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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet
Autoren: Justin C. Skylark
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darüber“, sagte sie nur, und bevor sie sich erhob und ging, sah sie Dylan fast mitleiderregend an. „Ich wünsche dir wirklich viel Glück.“

    Kurz darauf machte sich Dylan auf den Weg. Es war schon nachmittags, die Tage noch kurz. In der Nacht würden die Temperaturen bis unter den Nullpunkt sinken. Und auch am Tage, war es hier nur um wenige Grad wärmer.
    Er wollte dieses Treffen so schnell wie möglich hinter sich bringen und spätestens zur Dämmerung zurück im Hotel sein - um Tony von seinem Erfolg zu berichten.
    Doch erst einmal finden - diesen Thor Fahlstrøm.
    Die Skizze des Mädchens war jedoch hilfreich. Dylan folgte der breiten Schnellstraße, bis er wie beschrieben links abfuhr, dem Weg weiter folgte und schließlich rechts in die Sognsveien abbog. Er hielt sich peinlich genau an die Verkehrsregeln, das hatte ihm das Mädchen noch eindringlich empfohlen. Verkehrssünder wurden in Norwegen nicht gerade zimperlich behandelt. Und eine Geldstrafe oder gar einen Gefängnisaufenthalt, wollte er auf keinen Fall riskieren.
    Inzwischen befand er sich auf einem ruhigeren Straßenabschnitt. Die riesigen Tannen rings herum wurden dichter, die Straße schmaler.
    Letztendlich schlug er einen Weg ein, der ihn genau in den Wald leitete. Doch er war auf der richtigen Fährte. Hinweisschilder, die die beiden Seen ankündigten, versicherten ihm dies.
    Inzwischen war ihm warm geworden. Er hatte die Heizung hochgestellt, ließ allerdings jetzt das Fenster ein wenig herunterfahren, um frische Luft schnappen zu können.
    Ein kühler Wind kroch ins Auto. Es roch nach Wildnis, Bäumen und Waldboden.
    Dylan sah sich interessiert um. Wann hatte er das letzte Mal so eine wunderbare Landschaft gesehen? Er konnte sich wirklich nicht genau erinnern. Die letzen Monate jedenfalls hatte er mehr in Großstädten oder bestenfalls an Touristenstränden verbracht.
    Eine richtige Einöde herrschte hier. Zwischen den hohen Tannen erkannte er Schneeflächen, welche sogar weitläufiger wurden, je mehr er in den Wald hineinfuhr. Der Weg wurde steiniger und auch ein wenig abschüssiger.
    Kein Auto kam ihm entgegen, kein Wanderer. Niemand schien zu dieser Jahreszeit an die Seen zu wollen.
    Dylan fuhr langsam. Und er drosselte sein Tempo noch einmal, als er plötzlich ein Haus erblickte, welches einsam am Wegesrand stand. Das musste es sein!
    Er lächelte triumphierend und hielt an. Ein paar Meter ging er zu Fuß. Immer wieder sah er sich um, doch kein Mensch weit und breit beobachtete sein Tun.
    Das kleine Häuschen war umringt von einem hölzernen Zaun. Es schien schon älter zu sein, sah ein wenig verkommen aus. Doch die Gewächse im Garten waren gepflegt. Trotzdem musste Dylan gezwungenermaßen an ein Hexenhäuschen denken. Ob der Hexerich zu Hause war?
    Vor der kleinen Gartenpforte blieb er stehen. Es gab dort zwei Briefkästen. Einen für M. Saarheim und einen für T. Fahlstrøm!
    Dylan verharrte einen Moment. Er war wirklich angekommen! Hier wohnte also der Kerl, der ihn so übel beleidigt hatte. Er wusste nicht, was er in diesem Moment fühlen sollte. Freude? Wut? Zorn? Oder einfach nur eine kleine Erleichterung, weil er für seinen Weg und seine Bemühungen belohnt wurde?
    Ihm blieb nicht viel Zeit, um darüber nachzudenken, denn mit einem Mal öffnete sich die Tür des Häuschens, und ein alter Mann trat hervor. Er war mit grauer Hose gekleidet und trug einen dicken Pullover dazu, ebenso in der Farbe grau. Er ging an einem Handstock, er hatte ein faltiges Gesicht mit kleinen Augen. Doch er hatte Dylan bemerkt, kam ein wenig näher und fragte:
    „ Kan jeg hjelpe deg? “
    Dylan seufzte. So etwas in der Art hatte er fast vermutet. „Sorry, ich kann kein Norwegisch!“, erklärte er. „Können Sie Englisch verstehen?“
    Der Mann zuckte mit den Schultern.
    „Englisch. Sprechen Sie Englisch?“, wiederholte Dylan.
    Der Mann lächelte und kam näher. „Bare litt.“
    Dylan blieb zuversichtlich. Mit Händen und Füßen würde er sich wohl verständigen können.
    „Ich suche Thor Fahlstrøm“, dabei deutete er auf den Briefkasten.
    „Ah! Thor!“ Der Mann nickte und lächelte dazu. Ein gutes Zeichen.
    „Ist er da?“, erkundigte sich Dylan und zeigte auf das Haus, dann auf sich. „Ich … möchte Thor sprechen.“
    Der Mann schüttelte den Kopf. „ Han er ikke her.“
    „Was?“, erwiderte Dylan ganz bestürzt. „Er ist nicht da? Nein?“
    Wieder schüttelte der Mann den Kopf, dann deutete er auf den Weg, der noch weiter in
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