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PR TB 127 Der Tödliche Aktivator

PR TB 127 Der Tödliche Aktivator

Titel: PR TB 127 Der Tödliche Aktivator
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Nie zuvor in seinem Leben war sich Tarmon dessen so sehr bewußt
gewesen, welche Bedeutung der Workkan für das Leben eines
Menschen hatte, wie an diesem Tag.
    Er hatte Angst, denn je länger sein Freund Satok ausblieb,
desto klarer wurde ihm, was alles auf dem Spiel stand. Zuvor hatte er
nie darüber nachgedacht.
    Er saß zu Füßen des Workej auf dem Hügel der
sich trennenden Wege und blickte nach Westen. Auf der anderen Seite
des Flusses wuchs das Gras höher als auf dieser. Zahlreiche
Bauminseln boten den Parias viel zu viele Möglichkeiten, sich zu
verstecken.
    Tarmon ließ die Fingerspitzen über sein nacktes Gesicht
gleiten. Es fühlte sich kalt und glatt an.
    Wo blieb Satok? Die Sonne stand bereits tief über den Bergen
im Westen. Wenn er nicht bald erschien, würde es zu spät
für beide sein.
    Obwohl es alljährlich vorkam, daß einer der Workaträger
nicht zurückkehrte, hatte Tarmon niemals daran gedacht, daß
es ausgerechnet ihn treffen könnte. Die anderen jungen Männer
waren alle vorbereitet. Ihr weiteres Schicksal stand fest. Für
ihn aber blieb noch alles offen.
    Was konnte mit Satok geschehen sein? War er zu schwächlich
für das große Abenteuer seines Lebens gewesen? Sollte ihn
ein Paria überfallen und getötet haben? Vielleicht hatte er
sich verirrt? Vielleicht aber hatte er auch nur gebummelt. Das wäre
bei Satok nicht ganz unmöglich gewesen, obwohl Tarmon sich kaum
vorstellen konnte, daß der Freund bei einer so wichtigen
Angelegenheit seine Pflichten vergessen haben sollte.
    Plötzlich entdeckte er eine schlanke Gestalt, die hinter
einer Bauminsel hervorkam. Obwohl sie noch sehr weit entfernt war,
erkannte er Satok sofort an den flammend roten Federn.
    Das Land jenseits des Flusses lag ruhig vor ihm. Weder wilde
Tiere, noch Parias waren zu sehen. Satok würde die letzte
Strecke leicht und schnell überwinden können.
    »Er kommt, Workej«, rief Tarmon erleichtert. »Sehen
Sie doch. Er hat es geschafft.«
    »Er ist noch lange nicht hier«, erwiderte der Workej.
»Die Parias greifen immer auf den letzten Hügeln vor dem
Fluß an, weil sie meinen, die Workaträger seien dann nicht
mehr aufmerksam genug.«
    Tarmon fühlte sich, als habe man ihm einen Eimer mit
eiskaltem Wasser über den Kopf geschüttet, denn ihm fiel
auf, daß Satok sehr langsam ging. Der Freund schien verletzt zu
sein. Immer wieder blieb er stehen, um sich zu erholen.
    Und dann entdeckte Tarmon den Ausgestoßenen, der sich von
Osten her an den Freund heranschlich. Er kroch tief gebückt
durch das von der Sonne ausgebleichte Gras, kauerte, sich Deckung
suchend, hinter jeden Busch und pirschte sich nur dann näher an
Satok heran, wenn dieser in eine andere Richtung blickte. Dabei kam
ihm zugute, daß Satok den Angriff offenbar von hinten erwartete
und sich deshalb immer wieder umdrehte.
    Tarmon biß sich die Lippen wund. Am liebsten hätte er
laut geschrien, um den Freund zu warnen. Aber das durfte er nicht.
Der Workej stand bei ihm und achtete streng darauf, daß er
keine der zahllosen Regeln verletzte. Er brauchte nur einen einzigen
Fehler zu begehen. Das genügte, um vom Workkan ausgeschlossen zu
werden. War das Vergehen nicht allzu schwer, dann konnte er hoffen,
im nächsten Jahr wieder zugelassen zu werden - vorausgesetzt, er
fand einen Freund, der bereit war, sein Leben aufs Spiel zu setzen
und Workaträger für ihn zu sein.
    Jetzt hatte Satok den Paria bemerkt.
    Er blieb betroffen stehen und wartete mit hängenden Armen auf
seinen Gegner. Seine Haltung ließ erkennen, wie erschöpft
er bereits war. Gewaltige Strapazen mußten hinter ihm liegen.
    Der Paria rannte auf ihn zu. Satok wich nicht aus, sondern blieb
stehen. Zusammen mit dem Ausgestoßenen stürzte er zu
Boden.
    Tarmon sah, wie die beiden Männer wütend aufeinander
einschlugen. Sie wälzten sich hin und her, ohne daß eine
Entscheidung bevorzustehen schien.
    Unwillkürlich trat er einen Schritt vor, doch der Workej
legte ihm rasch die Hand auf die Schulter. Damit machte er ihm
bewußt, was er alles aufs Spiel setzte. Zeigte er jetzt nicht,
daß er reif genug war, das Workkan zu empfangen, dann war er
vielleicht in einigen Tagen schon selbst ein Paria. Noch erschien ihm
eine solche Wende seines Schicksals völlig undenkbar, aber er
wußte, daß sie nicht völlig ausgeschlossen war.
    Sollte Satok den Kampf verlieren, dann würde er als Pari#
zurückbleiben müssen. Er würde bis an das Ufer des
Flusses kommen und auf ihn - Tarmon - warten. Im nächsten
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