war nicht geschminkt, hatte einen natürlichen hellen Teint, dazu starre, blaue Augen, einen Drei-Tage-Bart, der am Kinn länger wurde, wie Dylan erkennen konnte, als sie sich schließlich fast gegenüber standen. Um den Hals trug er ein paar Ketten, bestehend aus schwarzen Lederbändern und silbernen Satanskreuzen.
    Da kam sich Dylan mit seinem Schnallen -behafteten Zip-Mantel fast aufgedonnert vor.
    „Hva gjør du ønsker?“, fragte der Mann mit dunkler Stimme und unterbrach damit die merkwürdige Stille zwischen ihnen.
    „Sorry? Ich versteh dich nicht …“ Dylan lächelte verkrampft.
    „Was willst du?“, bekam er darauf zu hören, und es klang keineswegs freundlich.
    „Wie ich schon sagte“, erklärte Dylan noch einmal. „Ich bin Dylan Perk, von der Band RACE …“
    „Musst du mir nicht sagen, ich kenne dich Lackaffen“, antwortete der Mann, und bestätigte nun endgültig, dass es sich um Fahlstrøm handelte. Es stimmte also. Er hatte eine Abneigung gegen RACE und somit auch gegen Dylan. Die abfällige Bemerkung, die die Reporterin kaum zitieren wollte, war also wirklich gefallen.
    Dylan holte noch einmal Luft. Es musste doch einen Weg finden, um mal ganz vernünftig darüber reden zu können. Von Mann zu Mann …
    „Wie du vielleicht weißt, startet im Mai diese Tournee. Wooden Dark und RACE werden Headliner sein …“ Er versuchte bewusst, seine Stimme ruhig und gelassen klingen zu lassen.
    Fahlstrøm sah ihn immer noch durchbohrend an. „Ja, eine Schande ist das“, sagte er dazu.
    Dylan sah zu Boden, seufzte tief. Konnte der Typ ihn nicht einmal aussprechen lassen?
    „Okay.“ Er hob den Kopf wieder an. Jetzt hieß es wohl Klartext sprechen „Es ist mir völlig egal, was du von meiner Band und auch von mir hältst …“ Ja? War ihm das plötzlich egal?
    Er verfolgte Fahlstrøm, wie jener in das Kaminzimmer ging und sich an einer kleinen hölzernen Hausbar, bestehend aus Getränkeglocke und Beistelltisch, bediente und ein Glas Wein
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