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PR TB 127 Der Tödliche Aktivator

PR TB 127 Der Tödliche Aktivator

Titel: PR TB 127 Der Tödliche Aktivator
Autoren: Perry Rhodan
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Jahr
dann würden sie dort drüben in den Hügeln liegen und
auf Workaträger warten. Sie würden sie überfallen und
versuchen, ihnen die kostbare Maske zu entreißen, die ihnen das
Leben der fünf Stufen und Ehrbarkeiten ohne Krankheiten schenken
würde. Tarmon glaubte fest daran, daß die Lebenskraft in
den Masken wohnte, denn es hieß, daß die Parias nur kurze
Zeit überlebten. Sie wurden - den Berichten zufolge - sehr
schnell von Krankheiten dahingerafft.
    Er wollte kein Paria sein.
    Er wollte leben. Um jeden Preis.
    Die beiden kämpfenden Gestalten lösten sich voneinander.
Sie liefen taumelnd einige Schritte nebeneinander her, bis einer von
ihnen erneut angriff und sie zusammen ins Gras stürzten.
Abermals schlugen sie heftig aufeinander ein, wobei Satok von den
langen Strapazen und sein Gegner von Krankheiten und Entbehrungen
entkräftet sein mochten.
    Tarmon spürte die unmenschliche Spannung. Tränen der
Erregung traten ihm in die Augen. Er ertrug es kaum noch, still auf
dem Platz zu sitzen und zu warten. Wer immer auch dieses Zeremoniell
der Prüfung erdacht haben mochte, er hatte diese Welt nicht
besser, sondern grausamer gemacht.
    Er mußte an Jacol Akton denken, einen Mann, der das Ende der
ersten Stufe fast erreicht hatte. Der Kapitän hatte es gewagt,
sich öffentlich gegen die Workkan-Prüfung auszusprechen.
Dabei hatte er seine Karriere und sein Ansehen riskiert.
    Fast hätte Tarmon aufgeschrien, als er beobachtete, daß
Satok allein aufstand. Sein Gegner war geschlagen.
    Mit hängenden Schultern marschierte der Freund weiter. Mühsam
setzte er einen Fuß vor den anderen. Tarmon sah, daß er
sich bückte und etwas vom Boden aufhob. Er erzitterte freudig.
Das war das Leben! Satok brachte ihm alles, was diese Welt zu
verschenken hatte.
    Der junge Mann kam langsam näher. Alles schien friedlich zu
sein.
    Sosehr Tarmon in seiner Angst auch die Gegend mit den Augen
absuchte, er konnte keinen weiteren Paria erkennen. Auch die
gefährlichen Fitokkatzen, die die Ufer des Flusses unsicher
machten, waren nicht zu sehen.
    Endlich blickte Satok auf. Er entdeckte ihn und winkte mit
ausgestrecktem Arm. Blutige Wunden bedeckten seinen Oberkörper.
Sie zeugten von schweren Kämpfen, die er in der Wildnis
überstanden hatte.
    Niemand hatte je über das Land jenseits des Flusses
geschrieben. Die Workej verboten es. So hatte es seit Jahrhunderten
nur mündliche Berichte über die Gefahren gegeben, denen die
unbewaffneten Workaträger begegnen konnten. Morgen schon würde
Satok ihm erzählen, wie es in den Wäldern und in den Bergen
aussah. Er mußte es wissen, denn schon in wenigen Jahren würde
er für einen Freund, der fünfzehn Jahre alt wurde, ein
Workaträger sein.
    Tarmon wischte sich die Tränen aus den Augen. Allmählich
wurde er ruhiger. Die ganz großen Klippen waren überwunden.
Satok erreichte einen Hügel und verschwand dahinter.
    Tarmon wollte triumphierend zu dem Workej aufblicken, doch er tat
es nicht, denn Satok erschien nicht, wie erwartet, auf der Kuppel des
Hügels. Statt dessen vernahm Tarmon einen entsetzlichen Schrei.
    »Die Nester der Katzen«, sagte der alte Mann leise.
    Tarmon wollte sagen: Sie hätten ihn warnen müssen!
    Doch er schwieg. Er durfte sich nicht dazu äußern. Er
mußte Disziplin bewahren, selbst wenn er noch in diesen
Sekunden zum Tode verurteilt werden sollte.
    Er merkte, daß seine Hände zitterten. Er schloß
die Augen und murmelte ein Gebet. Seltsamerweise vergaß er sich
vollständig dabei. Er dachte nur an seinen Freund, weil er nicht
wollte, daß dieser sterben mußte.
    Da kroch Satok über den Hügel. Er schleppte eine
Raubkatze mit sich, die sich in seinen Arm verbissen hatte. Wütend
schlug die Bestie mit ihren Tatzen nach ihm und riß ihm Arme
und Brust auf. Sie war nicht sehr groß, aber ihre Krallen waren
scharf. Wieder wollte Tarmon aufspringen, und abermals zwang ihn der
eiserne Griff des Alten, auf seinem Platz zu bleiben.
    Warum durfte er Satok nicht wenigstens mit einem Ruf Mut machen?
    Er verfolgte, wie der Freund das Ufer des Flusses erreichte und
sich zusammen mit dem Raubtier in das Wasser stürzte. Die Bestie
fauchte und schrie. Geradezu rasend schlug sie um sich. In ihrer
Todesnot versuchte sie, sich an ihren Feind zu klammern, doch dieser
stieß sie mit einem letzten, kraftvollen Stoß von sich.
Sie peitschte das Wasser mit ihren Tatzen, konnte sich jedoch nicht
an der Oberfläche halten und versank.
    Satok hatte Glück. Die Strömung war an diesem
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